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Tipps zum Wasserschutz

Das hätte man wirklich vermeiden können

19.7.17: Wir haben vor kurzem über den gefährlichen Anstieg der Nitratwerte im Trinkwasser informiert: Unsere Trinkwasserversorgung ist extrem gefährdet . Mittlerweile haben Fachleute unsere Einschätzung bestätigt, dass die Erhöhung der Nitratbelastung im Grundwasser wohl vor allem auf die Grünlandumbrüche in der Wasserschutzzone zurückzuführen ist. Wir hatten auf diese Gefahr bereits im Mai 2015 hingewiesen: So kann man das eigene Wasser ruinieren Teil II und Grafik Grünlandumbruch .
Seitdem haben zwei unserer drei ortsansässigen Landwirte größere vergrünlandete Flächen umgebrochen.

Wir haben dies nicht nur verurteilt, sondern haben auch auf gewisse Sachzwänge für die Landwirte hingewiesen.
Lange Jahre haben die Verantwortlichen in den Regierungen und die Landwirtschaftsämter die Landwirte ermuntert und verpflichtet, möglichst viele Flächen stillzulegen. Seit einigen Jahren kam dann die Trendwende: Die Landwirte sollten die Flächenstillegung drastisch zurückfahren und möglichst viele Flächen (wohl auch wegen des Trends zum Anbau von Energiepflanzen) unter den Pflug nehmen.
Hinzu führte ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs zur Auffassung, dass vergrünlandete Stilllegungsflächen oder als Grünland genutze Flächen nach 5 Jahren den Ackerstatus verlören, wodurch sie beträchtlich an Wert einbüßten. Die Folge war, dass nicht nur der Bauernverbnd, sondern auch viele Berater in den Ämtern zum Grünlandumbruch rieten. Das Landwirtschaftsministerium in München trägt an dieser Entwicklung einen erheblichen Anteil an Mitschuld, da es durchaus Möglichkeitengegeben hätte, zugunsten des Grundwasserschutzes flexibel zu reagieren. Es ist einigen wenigen unterfränkischen Mitarbeitern der Landwirtschaftsverwaltung hoch anzurechnen, dass sie schon damals eine Möglichkeit aufgezeigt haben, kein Grünland umzubrechen und damit das Grundwasser zu schützen. In Margetshöchheim ist darauf leider nur ein Landwirt eingegangen.
Daraufhin hat die Gemeinde nach einem Beratungsgespräch mit dem Landwirtschaftsamt vor zwei Jahren den Landwirten ein recht gutes finanzielles Angebot unterbreitet, um weitere Grünlandumbrüche zu verhindern. Leider ohne Erfolg, da nur ein Landwirt bereit war, darauf einzugehen.
Weil es sich dank des "Aufstands" einiger Gemeinden bis ins Ministerium in München herumgesprochen hat, dass der bayerische Weg extrem grundwasserschädlich ist, gibt es seit einiger Zeit eine neue Regelung, die eigentlich jedem Grünlandumbruch den Boden entzieht:
- Vergrünlandete Flächen im Wasserschutzgebiet müssen nicht nach 5 Jahren umgebrochen werden, Sie behalten auch bei längerer Stillegung den Ackerstatus.
- Stilllegungsflächen im Wasserswchutzgebiet werden auch nicht mehr auf das Stilllegungskontingent angerechnet, so dass der Landwirt keinen Nachteil hat.

Somit gibt es seit längerem keinen Grund und schon gar keinen wirtschaftlichen Zwang mehr, in der Wasserschutzzone Grünland umzubrechen. Deshalb ist es völlig unverständlich, dass noch heuer im Frühjahr wieder eine sehr große Fläche oberhalb des Baugebeits Zeilweg umgepflügt wurde.

Peter Etthöfer



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Billig wird´s sicher nicht

17.7.17: Am letzten Donnerstag kamen Mitarbeiter der Landesgewerbeanstalt in Nürnberg (LGA) nach Margetshöchheim, um die Ursache der Verkeimung im oberen Hochbehälter zu finden. Die Verkeimung trat nur in der rechten Kammer des Hochbehälters auf. Deshalb wurde die rechte Kammer geleert und außer Betrieb genommen. Lediglich die linke Kammer ist derzeit gefüllt und versorgt den Ortsbereich oberhalb der Umgehungsstraße. Obwohl dort keine Keime festgestellt wurden, muss die linke Kammer auf Anordnung des Gesundheitsamtes weiterhin prophylaktisch leicht gechlort werden.
Die LGA-Mitarbeiter entnahmen Kernbohrungen aus dem Beton der rechten Kammer und von Reparaturstellen, die mit einer Kunststoffmasse gefüllt worden waren.
In etwa 14 Tagen sollen die Ergebnisse vorliegen. Dann wird man abschätzen können, ob eine mineralische Schutzschicht ausreicht oder ob eine Kunststoffwanne eingebaut werden muss. Sicher ist nur eines: Anschließend muss auch die linke Kammer saniert werden, und billig wird die Gesamtsanierung bestimmt nicht. Da auf die Wasserversorgung auch noch andere Baustellen warten, dürfte die Preisreduzierung beim Trinkwasser wohl Ende des Jahres wieder rückgängig gemacht werden.


 


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Es wird weiter gechlort

13.7.17: Mittlerweile steht fest, dass die Ursache für die geringfügige Verkeimung in der rechten Kammer des oberen Hochbehälters zu suchen ist. Deshalb wurde diese Kammer geleert. Da man derzeit vermutet, dass die Verkeimung von der Betonwand der Kammer ausgeht, entnehmen heute Fachleute der Landesgewerbeanstalt Betonproben, um sichere Erkenntnisse zu bekommen.
Obwohl die verkeimte Kammer vom Netz genommen wurde, besteht das Gesundheitsamt derzeit noch auf einer Fortsetzung der Vorsorgechlorung. Davon betroffen ist das Wasser, das oberhalb der Staatsstraße aus der Leitung kommt.

Ein Unglück kommt selten allein
Wie wir berichtet haben, schlug in der Nacht vom 6. auf den 7. Juli ein Blitz im Bereich des Pumpenhauses der Wasserversorgung ein, so dass die Steuerung der Pumpen nicht mehr funktionierte und die Pumpen manuell gesteuert werden mussten Blltzeinschlag im Pumpenhaus .
Mittlerweile stellte sich heraus, dass die Steuerung selbst nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde, sondern dass die Telefonanlage getroffen wurde, über die die Pumpen in Abhängigkeit von der Füllung der Hochbehälter gesteuert werden. Da die Telekom das Problem noch nicht lösen konnte, wird die Anlage derzeit über eine Handyverbindung provisorisch gesteuert.



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Unsere Trinkwasserversorgung ist extrem gefährdet

13.7.17: Vor zwei Tagen erreichte das Rathaus eine weitere Hiobsbotschaft, gegen die die anderen Mängel, Schäden und Probleme Marginalien sind. Bei der Hauptuntersuchung unseres Trinkwassers am 19.6. wurde festgestellt, dass unser Trinkwasser in jeder Hinsicht die Vorgaben der Trinkwasserverordnung erfüllt. Auf den ersten Blick könnte man sich da vielleicht beruhigt zurücklehnen.
Dafür gibt es allerdings nicht den geringsten Anlass. Die Nitratwerte in den Brunnen liegen nämlich im Brunnen I bei 49,4 mg/l und im Brunnen II bei 48,7 mg/l. Wenn man bedenkt, dass der Grenzwert für Nitrat bei 50 mg/l liegt, muss einem klar sein, dass wir nur noch wenige Zehntel Milligramm von einer Grenzwertüberschreitung entfernt sind. Und das wäre wohl das Ende unserer Eigenwasserversorgung. Es stimmt uns besonders pessimistisch, dass auch die Grundwassermessstellen im Umfeld der Brunnen durch die Bank einen deutlichen Anstieg der Nitratwerte erkennen lassen.
Der Gemeinde ist es in den letzten Jahrzehnten gelungen, durch ein Bündel von Maßnahmen und unter erheblichem finanziellem Aufwand die ursprünglich extrem hohe Nitratbelastung im Trinkwasser seit einigen Jahren konstant unter den Grenzwert von 50 mg/l zu drücken. Allerdings stagnierten die Nitratwerte auch weiterhin auf hohem Niveau zwischen 42 und 46 mg/l, was eindeutig eine Folge der landwirtschaftlichen Bodennutzung ist.
Dass wir jetzt bei einer zu erwartenden Grenzwertüberschreitung vor dem Aus stehen, hat abgesehen von der hohen Grundbelastung hauptsächlich zwei Ursachen, auf die wir hier immer wieder warnend hingewiesen haben: die Grünlandumbrüche der letzten Jahre und auch dieses Jahres und die geringe Verdünnung des Grundwassers wegen der fehlenden Niederschläge im Winterhalbjahr.
Wir haben auf dieser Seite laufend darauf hingewiesen, dass durch die Grünlandumbrüche von Landwirten erhebliche Mengen Stickstoff freigesetzt wurden und noch viele Jahre freigesetzt werden und dass dadurch unsere Trinkwasserversorgung extrem gefährdet wird.
Hier eine kleine Auswahl unserer Beiträge zu diesem Thema:
Ein Anschlag auf unsere Wasserversorgung So kann man das eigene Wasser ruinieren Teil I Grafik Grünlandumbruch So kann man das eigene Wasser ruinieren Teil II So kann man das eigene Wasser ruinieren Teil III So kann man das eigene Wasser ruinieren Teil IV
Das Aus für unsere Wasserversorgung wäre ein ökologisches, aber auch ein finanzielles Desaster. Deshalb werden wir hier in Kürze noch ausführlicher Stellung beziehen und notfalls auch kein Blatt vor den Mund nehmen.



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Blltzeinschlag im Pumpenhaus

8.7.17: Beim Gewitter in der Nacht auf den Freitag schlug ein Blitz im Pumpenhaus der Margetshöchheimer Wasserversorgung im Sandflurgebiet ein. Dabei wurde die Steuerung der Pumpen in den beiden Brunnen außer Gefecht gesetzt. Die beiden Brunnen pumpen nämlich im Wechselbetrieb das Trinkwasser durch das Ortsnetz in die beiden Hochbehälter an der oberen Steigstraße. Die Hochbehälter garantieren einerseits den nötigen Wasserdruck für die hauhalte und andererseits einen gewissen Löschwasservorrat.
Der Energie Lohr-Karlstadt, in deren Händen die technische Betriebsführung liegt, ist es mittlerweile gelungen, zumindest die manuelle Steuerung der Pumpen wieder herzustellen. Der wechselseitige Betrieb der Brunnen I und II im Sandflurgebiet funktioniert somit nur, wenn ein Mitarbeiter der Energie alle paar Stunden die Umschaltung manuell vornimmt. Falls trotzdem der Wasserstand zu weit absinken sollte, wird in der Zentrale der Energie ein Alarm ausgelöst. Das funktioniert trotz des Blitzeinschlags noch.



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Es wird immer noch gechlort

1.7.17: Wegen Verkeimungsproblemen im oberen Hochbehälter wurden am 26.6. erneut Wasserproben entnommen und analysiert. Dabei bestätigte es sich, dass der untere Hochbehälter und damit das Wasser für das Ortsgebiet unterhalb der Staatsstraße keine Probleme hatte. Im unteren Hochbehälter erfüllte das Wasser in den beiden Kammern die Anforderungen der Trinkwasserverordnung. Auch im Zulauf zum oberen Hochbehälter wurden keine Keime entdeckt. Damit bestätigt sich, dass die Ursache der Verkeimung im oberen Hochbehälter gesucht werden muss.
Dort wurden in der linken Kammer keine Keime gefunden, in der rechten Kammer wurden allerdings die Grenzwerte überschritten. Im Ablauf des oberen Hochbehälters wurden trotzdem keine Keime gefunden, was wohl an der Chlorung lag. Sicherheitshalber wurden noch Wasserproben im Versorgungsgebiet oberhalb der Staatsstraße genommen, im Bauhof, an der Schule und im Hotel im Zeilweg. Überall entsprach das Wasser der Trinkwasserverordnung. Sicherheitshalber wird das Waser für die Oberzone weiter gechlort.
Inzwischen wurde die rechte Kammer im oberen Hochbehälter stillgelegt. Sie soll nun am Montag näher untersucht werden.



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Schulprojekt Trinkwasser

1.7.17: An der Margetshöchheimer Schule beschäftigt sich derzeit eine Klasse mit dem Thema Trinkwasser. Dabei beschäftigt man sich nicht nur mit der Margetshöchheimer Trinkwasserversorgung, sondern schaut auch über den eigenen Tellerrand hinaus. So berichtet eine Gastlehrerin aus Kirgisistan über die Trinkwasserversorgung in ihrer Heimat.
Die Margetshöchheimer Trinkwasserversorgung lernten die Schüler bei einer Begehung des Wasserschutzgebiets mit dem 2. Bürgermeister Peter Etthöfer kennen. Etthöfer erklärte die Bedeutung der Schutzzonen, die Probleme mit der Nitratbelastung und zeigte ihnen das Pumpenhaus. Zum Abschluss demonstrierte er mit einem Lichtlot, wie man die Höhe des Grundwasserspiegels ermittelt. Etthöfer konnte den Schüler viele interessante Details erzählen. Am Schluss war er aber selbst recht erstaunt. Einer der Schüler war nämlich so gut informiert, dass ihm Etthöfer nur wenig Neues erzählen konnte.
Auf dem Rückweg zur Schule lernten die Schüler noch einen weiteren Vorteil der Margetshöchheimer Wasserschutzzone kennen. An dem heißen Tag boten die vielen Obstbäume im Streuobstgebiet Sandflur wenigstens etwas Schatten.



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UBA warnt vor drastischer Wasserpreiserhöhung

25.6.17: Vor kurzem warnte das Umweltbundesamt vor einem drastischen Anstieg des Wasserpreises, wenn die Nitratwerte im Grundwasser nicht bald deutlich gesenkt würden. Dann müsste das Grundwasser teuer aufbereitet werden, was sich gravierend auf den Wasserpreis auswirken wird. Betroffen wären dann vor allem kleinere Wasserversorger, bei denen sich der Preis wegen der geringen Fördermenge überproportional erhöhen würde. Realistisch betrachtet würden dann wohl die letzten kleineren Wasserversorger aufgeben und an die nächstliegende Fernwasserversorgung anschließen. Informationen finden Sie hier: http://www.heute.de/hohe-nitratbelastung-trinkwasser-koennte-erheblich-teurer-werden-47348848.html

Margetshöchheim konnte dank konsequenter Sanierungsmaßnahmen bislang die Eigenversorgung erhalten und Anfang des Jahres den Wasserpreis sogar deutlich senken. Angesichts der klimatischen Verhältnisse und der Zunahme von Grünlandumbrüchen in der Landwirtschaft ist allerdings nicht auszuschließen, dass die Nitratwerte im Margetshöchheimer Trinkwasser wieder über den Grenzwert steigen. Das wäre ökologisch wie finanziell ein Fiasko. Etliche Millionen, die in den letzten Jahrzehnten in die Sanierung des Grundwassers und der Wasserversorgungsanlage gesteckt wurden, wären dann für die Katz.
Auf Dauer kann unsere günstige und versorgungssichere Trinkwasserversorgung nur erhalten werden, wenn Landwirte, aber auch Gartenbesitzer Dünger nur äußerst maßvoll einsetzen und die Vorgaben der Wasserschutzverordnung strikt einhalten. Wenig ermutigend ist es da allerdings, wenn ein Gemeinderat, der noch dazu Vorsitzender eines großen einschlägigen Vereins ist, als einiger in der Schutzzone II kleingärtnerische Kulturen anbaut, die laut Schutzverordnung da eigentlich nichts zu suchen haben.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier weiter unten.



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Chlorung nur für den Oberort

24.6.17: Da lediglich im oberen Hochbehälter eine Verkeimung festgestellt wurde, wird das Trinkwasser nur im oberen Hochbehälter gechlort, der das Gebiet oberhalb der Staatsstraße versorgt.



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Leicht erhöhte Keimzahlen im Trinkwasser

21.6.17: Erst einmal die gute Nachricht: Das in den beiden Gemeindebrunnen geförderte Grundwasser ist einwandfrei und mit keinerlei Schadstoffen belastet, so dass es ohne jede Aufbereitung als Trinkwasser abgegeben werden kann.

Und dann die weniger gute Nachricht: Nach der Reinigung des oberen Hochbehälters (oben in der Steigstraße gegenüber dem ehemaligen Schweinestall) ist das Wasser im Hochbehälter geringfügig mit Bakterien belastet, so dass das Wasser leicht gechlort wird. Nach Auskunft des Gesundheitsamts besteht keinerlei gesundheitliche Gefährdung.
Auffällig ist, dass so eine Verunreinigung bereits früher nach der Reinigung des Hochbehälters aufgetreten ist. Es liegt also die Vermutung nahe, dass die Bakterien bei der Reinigung eingeschleppt wurden. Es stellt sich deshalb die Frage, ob es nicht besser ist, den Hochbehälter seltener zu reinigen.
Das im Sandflurgebiet geförderte Trinkwasser wird übrigens durch das Ortsnetz in die beiden Hochbehälter an der Steigstraße gepumpt. Dort kommt also nur das Wasser aus den Brunnen an, das nicht bereits im Ortsnetz verbraucht wurde. Das bedeutet, dass die Hochbehälter vor allem in den verbrauchsarmen Nachtstunden aufgefüllt werden.
Die Hochbehälter sind nötig, um genügend Wasserdruck für die Versorgung der Baugebiete zu erzeugen. Der untere Hochbehälter versorgt das Ortsgebiet unterhalb der Staatsstraße, durch den oberen Hochbehälter werden die Ortsbereiche oberhalb der Staatsstraße versorgt. Da die Bakterien bislang nur im oberen Hochbehälter nachgewiesen wurden, dürften von der Verunreinigung eigentlich nur die Bereiche oberhalb der Staatsstraße betroffen sein.


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Pressemeldung der Gemeinde Margetshöchheim
Aufgrund leicht erhöhter Bakterienwerte, nach der Reinigung eines Hochbehälters, wird nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt Würzburg, das Margetshöchheimer Trinkwasser in den nächsten Tagen leicht gechlort.

Ein Abkochgebot besteht nicht. Es besteht keinerlei gesundheitliche Gefährdung.

Das Trinkwasser wird täglich, an mehreren Messstellen, beprobt; sobald der Bakterienwert wieder den Normalwert erreicht hat, wird die Chlorung aufgehoben.

Waldemar Brohm

1. Bürgermeister
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das Wassereinzugsgebiet

9.5.17: Wir haben in den letzten Wochen einige Beiträge über unsere Wasserversorgung veröffentlicht. Da manchen nicht bekannt ist, wo unser Wasser herkommt, veröffentlichen wir hier auf der folgenden Grafik das Ergebnis des letzten hydrogeologischen Gutachtens.
Zur Orientierung hier einige Anmerkungen:
Die mit F, P und M bezeichneten Punkte sind die Grundwassermessstellen (siehe auch Hintergrundinformationen und Messpegel in den Wasserschutzzonen II und IIIA ). Die Brunnen (Br I und II) und das Pumpenhaus befinden sich in der eingezäunten Zone I.
Die blaue Linie rechts oben stellt den Main dar. Von hier erstreckt sich die Schutzzone II (grün markiert) bis zur Staatstraße (gelbe Linie) im Westen und bis zur Bebauungsgrenze der EIWO im Süden. Oberhalb (westlich) der Staatsstraße schließt sich bis zur roten Linie die frühere Zone III, jetzt IIIA bezeichnet, an. Die rote durchgehende Linie grenzt die Schutzzone IIIB ein. Bei der gestrichelten roten Linie handelt es sich laut neuestem Gutachten um die Abgrenzung des Wassereinzugsgebiets, aus dem unser Wasser kommen soll. Das Einzugsgebiet erstreckt sich bis in den Gemeindewald und in die Nähe des ersten großen Windrads.
Mancher wird sich über die Ecken und Kanten im Wasserschutzgebiet wundern. Das rührt daher, dass die Schutzgebietsgrenzen in der Landschaft erkennbar sein müssen. Deshalb verlaufen die Grenzen längs der jeweiligen Grundstücksgrenzen. Wenn das Einzugsgebiet ein Grundstück anschneidet, wird das gesamte Grundstück in das Schutzgebiet aufgenommen.
Da wir demnächst den Verlauf des Einzugsgebiets im bebauten Gebiet auf einer Karte zeigen werden, geben wir hier nur eine kurze (grobe) Vorabinformation: Ins Einzugsgebiet fällt fast die ganze Eiwo, ein Teil der Brunosiedlung, der nördliche Teil der Erlabrunner Straße, die Thoma-Rieder-Straße und praktisch das ganze Baugebiet Zeilweg.
Wenn Sie Fragen zu Wasserversorgung haben, können Sie sich jederzeit an uns wenden (z.B. per E-Mail, telefonisch oder persönlich). MM-Gemeinderat Peter Etthöfer wird Ihnen dann gerne Auskunft geben.



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Wassereinzugsgebiet




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Hintergrundinformationen

18.4.17:
Da mancher sich vielleicht über einiges in unserem gestrigen Beitrag Extreme Trockenheit wird zum ernsten Problem gewundert hat, wollen wir Ihnen heute und in den nächsten Tagen einige Zusatzinformationen liefern. Da die Materie sehr komplex ist, beschränken wir uns hier der Verständlichkeit halber auf eine verkürzte und sehr vereinfachte Darstellung.
Mancher wird sich zu Recht fragen, warum die Nitratwerte gerade in der Zone II, in der die Gemeinde doch für viel Geld Flächen angepachtet, angekauft und in Grünland umgewandelt hat, die Nitratwerte so hoch sein können.
Hierzu muss man wissen: Nur ein Bruchteil des Grundwassers stammt aus der Schutzzone II zwischen Staatsstraße und Main. 90 % stammen aus dem Muschelkalkbereich auf der Hochfläche und von den Lehm-Lössflächen an den Hängen. Dieses Wasser staut sich praktisch unterirdisch vor dem Vorfluter (Main) und mischt sich mit dem Wasser aus dem sandigen Mainvorland. Deshalb liegt der Kalkgehalt unseres Trinkwasser mit ca. 22-23° dH relativ hoch. Das Wasser, das unsere Flachbrunnen (ca. 8 m tief) erschließen, ist also Mischwasser. Das gilt weitghehend auch für die Pegel (Messstellen) in der Zone II. Lediglich der Pegel M1 geht tiefer und erschließt reines Muschelkalkwasser. Aus diesem Grund ist es sehr schwer, das Wasser der jeweiligen Nutzung oder Herkunft zuzuordnen. Das funktioniert nur bei den Muschelkalkpegeln M2 und M3, die etwas oberhalb der Staatsstraße liegen.
Es gibt noch einen weiteren, wohl noch wichtigeren Grund, warum die P-Pegel nur bedingt aussagekräftige Ergebnisse bei den Wasseranalysen liefern können. Diese Pegel sind Röhrchen, wie sie bei geschlagenen Gartenbrünnchen üblich sind (meist 1 1/4 Zoll) P-Pegel . Sie wurden beim Bau der Ferngasleitung eingebracht, um feststellen zu können, ob bei den Erdarbeiten für die Gasleitung das auf die Brunnen zuströmende Grundwasser verunreinigt wird. Manche Pegel sind so flach, dass sie nur in besonders feuchten Jahren bis ins Grundwasser reichen.
Bei der Entnahme von Wasserproben für die Nitratanalyse müsste eigentlich erst einmal ausreichend Wasser abgepumpt werden, bis man eine Probe entnehmen kann. Die Pegelrohre haben jedoch einen so geringen Durchmesser, dass man mit den üblichen Pumpen gar nicht abpumpen kann. Gelingt es doch mit einem dünnen Schlauch, tritt oft ein anderes Problem auf. Besonders beim Pegel P2, bei dem seit vielen Jahren extrem niedrige Nitratwerte gemessen wurden, kommt oft nach kurzer Zeit schlammiges Wasser, so dass praktisch keine verwertbare Analyse möglich ist. Entnimmt das Wasser aber mit einem Schöpfgerät ohne vorheriges Abpumpen kann es vorkommen, dass sich im stehenden Wasser ein gewisser Nitratabbau vollzogen hat. Das könnte der Grund für die atypisch niedrigen Nitratwerte der letzten Jahre beim Pegel P2 sein, die dann nicht aussagekräftig wären. Wir haben dies im gestrigen Bericht angedeutet.
Ein derartiger Nitratabbau kann sich unter gewissen Umständen auch bei der Bodenpassage im Grundwasser vollziehen. Wenn organisch gebundener Kohlenstoff (z.B. Humus usw.), aber kein Sauerstoff vorhanden ist, können gewisse Mikroorganismen von der Sauerstoff- auf die Nitratatmung übergehen. Sie zerlegen das Nitrat, so dass der Stickstoff in einen gasförmigen Zustand übergeht und weitgehend in die Atmosphäre entweicht. Auf diese Weise wird Nitrat abgebaut. Diesen Vorgang hat man sich auch bei technischen Anlagen zur Nitratentfernung zunutze gemacht.
Auch das könnte ein Grund dafür sein, dass in den letzten Jahren die Nitratwerte an manchen Pegeln überraschend niedrig waren.
Da die Materie so kompliziert ist, verweisen wir sicherheitshalber noch einmal darauf, dass es verschiedene Ursachen geben kann, weshalb die Nitratwerte an manchen Pegeln anscheinend gestiegen sind. Es ist also keineswegs so, dass die Maßnahmen der Gemeinde im Sandflurgebiet nicht greifen würden. Das zeigen die im Verlauf der letzten 30 Jahre deutlich gesunkenen Nitratwerte in unseren Trinkwasserbrunnen. Auf diesem Erfolg können wir uns jedoch angesichts des Klimawandels nicht ausruhen. Im Gegenteil, wir müssen noch mehr zur Reduzierung des Nitrateintrags unternehmen. Deshalb gehen wir demnächst auf die Ursachen der Nitratbelastung im Grundwasser ein.

Zum besseren Verständnis haben wir nachstehend eine Karte mit den Brunnen und Messstellen abgebildet Messpegel in den Wasserschutzzonen II und IIIA .
Die Brunnen I und II liegen im sog. (eingezäunten) Fassungsbereich mit dem Pumphaus.
Das gelb schraffierte Gebiet ist die engere Wasserschutzzone II, die im Westen von der Staatsstraße begrenzt wird. Auf der anderen Seite der Staatsstraße liegt die Zone IIIA mit den Muschelkalkpegeln M2 und M3.
Zwischen Staatstraße und Main liegen die meisten Pegel. Die Pegel P1, P2a, P6 und P8 existieren nicht mehr. der Rest der P-Pegel liegt südlich der Brunnen. Die für das Gutachten 1992 gebohrten Pegel haben einen wesentlich größeren Durchmesser und tragen die Bezeichnung F1 bis F5 F- und M-Pegel . Sie liegen im Umfeld der Brunnen und nördlich davon.

Durch das zweite Gutachten von 2014 wurde das Einzugsgebiet neu ermittelt. Darüber informieren wir Sie demnächst.



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Messpegel in den Wasserschutzzonen II und IIIA




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P-Pegel


alter Pegel 



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F- und M-Pegel


neuer Pegel 



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Extreme Trockenheit wird zum ernsten Problem

17.4.17: Die Main-Post hat in ihrer Osterausgabe im Frankenteil der extremen Trockenheit eine ganze Seite gewidmet (S. 9 "Die Region dürstet"). Dabei kam auch der Würzburger Klimaforscher Prof. Heiko Paeth zu Wort, der bereits beim Wasserforum 2016 der Regierung von Unterfranken auf die gravierenden Folgen des Klimawandels für Landwirtschaft und Wasserversorger hingewiesen hat. Wir haben damals darüber berichtet: 11. Wasserforum der Regierung von Unterfranken und Referate beim 11. Wasserforum . Leider führt der Link auf die Referate ins Leere, da die Regierung von Unterfranken die Referate offensichtlich nicht mehr auf ihrer Internetseite eingestellt hat.
Mittlerweile müsste eigentlich der Letzte kapiert haben, dass der Klimawandel kein Schreckgespenst, sondern längst bittere Realität ist. Lediglich Ignoranten wie Präsident Trump negieren immer noch den Ernst der Lage. In Deutschland zählt übrigens Unterfranken zu den trockensten Gebieten. Spitzenreiter ist die Gegend um Kitzingen, aber auch Margetshöchheim ist einer der Trockenheits- Hot Spots.
Wir haben übrigens schon vor Jahren mehrfach darauf hingewiesen, dass bei weiteren Trockenjahren auch Margetshöchheim nicht nur Mengenprobleme, sondern auch mehr Nitratprobleme bekommen könnte, weil wegen der fehlenden "Verdünnung" die Nitratkonzentration zwangsläufig höher ist: langsam wird es kritisch Wie lange reichen die Grundwasservorräte? Menge und Qualität hängen eng zusammen
Vor wenigen Tagen haben wir auf die neuesten Nitratwerte hingewiesen, bei denen fast durch die Bank ein Nitratanstieg festgestellt wurde: Nitratwerte gestiegen
Wir haben dabei auch darauf hingewiesen, dass an einigen Pegeln die Nitratwerte stark gestiegen sind, man kann schon sagen dramatisch.
So stiegen die Werte an folgenden Messstellen von Dezember 2016 bis März 2017:
P2: von 9,9 mg/l auf 44,5 mg/l
P3: von 37,5 mg/l auf 44,4 mg/l
P4: von 6,3 mg/l auf 47 mg/l
F2: von 31,8 mg/l auf 40,5 mg/l
M2: von 43,4 mg/l auf 47 mg/l
Der Anstieg ist größtenteils so drastisch, dass man erst einmal von einem Messfehler ausgehen könnte. Da es sich aber um mehrere Messstellen handelt, dürfte ein Messfehler kaum in Frage kommen. Es gibt verschiedene Erklärungsmöglichkeiten für diesen plötzlichen Anstieg, angefangen von einem punktuellen Düngereintrag bis hin zum Sauerstoffgehalt des anstehenden Grundwassers. Die Gemeinde wird der Sache sicher zeitnah auf den Grund gehen müssen. Es spricht übrigens einiges dafür, dass bei den Pegel P2 und P4 nicht die hohen Nitratwerte fragwürdig sind, sondern eher die sehr niedrigen in den letzten Jahren.
Wir wollen deshalb hier keine Panik verbreiten, solange die Ursachen nicht geklärt sind. Viel mehr bereitet uns der relativ moderate Nitratanstieg beim Pegel M2 Sorge, da er den Nitratwert im Muschelkalkwasser betrifft. Und aus dem Muschelkalk kommen circa 90 % unseres Grundwassers. Wenn in diesem Wasser die Nitratwerte um gut 3,5 mg/l steigen, kann dies für unsere Wasserversorgung wesentlich kritischer sein als die noch nicht abgeklärten hohen Nitratwerte in den Pegeln im sandigen Mainvorland (Sandflur). Schließlich liegt der Nitratgrenzwert bei 50 mg/l.
Wir werden Ihnen morgen in dieser Angelegenheit noch weitere Informationen liefern.



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Nitratwerte gestiegen

9.4.17: Bei der Messung der Nitratwerte am 20.3.2017 waren die Werte in den beiden Brunnen noch einigermaßen stabil Aktuelle Nitratwerte in mg/l . Die Werte in den Vorfeldmessstellen lagen jedoch alle höher als bei der letzten Messung im Dezember 2016, manche sogar deutlich.
Die Ursache könnte die extreme Herbst- und Wintertrockenheit sein, weshalb es praktisch zu keiner Verdünnung der Nitratwerte durch Niederschläge kam. Darauf haben auch schon erhöhte Stickstoffwerte bei Bodenproben im Spätherbst hingewiesen.
Denkbar ist allerdings auch, dass sich zusätzlich langsam die Grünlandumbrüche der letzten Jahre in der Wasserschutzzone bemerkbar machen, durch die erhebliche Mengen Nitrat freigesetzt wurden.
Dass trotzdem noch alle gemessenen Nitratwerte unterhalb des Grenzwerts liegen, ist kein Grund zur Beruhigung. Schließlich fehlen nur noch wenige Milligramm zum maximal zulässigen Grenzwert von 50 mg/l.
Wenn unsere Trinkwasserversorgung auf Dauer gesichert sein soll, muss die Gemeinde wohl noch weitere Maßnahmen ergreifen. Dazu wäre es allerdings erforderlich, dass sich alle Landwirte kooperativ zeigen.



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Margetshöchheim muss sich nicht verstecken

29.3.17: Wie wir bereits berichtet haben, nahmen Bürgermeister Brohm und sein Stellvertreter Etthöfer auch in diesem Jahr wieder am Trinkwasserforum der Regierung von Unterfranken teil (12. Wasserforum Unterfranken ). Schwerpunkt war auch diesmal die Nitratbelastung des Grundwassers, die besonders in den Trockengebieten Nordbayerns immer noch das Hauptproblem darstellt. Nach Aussagen der Wasserwirtschaft ist die Zahl der nitratbelasteten Trinkwasserversorgungen zwar zurückgegangen, das dürfte jedoch vor allem auf die Schließung solcher Anlagen und weniger auf Sanierungserfolge zurückzuführen sein. Verschärft wird die Situation auch durch den Klimawandel und die damit verbundenen Trockenperioden.
Die beim Trinkwasserforum vorgestellten Maßnahmen zur Nitratreduzierung brachten für Bürgermeister Brohm und Etthöfer kaum neue Erkenntnisse, weil derartige und vor allem weiter reichende Maßnahmen bereits seit Jahren und Jahrzehnten bei der Nitratsanierung in Margetshöchheim die Regel sind. Margetshöchheim muss sich also mit seiner beispielhaften Grundwassersanierung wirklich nicht verstecken, zumal es Margetshöchheim geschafft hat, von deutlich höheren Nitratwerten unter den Grenzwert der Trinkwasserverordnung zu kommen.
Etthöfer kritisierte in der Diskussion, dass sich der Staat in Bayern weitgehend aus der Beratung der Landwirte verabschiedet habe. Regierungspräsident Beinhofer und die Vertreter der Wasserwirtschaft wiesen dies zurück. Bei den Gesprächen am Rande der Tagung bestätigten allerdings etliche Praktiker die Vorwürfe Etthöfers.



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12. Wasserforum Unterfranken

19.3.17:
Am 20.3.17 lädt die Regierung von Unterfranken zum 12. Wasserforum Unterfranken ein. 1. Bürgermeister Waldemar Brohm wird auch in diesem Jahr zusammen mit dem 2. Bürgermeister Etthöfer daran teilnehmen. Im letzten Jahr stand u.a. die Grundwassersituation im Trockengebiet Unterfrankens im Mittelpunkt. Wir hatten damals auf dieser Seite darüber berichtet (Referate beim 11. Wasserforum und 11. Wasserforum der Regierung von Unterfranken ).
Auch in diesem Jahr dürfte das Thema angesichts der langen Trockenzeiten noch hochaktuell sein.
Für Margetshöchheim dürfte besonders das Referat von Dr. Christoph Hartmann von der Geo Team GmbH Bayreuth über einen Nitratsanierungsleitfaden interessant sein. Dr. Hartmann hatte bereits vor 2 Jahren über die von ihm durchgeführten Nitratsanierungsmaßnahmen für verschiedene Wasserversorgungen berichtet.
Das Abschlussreferat hält Rudolf Schreiber von der Pro Natur GmbH (http://pronatur.de ) aus Frankfurt, der seit Jahrzehnten im Bereich Natur- und Umweltschutz und Grundwassersanierung tätig ist. Auf ihn gehen auch die Grundwasserschutzpilotprojekte und die unterfränkischen Wasserforen der Regierung von Unterfranken zurück.
Rudi Schreiber war übrigens bereits Mitte der 80er Jahre im Raum Würzburg aktiv. Damals beriet er den Bad Brückenauer Mineralbrunnen und die Würzburger Hofbräu in Fragen des Umwelt- und Naturschutzes. Wahrscheinlich kann sich kaum mehr jemand daran erinnern, dass die Hofbräu damals als eine der ersten Brauereien ein eigenes Ökobier produzierte. Das Projekt wurde jedoch leider wieder eingestellt, als der damalige Hofbräudirektor nach München zur Löwenbräu versetzt wurde.
Bekannter als Rudi Schreiber dürfte sicher Horst Stern sein, mit dem zusammen Schreiber in den Jahren 1978 bis 1980 u.a. die damals weit verbreiteten Sachbücher "Rettet die Vögel", "Rettet den Wald" und "Rettet die Wildtiere" herausbrachte. Horst Stern war damals mit seinen Natursendungen ("Sterns Stunde") einer der bekanntesten Fernsehjournalisten.
Stern und Schreiber hat übrigens die Margetshöchheimer Malerin Christina Etthöfer zusammen mit den Naturbuchklassikern in Öl verewigt: Stern und Schreiber



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Landwirtschaft und Trinkwasserqualität

1.3.17: Ende November 2016 luden die Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaft der CSU und die WVV zu einer von Landwirten aus dem weiten Umkreis besuchten Trinkwasserdiskussion in die Zeller Rose ein. Dabei ging es um die Auswirkungen der heutigen Landwirtschaft mit ihren Düngungs- und Pflanzenschutzmaßnahmen auf die Trinkwasserqualität.
Die einführenden Referate hielten Dr. Nadine Jäger (Trinkwasserversorgung Würzburg) und Dr. Joachim Liebler (Regierung von Unterfranken). Frau Dr. Jäger berichtete über erfolgreiche Kooperationen von Wasserversorgern und Landwirten im Bereich der WVV und des Werntalprojekts. Sie warnte auch eindringlich davor, dass Abbauprodukte der Pflanzenschutzmittel ins Trinkwasser kommen könnten, auf die heute das Trinkwasser noch kaum untersucht werde und über deren Gefährlichkeit man heute noch zu wenig wisse. Dr. Liebler skizzierte vorsichtig, aber dennoch deutlich die Gefahren für das Trinkwasser.
An der anschließenden Diskussion nahmen Landtagsabgeordnete von CSU, SPD und Grünen teil, für die Freien Wähler war der Waldbrunner Bürgermeister Hans Fiederling auf dem Podium, der früher im Landwirtschaftsamt tätig war.
In der Diskussion zeigte sich, dass einige Landwirte noch immer nicht einsehen wollen, dass die Belastung des Trinkwassers mit Nitraten und Pestiziden vor allem ein Problem der Landbewirtschaftung ist. Andererseits war allen bewusst, dass die klimatischen Verhältnisse im niederschlagsarmen Unterfranken die Situation bei der Nitratbelastung des Grundwassers erheblich verschärfte. In der Veranstaltung machten etliche Landwirte ihrem Unmut darüber Luft, dass seit einigen Jahren die Beratung durch die Landwirtschaftsämter extrem zurückgefahren worden sei. Hier rächt sich die Stoibersche Entbürokratisierungspolitik, die zwar die Staatsausgaben gesenkt haben mag, aber zu einem Rückzug der Staates aus wichtigen Aufgabenbereichen geführt hat.



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Keine Keime im Trinkwasser

24.1.17: Unser Trinkwasser wird in regelmäßigen Abständen auf alle möglichen natürlichen, aber auch auf unerwünschte Stoffe untersucht. Das sind einmal die chemischen Stoffe, dann die Pestizide und natürlich auch die mikrobiologische Untersuchung, bei der es um das Vorkommen von unerwünschten oder gefährlichen Keime geht. Unser Wasser war immer einwandfrei und entsprach den Vorgaben der Trinkwasserverordnung. Lediglich bei den Nitratwerten gab es lange Zeit Grenzwertüberschreitungen. Wegen der konsequenten Maßnahmen der Gemeinde wurde jedoch die Nitratbelastung deutlich gesenkt, so dass wir auch bei den Nitratmessungen seit etlichen Jahren die Grenzwerte einhalten. Diese Werte veröffentlichen wir regelmäßig auf unserer Internetseite: Aktuelle Nitratwerte in mg/l
Ende 2016 wurde wieder einmal das Wasser im Ortsnetz auf Keime untersucht. Das Ergebnis war einwandfrei.



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Wir können froh sein ...

16.1.17: Wir können in Margetshöchheim froh sein, dass wir noch über eine eigene Trinkwasserversorgung verfügen. Während in Margetshöchheim am 1. Januar der Preis für den Kubikmeter Trinkwasser von 1,90 € auf 1,50 € gesunken ist, muss man im weiten Umkreis mehr zahlen, und die Preise werden noch steigen. So zahlt man derzeit in Waldbüttelbrunn (noch) 2,74 €/cbm.
Etliche Gemeinden in den Landkreisen Main-Spessart und Bad Kissingen sowie die meisten im Landkreis Würzburg haben keine eigene Trinkwasserversorgung mehr, sondern beziehen Fernwasser, entweder von der Fernwasserversorgung Franken (FWF) oder von der Fernwasserversorgung Mittelmain (FWM), die ihr Wasser vor allem aus dem Vorspessart (Erlach und Rodenbach) bezieht.
Am 7.1.2017 berichtete die Main-Post ausführlich über die Probleme der FWM. So gibt es besonders im Lohrer Raum erhebliche Widerstände gegen die Ausweitung der Wasserschutzgebiete. Die Brunnengalerien in Erlach und Rodenbach müssen aufwändig saniert werden. Und die in Hofstetten für 2 Mio. € errichteten und bisher noch nie für die Wasserversorgung genutzten Brunnen müssen für etwa 0,5 Mio. € rückgebaut werden, da sich herausgestellt hat, dass bei ihrer Nutzung die Brunnen im Umkreis versiegen. Man kann sich vorstellen, dass all dies nicht spurlos am künftigen Wasserpreis (z.B. in Erlabrunn) vorbeigehen wird.
Weil die FWM selbst nicht über genug Wasser verfügt, bezieht sie von der FWF mit Sitz in Uffenheim Wasser. Aus Mengengründen und wegen der Nitratbelastung des fränkischen Wassers mischt die FWF erhebliche Mengen Wasser bei, das vom Lechmündungsgebiet bei Genderkingen über den Großraum Nürnberg nach Unterfranken gepumpt wird.
Allein schon diese Wassermischerei über Hunderte von Kilometern hinweg, um die Nitratwerte herunterzudrücken und genügend Wasser anbieten zu können, müsste eigentlich dem Letzten klar machen, dass eine sichere Eigenwasserversorgung Gold wert ist.
Während Gemeinden mit Eigenwasserversorgung im weiten Umkreis mit der Lupe zu suchen sind, hat Margetshöchheim den beschwerlichen Weg zur Senkung der Nitratwerte und Sicherung des eigenen Wassers mit Erfolg beschritten. Dabei sah es anfangs gar nicht rosig aus. Anfang bis Mitte der 80er Jahre war wegen der sehr hohen Nitratwerte der Anschluss ans oder zumindest die Beimischung von Fernwasser fast beschlossene Sache. Die am Mainufer direkt durch den Ort verlaufende Fernwasserleitung der FWM war zu verlockend. Auch die Ingenieur- und Planungsbüros waren fest aufs Fernwasser eingeschworen. Verdiente man doch mit kilometerlangen Leitungen am leichtesten Geld, zumal die technischen Lösungen, nicht aber die Nitratsanierung vor Ort hoch vom Freistaat bezuschusst wurden. Wenn sich damals die MM und der örtliche Bund Naturschutz nicht massiv fürs eigene Trinkwasser eingesetzt hätten, wären auch wir hier längst ans Fernwasser angeschlossen.
Dass die extrem hohen Nitratwerte damals natürlich nicht vom Himmel fielen, sondern Ergebnis einer jahrelangen Überdüngung waren, hörten die für die Überdüngung Verantwortlichen gar nicht gerne. Dass BN und MM die Ursachen und die Verursacher deutlich ansprachen, sorgte für eine aufgeheizte Stimmung. Beliebte Zielscheibe und Buhmann war damals Peter Etthöfer, der nicht nur am Ort, sondern auch bayernweit und sogar im nördlichen Baden-Württemberg für die Sanierung und Erhaltung der eigenen Quellen und Brunnen kämpfte. Margetshöchheim kam damals zugute, dass Etthöfer als Landesgeschäftsführer der Interessengemeinschaft kommunale Trinkwasserversorgung in Bayern (IKT) sowohl auf kommunaler wie auch auf wissenschaftlicher Ebene beste Kontakte hatte, die der Gemeinde Margetshöchheim bei ihren Nitratsanierungsbemühungen zugute kamen.

Margetshöchheim galt damals bundesweit als Vorzeige-Gemeinde für erfolgreichen Trinkwasserschutz. In der Presse war vom Modell Margetshöchheim die Rede. Ursprünglich hatte keiner in der Politik und in den Ämtern, auch nicht bei der Wasserwirtschaft (abgesehen von einigen Ausnahmen), an einen kurz- bis mittelfristigen Erfolg der Margetshöchheimer Maßnahmen geglaubt. Dabei war das von der MM und Etthöfer vertretene Konzept gar nicht so revolutionär: Wenn man energisch dafür sorgte, dass oben weniger Stickstoff reinkam, musste ja irgendwann unten im Grundwasser weniger Nitrat ankommen. Das konnte natürlich nur gelingen, wenn man mit strikten Verboten, konsequenten Kontrollen und einem großzügigen finanziellen Ausgleich für die Einschränkungen arbeitete. So wurden im Margetshöchheimer Wasserschutzgebiet die düngeintensiven Sonderkulturen verboten, großflächig Bodenproben entnommen und z. B. die Pacht für gemeindeeigene Flächen bei niedriger Stickstoffbelastung halbiert. Hinzu kam die Umwandlung von Problemflächen in Grünland.
Inzwischen hat sich gezeigt, dass man mit konsequenten und nachprüfbaren Maßnahmen durchaus nachhaltige Erfolge vorweisen kann. Seit etlichen Jahren kann Margetshöchheim einwandfreies Trinkwasser mit Nitratwerten unter dem Grenzwert ohne jegliche Aufbereitung an die Bevölkerung abgeben.

Trotzdem dürfen wir uns nicht auf dem Erfolg ausruhen. Da wir in einer der trockensten Regionen der Republik leben, in der praktisch mit keiner Nitratverdünnung durch Niederschläge zu rechnen ist, können wir uns nicht auf Lorbeeren ausruhen, sondern müssen den beschrittenen Weg konsequent fortsetzen.
Dass wir (und nahezu ganz Nordbayern) wegen des Klimawandels mit zusätzlichen Problemen rechnen müssen, konnte man in der Main-Post vom 11.1.17 auf der ersten Seite nachlesen. Wir haben auf diese Problematik bereits vor einigen Jahren und erneut vor einigen Tagen hingewiesen:
Wie lange reichen die Grundwasservorräte? und Menge und Qualität hängen eng zusammen



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Menge und Qualität hängen eng zusammen

10.1.17: Vor einigen Tagen berichteten wir über die Sorge der Regierung von Unterfranken, dass es angesichts der durch den Klimawandel verschärften Trockensituation in Unterfranken zu Problemen bei der Trinkwasserversorgung geben werde. Wie lange reichen die Grundwasservorräte?
Eine geringere Niederschlagsmenge wirkt sich nicht nur auf die Grundwasserstände, sondern auch auf die Wasserqualität aus. Das betrifft hauptsächlich die Nitratbelastung des Trinkwassers, das vor allem über die Stickstoffdüngung ins Trinkwasser kommt. Da Nitratdünger wasserlöslich ist, bedeuten mehr Niederschläge eine Verdünnung der Nitratkonzentration, während in Trockenzeiten die Nitratkonzentration steigt. Das ist auch der Grund dafür, dass es im niederschlagsreichen Südbayern trotz größerer Düngermengen weniger Nitratbelastung im Trinkwasser gibt.
Zusätzlich bedeutet ein Absinken des Grundwasserspiegels, dass das Wasser aus einer größeren Entfernung angesogen wird. Das sind dann oft Bereiche, die außerhalb des Wasserschutzgebiets liegen, in denen das Wasser nicht oder weniger geschützt wird. Auch das kann sich auf die Wasserqualität negativ auswirken.



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Wie lange reichen die Grundwasservorräte?

5.1.17: Die Regierung von Unterfranken hat vor wenigen Tagen darauf hingewiesen, dass die anhaltende Trockenheit zu einer kritischen Situation bei der Trinkwasserversorgung führen kann. Nachdem bereits der trockene Sommer 2015 zu einer deutlichen Absenkung der Grundwasserstände geführt hat (Hat sich der Grundwasserstand erholt? ), zeichnen sich nach der extrem trockenen zweiten Jahreshälfte 2016 erneute Probleme ab. Für die Grundwasserneubildung ist nämlich das Winterhalbjahr entscheidend, und da hat es bislang viel zu wenig geregnet. Es ist zu befürchten, dass sich die Situation wegen des Klimawandels und der extremen unterfränkischen Trockensituation noch verschärfen wird.
In Margetshöchheim sind wir momentan trotz deutlicher niedrigerer Grundwasserstände derzeit noch nicht gefährdet, da wir im Maintal eine günstigere Situation haben. Das Grundwasser, das von den Hängen und der Hochfläche kommt, sammelt sich nämlich im Mainvorland. Falls die nächsten Jahre aber auch zu trocken sein sollten, müssen auch wir mit Wasserknappheit rechnen.



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Nicht alles wird teurer

10.12.16: Ab dem 1. Januar 2017 können sich die Bürgerinnen und Bürger Margetshöchheims über eine deutliche Senkung der Wasser- und Abwassergebühren freuen.

Beim Wasser hat die Gemeinde in den letzten Jahren eine Rücklage von 170.000 € erwirtschaftet, so dass der Kubikmeterpreis von 1,90 € um 21 % auf 1,50 € gesenkt wird. Im Gegensatz zu vielen Orten, die ans Fernwasser angeschlossen sind, liegt die Gemeinde Margetshöchheim deutlich unter dem Niveau anderer Gemeinden. Es hat sich also ausgezahlt, auf die Sanierung und Erhaltung der eigenen Wasserversorgung und nicht aufs Fernwasser zu setzen. Das gilt übrigens auch für die Abwasserentsorgung, wo die Gemeinde nicht (wie der Nachbarort Zell) wegen eines vermeintlichen kurzfristigen Vorteils an die Würzburger Kläranlage angeschlossen hat, sondern beim überschaubaren Veitshöchheimer "Abwasser-Zweckverband Maintal" geblieben ist.

Auch beim Abwasser gibt es nämlich eine erfreuliche Entwicklung. Wegen einer Rücklage von 164.000 € wird der Preis pro Kubikmeter Schmutzwasser (berechnet nach dem Wasserverbrauch) von 2,50 € um 26,4 % auf 1,84 € gesenkt.
Beim Niederschlagswasser, das sich nach der versiegelten Fläche bemisst, gibt es pro Quadratmeter eine Senkung um 28,2 % von 0,39 € auf 0,28 €.

Da die Wasserversorgung und die Abwasserbeseitigung zu den kostenrechnenden Einrichtungen zählen, ist die Gemeinde verpflichtet, innerhalb eines angemessenen Zeitraums die Gebühr je nach der Entwicklung der Unkosten zu senken oder anzuheben. In der Regel kalkuliert man die Gebühren für einen Fünfjahreszeitraum, um Schwankungen bei den Unkosten auszugleichen und ein jährliches Auf und Ab der Gebühren zu vermeiden. Das wäre sonst mit einem unverhältnismäßig hohen Verwaltungsaufwand verbunden, da bei jeder Änderung der Gebühren die jeweilige Satzung geändert werden muss.

Übrigens, auch der Friedhof zählt (eigentlich) zu den kostenrechnenden Einrichtungen. Wenn die Gemeinde hier tatsächlich nach dem Buchstaben der Vorschriften vorgehen würde, könnte sich etliche das Grab nicht mehr leisten. Das liegt einfach in der Natur der Sache. Verschärft wird dies durch den Umstand, dass nicht zuletzt wegen der Urnenbestattungen und natürlich auch wegen des Bevölkerungsrückgangs immer weniger Gräber benötigt werden, was wegen der aufgelassenen Gräber für die Gemeinde mit einem zusätzlichen Pflegeaufwand verbunden ist. (Das war übrigens nicht immer so. Vor 15, 20 Jahren platzte der alte Friedhof aus allen Nähten, so dass dort Gräber Mangelware waren.)
Hinzu kommt, dass der neue Friedhof, der wegen der damaligen Nachfrage nach Gräbern im alten Friedhof nötig war, für Margetshöchheimer Verhältnisse deutlich überdimensioniert ist. Wenn man dies unter die Rubrik "Fehlplanung" einordnet, trifft man nicht den Kern des Problems. Bei der Ausweisung des Baugebiets Langellern im Bereich südliche Rosenstraße und südlicher Nelkenweg musste man wegen der Schnellbahntrasse und der damit verbundenen Lärmemissionen einen deutlichen Abstand zur Bahnlinie einhalten. Auf der baulich nicht nutzbaren Fläche hat man deswegen den neuen Friedhof und einen (Schmalspur-)Spielplatz eingerichtet, wobei letzterer mangels Interesse zwischenzeitlich wieder aufgelöst wurde.
Im südlichen Teil des neuen Friedhofs liegt übrigens direkt unterhalb des Bahndamms eine Wiese, die für anonyme Urnenbestattungen reserviert ist, was den Wenigsten bekannt sein dürfte.



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Hat sich der Grundwasserstand erholt?

1.7.16: Wegen der extremen Trockenheit im letzten Sommer waren die Grundwasserstände vor allem im Bereich des Muschelkalks extrem abgesunken. Nach dem niederschlagsreichen Winterhalbjahr und dem feuchten Frühjahr haben sich die Grundwasserstände im Mainvorland wieder aufgebaut. Im Muschelkalk dürfte dies etwas länger dauern, da die letzten Niederschläge in der Vegetationszeit nur wenig für den Grundwasserspiegel bringen, weil die Vegetation viel Feuchtigkeit aufnimmt.
Erfreulich ist, dass die Grundwasserqualität des Margetshöchheimer Grundwassers laut der letzten Untersuchung Aktuelle Nitratwerte in mg/l weiterhin einwandfrei ist und dass bislang auch noch keine Pestizide im Grundwasser nachgewiesen wurden. Damit ist auch eine einwandfreie Trinkwasserqualität garantiert, da unser Grundwasser ohne jegliche Aufbereitung als Trinkwasser abgegeben werden kann und auch wird.
Allerdings gibt es noch einen Unsicherheitsfaktor, da durch die umfangreichen Grünlandumbrüche des letzten Jahres So kann man das eigene Wasser ruinieren Teil I viel Nitrat auf dem Weg ins Grundwasser ist. Bislang macht sich dies noch kaum bemerkbar, da das Grundwasser auf dem Weg zu den Brunnen länger unterwegs ist. Außerdem dürften die Niederschläge des letzten Halbjahres zu einer Verdünnung der Nitratwerte beigetragen haben. Es ist also zu befürchten, dass in den nächsten Jahren evtl. wieder mit steigenden Nitratwerten zu rechnen ist. Da wir immer noch nur knapp unter dem Nitratgrenzwert von 50 mg/l liegen, könnte dies für unser Trinkwasser gefährlich werden.



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Das hatten wir bereits befürchtet

28.6.16: Als vor einem Jahr in der Wasserschutzzone ca. 3,3 ha Grünflächen umgepflügt und teilweise in Maisfelder, teilweise aber auch in staatlich geförderte Blühwiesen umgewandelt wurden, hatten wir bereits befürchtet, dass dadurch unsere Trinkwasserversorgung gefährdet werden könnte. Wir haben auf dieser Seite ausführlich die Gefahren durch Grünlandumbrüche dargestellt So kann man das eigene Wasser ruinieren Teil II und So kann man das eigene Wasser ruinieren Teil I .
In Gesprächen mit dem Landwirtschaftsamt hatten wir auch unsere Bedenken geäußert, dass nicht nur durch den Grünlandumbruch, sondern auch durch stickstoffsammelnde Pflanzen (Leguminosen) in der Blühmischung der Nitratgehalt im Trinkwasser ansteigen könnte. Im Landwirtschaftsamt konnte man sich nicht vorstellen, dass in der Saatmischung Leguminosen sein könnten. Mittlerweile hat sich jedoch unsere Befürchtung bestätigt, dass durchaus Leguminosen auf den Blühäckern zu finden sind.
Im Klartext bedeutet dies, dass nicht nur durch den Umbruch der im Grünland gebundene Stickstoff freigesetzt wird, sondern dass die Stickstoffbelastung im Trinkwasser zusätzlich noch durch Leguminosen erhöht wird.



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Blühwiese




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Was ist uns die eigene Trinkwasserversorgung wert?

Die Margetshöchheimer Mitte hat sich von der ersten Stunde an in Margetshöchheim erfolgreich für die eigene Wasserversorgung eingesetzt. Hier wurde auch die „Interessengemeinschaft Kommunale Trinkwasserversorgung“ (IKT) gegründet.
Die IKT ruft nun dazu auf, an einer sozialwissenschaftlichen Umfrage teilzunehmen. Ziel der Umfrage ist es, die Einschätzung der dezentralen Wasserversorgung und Abwasserentsorgung aus Bürgerperspektive zu verstehen sowie die Wirkung der IKT zu erfassen. Parallel zur Umfrage werden daher auch Interviews durchgeführt, Archivmaterial gesichtet usw. Erste Ergebnisse der Umfrage sollen zum 30. Jubiläum der IKT im Herbst den Mitgliedern vorgestellt werden.

Für eine umfassende Umfrage ist es wichtig, dass nicht nur Aktive aus der Wasserversorgung sich beteiligen - im Gegenteil interessiert gerade die Meinung aller Bürgerinnen und Bürger.

Die Umfrage kann über dieses Link ausgefüllt werden:
https://sondaggi.unipv.it/surveys/index.php/912854?lang=de



Nähere Informationen über das Forschungsprojekt finden Sie hier: umfrageikt.docx [14 KB]



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Referate beim 11. Wasserforum

21.5.16: Beim 11. Wasserforum der Regierung von Unterfranken am 17.3.16 waren besonders die Referate von Prof. Paeth und Dr. Neumann interessant. Die meisten Referate finden Sie über diesen Link:
http://www.aktiongrundwasserschutz.de/aktion/veranstaltungen/
Leider ist dort der sehr interessante Beitrag von Prof. Paeth nicht veröffentlicht.



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11. Wasserforum der Regierung von Unterfranken

19.3.: Am 17.3. fand in Würzburg das 11. Wasserforum der Regierung von Unterfranken statt, an dem auch Bürgermeister Brohm und sein Stellvertreter Etthöfer teilnahmen. Besonders interessant und aufschlussreich waren die Referate von Prof. Dr. Heiko Paeth von der Uni Würzburg und Dr. Jörg Neumann vom Landesamt für Umwelt.
Dr. Paeth, ein ausgewiesener Experte für den Klimawandel verdeutlichte an Hand von Forschungsergebnissen, dass Unterfranken besonders vom Klimawandel betroffen sein wird und auch bereits ist.
Dr. Neumann erläuterte die Auswirkungen auf den Wasserhaushalt. Die Aussichten für Unterfranken, das eh schon zu den trockensten Gebieten Deutschlands zählt sind nicht gerade rosig. So haben sich die Grundwasserstände seit dem trockenen Sommer 2015 noch längst nicht erholt. Grundsätzlich ist angesichts des Klimawandels wohl mit zunehmenden Problemen für den Wasserhaushalt zu rechnen. Lange Trockenperioden wechseln sich mit kurzfristigen Starkniederschlägen ab, die jedoch fürs Grundwasser wenig bringen, wenn der Boden ausgetrocknet ist und damit kaum Feuchtigkeit aufnehmen kann. Zusätzlich verdunstet angesichts steigender Temperaturen das Niederschlagswasser stärker, so dass immer weniger den Pflanzen und dem Grundwasser zur Verfügung steht.
Gravierend können auch die Auswirkungen für die Grundwasserqualität sein, wenn der Mineraldünger in der Vegetationsperiode nicht rechtzeitig durch Niederschläge aufgelöst und damit von den Pflanzen nicht aufgenommen werden kann. Niederschläge im Winterhalbjahr führen dann dazu, dass der Dünger ins Grundwasser ausgewaschen wird, weil es keine Vegetation gibt, die ihn aufnehmen kann. Die Folge wird dann eine noch höhere Nitratbelastung im Trinkwasser sein. Hierauf haben wir bereits mehrmals auf dieser Seite hingewiesen. die Probleme häufen sich



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Schon eine Folge des Grünlandumbruchs?

6.10.: Wir hatten hier bereits mehrmals darüber berichtet, dass die Grünlandumbrüche der letzten Monate für unser Trinkasser verheerende Folgen haben können. Möglicherweise deuten die aktuellen Nitratuntersuchungen darauf hin, dass die Nitratwerte trotz der Trockenheit der letzten Monate bereits angestiegen sind. An den beiden Grundwassermessstellen in der Wasserschutzzone II, die nahe an zwei umgebrochenen Grundstücken liegen, wurden Nitratwerte gemessen, die nur noch ganz knapp unter dem Grenzwert von 50 mg/l liegen. Es sind dies der Pegel F4 mit 48,2 mg/l Nitrat und der Pegel F5 mit 49,9 mg/l.



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Behördentermin wegen der Grünlandumbrüche

9.9.: Auf Initiative der Gemeinde Margetshöchheim kam es gestern im Landratsamt zu einem Behördentermin wegen der Grünlandumbrüche zweier Margetshöchheimer Landwirte im Frühjahr. Neben Bürgermeister Brohm und seinem Stellvertreter Etthöfer waren bei dem Termin Vertreter des Landratsamts, des Landwirtschaftsamts, der Wasserwirtschaft und des Gesundheitsamts anwesend. Man kam überein, dass man in den nächsten Wochen auf zwei Ebenen versuchen will, künftige Umbrüche zu verhindern, da sie eindeutig das Grundwasser schädigen.



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die Probleme häufen sich

16.8.15: in den letzten Wochen und Monaten mussten wir über etliche Ereignisse berichten, die sich sehr problematisch auf unsere Wasserversorgung auswirken können, z.B. die Grünlandumbrüche und die extreme Trockenheit (So kann man das eigene Wasser ruinieren Teil I ..., langsam wird es kritisch ). Nun ist zusätzlich das eingetreten, was zu erwarten war: die heutigen Niederschläge waren dringendst nötig, sie können allerdings den Boden nur oberflächlich durchfeuchten, für den Grundwasserstand bringen sie gar nichts, und sie kommen für die Feldfrüchte zu spät.
Wer sich draußen etwas umgesehen hat, weiß, dass die meisten Felder abgeerntet und die Stoppeln umgebrochen sind. Da es monatelang praktisch nicht geregnet hat, konnte der Mineraldünger (eine Art Düngesalz) kaum aufgelöst und der Pflanze zur Verfügung gestellt werden. Das Ergebnis ist eine mickrige Ernte und ungenutzter Stickstoffdünger, der jetzt durch die Niederschläge in tiefere Bodenschichten und irgendwann ins Grundwasser verfrachtet wird, da keine Pflanzen mehr vorhanden sind, die ihn aufnehmen können. Unter dem Strich bedeutet dies, dass die Nitratbelastung der Grundwassers zusätzlich zu den Auswirkungen des Grünlandumbruchs noch weiter steigen wird. Dies kann lediglich durch den umgehenden Anbau von sog. Zwischenfrüchten etwas abgemildert werden.



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Schwerstarbeit

9.8.: Wie wir vor einigen Tagen berichtet haben (langsam wird es kritisch ), ist der Grundwasserspiegel im Vergleich zum Juli des Vorjahres teilweise dramatisch gesunken. Eine extrem lange Dürreperiode und wegen der Hitze steigender Wasserverbrauch hinterlassen deutliche Spuren. Das bedeutet natürlich auch Schwerstarbeit für die Pumpen im Wasserhaus im Sandflurgebiet.
Zwei Pumpen transportieren dort das geförderte Wasser durch das Ortsnetz bis hinauf zu den beiden Hochbehältern. Das Margetshöchheimer Wasser wird übrigens nicht aufbereitet, also auch nicht gechlort, weil es in jeder Hinsicht den Vorgaben der Trinkwasserverordnung entspricht. Es wäre sicher aus technischen Gründen besser, wenn das Wasser nicht durch das Ortsnetz, sondern über eine separate Leitung direkt in die beiden Hochbehälter gepumpt würde. Das wäre allerdings mit erheblichen Kosten verbunden. Der untere Hochbehälter liegt knapp über dem letzten Haus in der Oberen Steigstraße. Als höherliegende Gebiete (Zeilweg) bebaut wurden, musste an der Steigstraße auf der dem ehemaligen Schweinestall gegenüberliegenden Seite ein weiterer Hochbehälter errichtet werden, um einen ausreichenden Wasserdruck zu gewährleisten. Der alte Hochbehälter versorgt den Ort unterhalb der Umgehungsstraße, der obere Behälter den Oberort.
Im Pumpenhaus in der Sandflur arbeiten die Pumpen jeweils im Wechsel, um einen Dauerlauf zu vermeiden. Trotzdem muss jederzeit damit gerechnet werden, dass eine der betagten Pumpen den Geist aufgibt. Da im Gemeindehaushalt seit Jahren ein Betrag für den Pumpenwechsel eingestellt ist, wäre es sinnvoll, zumindest eine der beiden Pumpen zu erneuern und die ersetzte Pumpe als Reserve im Bauhof zu deponieren.



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langsam wird es kritisch

6.8.15: Die anhaltende extreme Trockenheit macht sich nun auch bei den Grundwasserständen in Margetshöchheim bemerkbar. Obwohl wir früher nie Probleme hatten, ist nun der Grundwasserspiegel deutlich gesunken. Die folgenden Werte zeigen die Differenz zwischen den Juliwerten 2014 und den Juliwerten im Jahr 2015 an verschiedenen Messpegeln.
F2: - 1,48 m
F3: - 1,24 m
M2: -2,03 m
M3: -3,32 m
Normalerweise sind Absenkungen von 20 bis 30 cm beim Grundwasser schon auffällig. In diesem Sommer wurden bis jetzt schon mehr als 3 m gemessen. Falls sich derartige Trockenperioden häufiger wiederholen sollten, müssten wir auch in Margetshöchheim mit Problemen rechnen.



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Alles andere als harmlos

2.8.15: Wir haben bereits mehrmals darauf hingewiesen, dass die Grünlandumbrüche vor einigen Wochen verheerende Auswirkungen auf die Wasserqualität des Margetshöchheimer Trinkwassers haben können und wahrscheinlich auch haben werden Erneuter Grünlandumbruch und So kann man das eigene Wasser ruinieren Teil IV usw.
Im Landwirtschaftsamt versuchte man, die Gefahr herunterzuspielen: Es würden ja Blühmischungen ausgesät, und die Pflanzen würden ja den freigesetzten Stickstoff weitgehend aufnehmen. Das ist mehr als optimistisch, zumal die Wirklichkeit anders aussieht. Auf den Blühäckern kann man teilweise die Pflanzen mit der Lupe suchen, so dass kaum Pflanzen da sind, die den Stickstoff verwerten könnten. Und auf anderen Flächen (darunter auf der größten) wurde Mais angebaut, eine Kultur die für die Wasserqualität besonders problematisch ist.



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Wo ist die Blühwiese?




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auch hier blüht kaum etwas 



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Maisfeld




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ebenfalls Mais 



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Erneuter Grünlandumbruch

5.6.: In den letzten Tagen wurde im Buchert erneut eine Grünlandfläche in der Wasserschutzzone umgebrochen. Bürgermeister Brohm hat inzwischen die umgebrochenen Flächen an die untere Wasserrechtsbehörde beim Landratsamt gemeldet und die Behörde eindringlich aufgefordert, gegen den für unser Trinkwasser äußerst schädlichen Grünlandumbruch vorzugehen. Schließlich ist der Umbruch von Grünland in allen Zonen des Wasserschutzgebiets ausdrücklich verboten. Um unser Trinkwasser noch besser sichern zu können, will Bürgermeister Brohm dem Gemeinderat vorschlagen, Grünlandflächen auch in den Zonen IIIA und IIIB anzupachten.


 

Bürgermeister schlägt zu



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So kann man das eigene Wasser ruinieren Teil IV

1.6.: In den letzten Beiträgen haben wir dargelegt, warum der Umbruch von Grünland für unsere Wasserversorgung so gefährlich ist. Heute wollen wir Ihnen erläutern, warum die Grünlandumbrüche der letzten Wochen besonders problematisch sind.
Der Umbruch von Grünland ist grundsätzlich problematisch, weil der über Jahre hinweg in der Wurzelmasse gespeicherte Stickstoff schlagartig freigesetzt wird. Verschärfend kommt hinzu, dass bei uns innerhalb kürzester Zeit auf erheblichen Flächen ein Umbruch stattgefunden hat. Dabei trägt der nicht mehr wegzudiskutierende Klimawandel bereits jetzt zu einer Verschärfung der Situation bei. In den letzten Monaten hat es bei uns so gut wie nicht geregnet, so dass der ins Grundwasser ausgewaschene Stickstoff so gut wie nicht verdünnt wird, während in Südbayern angesichts ergiebiger Niederschläge das Nitrat stark verdünnt wird.
Dass mangels Niederschlägen derzeit kein Nitrat ausgewaschen werden kann, ist nur vordergründig positiv. Sobald es stärkere Niederschläge gibt, werden dann deutlich erhöhte Nitratwerte im Sickerwasser gemessen. Es gibt aber noch einen zweiten Grund, warum der Klimawandel die Nitratbelastung verschärft. Normalerweise düngt der Landwirt seine Feldfrüchte, damit sie kräftig wachsen und gute Erträge bringen. Wenn es jedoch kaum regnet, wird der Mineraldünger nicht gelöst und steht somit den Pflanzen kaum zur Verfügung. Wenn es dann nach der Ernte kräftig regnet, befindet sich im Ackerboden noch viel Stickstoffdünger, es fehlen dann aber die Feldfrüchte, die den Stickstoff verwerten. Folglich wandert das Nitrat ungenutzt ins Grundwasser, was zu deutlich erhöhten Werten führt. Zusammen mit den Stickstoffmassen, die durch den Grünlandumbruch freigesetzt werden, gibt das dann gefährliche Nitratkonzentrationen, die unsere gesamte Wasserversorgung gefährden, wenn die Nitratwerte über dem Grenzwert liegen.

Und noch etwas muss man bedenken: Aus fördertechnischen Gründen wird auf den umgebrochenen Flächen wohl größtenteils eine Blühmischung angesät. Das mag zwar ganz nett aussehen, kann aber zusätzlich zu Problemen führen, wenn in der Mischung Leguminosen sind, die den Stickstoff aus der Luft aufnehmen.



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Unsere Wasserschutzgebiets-Verordnung

Wer sich für die Schutzgebietsverordnung des Margetshöchheimer Wasserschutzgebiets interessiert, wird hier fündig:
http://www.landkreis-wuerzburg.de/index.phtml?La=1&object=tx|1755.690.1&kat=&kuo=1&text=&sub=0



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So kann man das eigene Wasser ruinieren Teil III

30.5.: Wir wollen Sie heute kurz darüber informieren, warum es gerade in diesem Jahr verstärkt zu Grünlandumbrüchen kam und kommt. Im Oktober hat der Europäische Gerichtshof in einem Urteil (etwas vereinfacht ausgedrückt) festgestellt, dass Flächen, die 5 Jahre als Grünland genutzt wurden, den Ackerstatus verlieren, was zu finanziellen Einbußen führen kann. Obwohl die bayerische Landwirtschaftsverwaltung Wege aufgezeigt hat, wie man den Ackerstatus erhalten kann, ohne das Grünland umzubrechen, wurde vielerorts - leider auch in Margetshöchheim - verstärkt Grünland umgebrochen. Die vom Landwirtschaftsamt vorgeschlagenen Maßnahmen wären im Rahmen des Kulturlandschaftsprogramms mit 350 bzw. 370 € pro Hektar gefördert worden. Unter bestimmten Voraussetzungen wäre sogar eine Kombination beider Programme möglich, ohne dass ein Grünlandumbruch erforderlich wäre.
Stattdessen wurden in Margetshöchheim Grünlandflächen umgebrochen und dafür Blühmischungen eingesät, die mit 600 €/ha bezuschusst werden und jährlich wechseln können.
Für unser Trinkwasser ist das ein Desaster. Warum das für das Trinkwasser sehr schädlich ist, haben wir in den früheren Beiträgen erläutert. Dabei gilt für Flächen im Wasserschutzgebiet nach 5 Jahren grundsätzlich ein Grünlandumbruchverbot. Und die Schutzgebietsverordnung hat Vorrang vor allen anderen Regelungen. Man darf gespannt sein, ob die Fachbehörden den Mumm haben, der Schutzgebietsverordnung und damit dem Grundwasserschutz Geltung zu verschaffen. Wir werden Sie darüber in Kürze unterrichten.



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So kann man das eigene Wasser ruinieren Teil II

29.5.: Grafiken sagen oft mehr aus als viele Worte. Deswegen zeigen wir Ihnen heute eine Grafik, die die verheerende Wirkung eines Grünlandumbruchs auf die Nitratbelastung deutlich macht. Da die Grafik aus den BASF-Mitteilungen stammt, wird sie wohl auch von denen kaum angezweifelt werden, die solche Erkenntnisse sonst gerne als "grüne Horrorszenarien" abtun.
Der linke Kurvenverlauf zeigt die (paradiesisch geringe) Nitratbelastung bei Dauergrünland. Die rechte gestrichelte Linie zeigt die explosionsartig ansteigende Nitratbelastung bei einem Grünlandumbruch. Grafik Grünlandumbruch
Selbst nach 12 Jahren sind immer noch deutlich erhöhte Nitratwerte nachweisbar. In den ersten Jahren nach einem Umbruch sind häufig Nitratkonzentrationen von über 300 mg/l in der Bodenlösung zu finden. Deutlicher kann man es nicht dokumentieren, wie verheerend sich ein Grünlandumbruch auf unsere Wasserversorgung auswirken kann. Dass das sich nicht von heute auf morgen auswirkt, liegt daran, dass das Grundwasser auf dem Weg zu den Brunnen in der Sandflur je nach Lage der 16 umgebrochenen Grundstücke mehr oder weniger lang unterwegs ist.
In einer französischen Untersuchung wurden übrigens in drei Folgejahren nach Grünlandumbruch insgesamt bis zu 300 kg/ha Stickstoffverluste im Sickerwasser ermittelt.
Weitere Informationen in Kürze - Teil I finden Sie hier: So kann man das eigene Wasser ruinieren Teil I



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Grafik Grünlandumbruch




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So kann man das eigene Wasser ruinieren Teil I

25.5.15: Vor einigen Wochen berichteten wir über einen Grünlandumbruch in der Wasserschutzzone II ganz nahe an unseren Trinkwasserbrunnen (Ein Anschlag auf unsere Wasserversorgung ). Wir hatten auch darauf hingewiesen, wie wichtig das Grünland für die Senkung der Nitratwerte im Trinkwasser ist und dass jeder Grünlandumbruch über lange Zeit die Nitratbelastung drastisch erhöht (Grünland, die Lebensversicherung fürs Trinkwasser ).
Mittlerweile hat eine Überprüfung des gesamten Wasserschutzgebiets ergeben, dass mindestens auf gut 32.000 Quadratmetern Grünland umgebrochen worden ist. Damit steht die weitere Existenz unserer Wasserversorgung auf dem Spiel, da es sehr fraglich ist, ob die Behörden uns noch einmal eine Ausnahmegenehmigung erteilen, wenn der Nitratwert im Trinkwasser über den Grenzwert steigen sollte. An den aktuellen Nitratwerten Aktuelle Nitratwerte in mg/l kann man erkennen, wie real die Gefahr für unsere Trinkwasserversorgung ist. Da ein Landwirt, der nicht gerade auf den Kopf gefallen ist, die Zusammenhänge zwischen einem Grünlandumbruch und der Nitratbelastung des Trinkwassers kennen muss, kann man davon ausgehen, dass die Verursacher bewusst die massive Gefährdung unserer Wasserversorgung in Kauf genommen haben. Man kann übrigens davon ausgehen, dass die Umbrüche nicht durch die Eigentümer, sondern durch die Bewirtschafter (Pächter), die der Gemeinde bekannt sind. Eines wollen wir hier aus Gründen der Fairness feststellen: Die Landwirtsfamilie vom Aussiedlerhof in der oberen Steigstraße hat im Wasserschutzgebiet kein Grünland umgebrochen, sie verhält sich beim Grundwasserschutz vorbildlich.
Über weitere Details und die Reaktion der Fachbehörden werden wir Sie in Kürze informieren.



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Ein Anschlag auf unsere Wasserversorgung

5.5.: Es müsste eigentlich bekannt sein, dass der Umbruch von Grünland zu einer gewaltigen Erhöhung der Nitratwerte führt, und das über Jahre hinweg. Das kann bei uns das Ende der Ortswasserversorgung bedeuten, da unsere Nitratwerte immer noch nahe am Grenzwert von 50 mg/l liegen (Aktuelle Nitratwerte in mg/l ). Deshalb ist der Grünlandumbruch in unserer Wasserschutzzonenverordnung grundsätzlich verboten. Siehe auch: Grünland, die Lebensversicherung fürs Trinkwasser
In letzter Zeit wurden schon mehrfach Grünlandumbrüche in der weiteren Wasserschutzzone festgestellt. Eine neue Qualität der Grundwasserverschmutzung dürfte allerdings vom Umbruch einer Grünlandfläche in der engeren Wasserschutzzone in der Nähe der beiden Brunnen ausgehen. Eine Fläche in der Zone II und eine benachbarte Wiese wurden wahrscheinlich am letzten Sonntag umgebrochen (Grünlandumbruch ). Da der Pächter ein Landwirt in der Erlabrunner Straße ist, dürfte wohl klar sein, wer hier am Werk war. Der Vorgang wird nun das Landratsamt beschäftigen, das für das Wasserrecht zuständig ist.



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Kein Mainwasser in unserem Trinkwasser!

Wenn die Wasserwirtschaftsämter darauf achten, dass unser Trinkwasser immer einwandfrei und frei von schädlichen Stoffen ist, dann ist das in Ordnung, schließlich gehört die ja zu ihren Aufgaben. Dass dies nicht immer so ist, wie es sein sollte, sieht man an der Verunreinigung des Grundwassers unter dem Würzburger Bahnhof, wo die Behörden offensichtlich jahrzehntelang die Augen zugedrückt haben.
Wenn man dagegen sieht, wie penibel das zuständige Amt teilweise bei der Margetshöchheimer Wasserversorgung vorgeht, dann fühlt man sich ein bisschen an die Volksweisheit erinnert: "Die Kleinen hängt man, die Großen ...".

Jahrzehntelang hörte man fast gebetsmühlenartig von der Fachbehörde, dass in den Margetshöchheimer Brunnen auch Uferfiltrat des Mains gefördert werden könnte. Dabei haben die Gutachten renommierter Fachbüros von 1992 und 2014 dies ausgeschlossen. (Dass aufbereitetes Uferfiltrat von Flüssen als Trinkwasser abgegeben wird, ist übrigens keine Seltenheit, so in der Mergentheimer Straße in Würzburg und bei manchem Fernwasserversorger.)
Nun hat das Wasserwirtschaftsamt die Brunnen 1 und 2 in der Sandflur am 23.02.2015 beprobt und auf abwasserspezifische bzw. für mit Abwasser belastete Oberflächengewässer typische Spurenstoffe untersucht. Wie dem Untersuchungsbefund des Landesamts für Umweltschutz zu entnehmen ist, waren in den Proben mit Nachweisgrenze 10 ng/l kein Süßstoff Acesulfam und keine Korrosionsschutzmittel Benzotrial oder Tolytriazol enthalten. Dieses Untersuchungsergebnis ist ein Indiz dafür, dass die Brunnen keine relevanten Anteile an Maininfiltrat fördern.

Hier noch eine Erläuterung der untersuchten Stoffe (zitiert nach der Mitteilung des Wasserwirtschaftsamts):
Acesulfam ist ein synthetischer Süßstoff, der beispielsweise für kalorienarme Getränke verwendet wird. Acesulfam wird vom Körper wieder vollständig und unverändert ausgeschieden. Der Süßstoff wird in Kläranlagen nicht eliminiert und ist auch in Oberflächengewässern relativ stabil. Somit erfüllt er die Kriterien eines idealen Markers für häusliche Abwässer.
Benzotriazol (1H-Benzotriazol) und Tolyltriazole (Summe von 4-Methyl-1H-benzotriazol und 5-Methyl-1H-benzotriazol) werden als Korrosionsinhibitoren hauptsächlich in Maschinengeschirrspülmitteln (ca. 70 t/a) eingesetzt, was den Haupteintrag in kommunale Kläranlagen darstellt. Außerdem ist es in Frostschutzmitteln und Flugzeugenteisungsmitteln enthalten. Aufgrund der geringen Sorptionsfähigkeit und der schlechten biologischen Abbaubarkeit ist die Eliminierung in Kläranlagen unvollständig.


Somit steht nun einwandfrei fest, dass kein Mainwasser in unser Trinkwasser gelangt. Da diese Stoffe ja über die Kanäle in die Kläranlagen und von da in die Flüsse gelangt, scheint auch festzustehen, dass unsere Kanäle, die ja teilweise im Einzugsgebiet unserer Brunnen liegen, dicht sind.



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Bestätigung für den Margetshöchheimer Weg

22.3.: Am Trinkwasserforum der Regierung von Unterfranken am 19.3. nahmen auch 1. Bürgermeister Waldemar Brohm und 2. Bgm. Peter Etthöfer teil. Sie konnten von der Tagung mit nach Hause nehmen, dass der Margetshöchheimer Weg zur Nitratsanierung auch heute noch der einzig erfolgversprechende Weg ist.
Bereits Mitte der 80er Jahre leitete die Gemeinde Margetshöchheim angesichts stark überhöhter Nitratwerte im Trinkwasser umfangreiche Sanierungsmaßnahmen ein, die bundesweit Beachtung fanden. Die Initiative ging damals vom örtlichen Bund Naturschutz und der Margetshöchheimer Mitte aus. Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen wurden erhebliche Flächen im Umfeld der Brunnen angekauft oder angepachtet und in Grünland umgewandelt. Der düngeintensive Anbau von Sonderkulturen, der vor allem zur Nitratbelastung beitrug, wurde aus der engeren Schutzzone II und der Zone III A verbannt.
Anfangs erfuhr die Gemeinde von der staatlichen Wasserwirtschaft, die damals noch auf Fernwasser setzte, wenig Unterstützung. So verkündete Mitte der 80er Jahre Herr Thums vom Wasserwirtschaftsamt Würzburg den anwesenden Sonderkulturanbauern bei einer Informationsveranstaltung der Gemeinde, man wisse noch gar nicht, wo das Nitrat herkomme. Es könne aus Wäldern und Mooren kommen. Die Anwesenden hörten das gerne und sahen natürlich keinen Grund, ihr Düngeverhalten zu ändern.
Unterstützung kam da interessanterweise noch eher aus der Landwirtschaftsverwaltung. Anfangs zwar noch etwas zögerlich, aber immerhin. Positiv wären da vor allem die Herren Riedmann, Fiederling und Blaschke zu nennen. Heute ist es vor allem Herr Lukas vom Amt für Landwirtschaft und Ernährung, der sich mit seiner Beratungstätigkeit intensiv für die Nitratreduzierung einsetzt.
Beim Wasserwirtschaftsamt dagegen hat man immer noch etwas den Eindruck, dass man lieber das Haar in der Suppe sucht, statt die vorbildlichen Nitratsenkungsmaßnahmen der Gemeinde zu unterstützen. Bildlich gesprochen: Während die Gemeinde den Misthaufen wegräumen will, sucht das Amt lieber die Stecknadel im Misthaufen.
Beim Wasserforum wurde auch das deutlich, was Peter Etthöfer schon seit einiger Zeit beunruhigt. Durch den Klimawandel gehen die Niederschläge in unserer eh schon trockenen Region noch stärker zurück. Das bedeutet, dass der ausgebrachte Stickstoffdünger noch weniger verdünnt wird. So ist zu befürchten, dass trotz vorbildlicher Nitratsenkungsmaßnahmen die Nitratwerte im Grundwasser wieder ansteigen oder zumindest nicht weiter sinken.
Dies bedeutet, dass sich die Gemeinde Margetshöchheim in Zukunft noch stärker bei der Nitratreduzierung einbringen muss.



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Grünland, die Lebensversicherung fürs Trinkwasser

Margetshöchheim hat mit seiner erfolgreichen Nitratreduzierung im Trinkwasser bundesweit Beachtung gefunden. Ein Großteil des Erfolgs ist auf die Umwandlung großer Flächen in Dauergrünland zurückzuführen. Das liegt vor allem daran, dass das Gras das ganze Jahr den Boden dicht bedeckt und dass die teilweise recht tief wurzelnden Pflanzen die Nährstoffe (wie etwa das Nitrat) speichern und eine Auswaschung ins Grundwasser verhindern. Das ist vor allem wegen der fortschreitenden Klimaerwärmung von Bedeutung, da dadurch auch im Winterhalbjahr die Gefahr der Nitratauswaschung besteht. Denn bereits bei Bodentemperaturen wenige Grad über Null kann der im Boden gebundene Stickstoff in Nitrat umgewandelt und ausgewaschen werden. Da das Grünland diese Nährstoffe aufnimmt, wird die Auswaschung weitgehend verhindert. Man kann das daran erkennen, dass in warmen Winter sogar ein gewisses Pflanzenwachstum bei Grasland zu erkennen ist. Wären keine Pflanzen vorhanden, würde das Nitrat aus dem offenen Boden ins Grundwasser und damit ins Trinkwasser ausgewaschen.
Das Grünland hat jedoch auch einen gravierenden Nachteil. Wenn die Wiese umgebrochen wird, führt dies zu einer schlagartigen Auswaschung des in der Grasnarbe gebundenen Stickstoffs, die über Jahre hinweg anhält. Und das wäre für unsere Trinkwasserversorgung tödlich. Unsere Wasserversorgung würde nämlich bei Nitratwerten über dem Grenzwert mit Sicherheit geschlossen.
Deshalb ist der Grünlandumbruch in allen drei Wasserschutzzonen (I, II, III A und III B) strikt verboten.



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Behördentermin zum Trinkwassergutachten

21.11.: Die Gemeinde Margetshöchheim hat bekanntlich auf Drängen des Wasserwirtschaftsamtes (WWA) ein hydrogeologisches Gutachten zur Margetshöchheimer Trinkwasserversorgung erstellen lassen. Da das WWA einige Fragen und Einwände vorbrachte, fand am 18.11. im Landratsamt ein Behördentermin statt, an dem neben der Gemeinde Vertreter des WWA, des Landratsamts und des Gutachterbüros teilnahmen.
Da vom WWA Zweifel an der Plausibilität der für das Gutachten verwendeten Daten angemeldet wurden, wird die Gemeinde kurzfristig weitere Daten vorlegen, die die Ergebnisse des Gutachtens stützen.
Das WWA äußerte auch Zweifel an der Feststellung der Gutachter, dass in den Margetshöchheimer Brunnen keine Uferfiltratanteile des Mains zu finden seien. Obwohl die Gutachter diese Bedenken widerlegen konnten, will das WWA auf eigene Kosten das Margetshöchheimer Wasser auf im Main vorkommende Stoffe untersuchen lassen.
Wie die Gutachter geht auch das WWA davon aus, dass das Wasserdargebot für den Ort ausreichend ist. Es sieht auch keine Veranlassung, das Wasserschutzgebiet auf der Hochfläche zu erweitern. Im Ort sollen allerdings noch weitere Untersuchungen durchgeführt werden, um abzuklären, ob das innerörtliche Wasserschutzgebiet erweitert werden muss. Zu diesem Zweck sollen in den nächsten Monaten Messungen an zwei Privatbrunnen in der Eiwo und weiter südwestlich unterhalb der Umgehungsstraße durchgeführt werden.



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Wieviel Nitrat ist in der Nahrung?

Im Margetshöchheimer Trinkwasser bewegen sich die Nitratwerte um die 45 mg/l, der Grenzwert liegt bei 50 mg/l. Wenn man bedenkt, dass Anfang der 80er Jahre der Spitzenwert noch bei fast 90 mg/l lag, zeigt das, wie effektiv die Margetshöchheimer Nitratsenkungsmaßnahmen waren. Etliche Bürger sind der Ansicht, dass Werte knapp unter dem Grenzwert noch kein Grund zum Jubeln sind. Dem wollen wir nicht widersprechen; es ist sicher nötig, dass der Grundwasserschutz weiterhin mit großem Engagement betrieben wird und die Nitratwerte weiter gesenkt werden.
Andererseits sollte man aber auch einmal bedenken, dass die Nitratbelastung nicht nur auf das Trinkwasser reduziert werdenn kann. Deshalb veröffentlichen wir hier einige Zahlen zur Nitratbelastung von Lebensmitteln, damit man die Nitratbelastung ganzheitlich betrachten kann.
Es gibt bestimmte Pflanzen, die in der Regel sehr hohe Nitratwerte aufweisen, Pflanzen, die ansonsten durchaus als gesund und wertvoll gelten. Das sind vor allem Salate, Rettiche und Radieschen, Rote Beete und Spinat.
Die EU hat deshalb Nitrat-Grenzwerte herusgegen; hier ein kurzer Auszug in mg/kg Pflanzenmasse:
Kopfsalat 3000 - 5000
Eisbergsalat 2000 - 2500
Rucola 6000 - 7000
Spinat 3500

Die Nitratbelastung hängt jedoch nicht nur von der Pflanzenart ab, auch Düngung und Anbauart können sich gravierend auf ein und dieselbe Pflanzenart auswirken, weshalb die EU entsprechende Spannweiten bei den Grenzwerten vorgegeben hat. So führt der Anbau im Winter, noch dazu unter Glas, zu deutlich höheren Nitratwerten, weil das Sonnenlicht fehlt. An sonnigen Sommertagen ist dagegen von deutlich niedrigeren Nitratwerten auszugehen. Das ist übrigens auch ein Grund, warum man sich in seinen Essgewohnheiten möglichst an das halten sollte, was die jeweilige Jahreszeit bietet.

Der Verbraucher hat übrigens beim Einkauf keine Möglichkeit, genaue Angaben über die Nitratbelastung von Pflanzen zu erhalten. Beim Trinkwasser ist es ganz anders. Kein Lebensmittel wird besser kontolliert, so dass der Verbraucher auf der sicheren Seite ist. Die Werte werden im Gemeindeblatt veröffentlicht und natürlich immer ganz katuell auf der MM-Website Nitratwerte .

Und noch ein Hinweis: Nitrat selbst ist ja relativ ungefährlich, problematisch ist vor allem das Nitrit, das aus Nitrat gebildet werden kann. Bei Lebensmitteln, die mit Pökelsalz behandelt werden (gepökelter Schinken und manche Wurstsorten) wird das Nitrit noch "mitgeliefert".
Unter dem Strich gilt: Man sollte nicht einzelne Lebensmittel verteufeln, schon gar nicht das Trinkwasser, sondern immer die Gesamtbilanz im Auge behalten.



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WWA nimmt Stellung zum Trinkwassergutachten

7.11.: Mittlerweile liegt die Stellungnahme des Wasserwirtschaftsamts Aschaffenburg (WWA) zum von der Gemeinde in Auftrag gegebenen Trinkwassergutachten vor. Das Gutachten war vom renommierten Koblenzer Büro Björnsen Beratende Ingenieure (BCE) erstellt worden.
Voraussichtlich am 18.11. werden die Ergebnisse des Gutachtens bei einem Termin besprochen, an dem neben den Vertretern der Fachbehörden und dem Gutachter auch Gemeindevertreter teilnehmen werden.
Nach Ansicht der Fachbehörde besteht vor allem in einer Frage noch Klärungsbedarf. Nach den Feststellungen des Gutachtens wird in den Brunnen der Sandflur kein Mainuferinfiltrat gefördert. Das WWA sieht diese Aussage noch nicht ausreichend abgesichert.
Außerdem will das WWA überprüfen, ob das Wasserschutzgebiet stärker in das bebaute Gebiet ausgedehnt werden muss.
Wir wollen nun erst einmal den Termin am 18.11. abwarten, bevor wir uns hier mit Einzelheiten beschäftigen.



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Grundwissen zum Thema Trinkwasser

1. Hauptproblem Nitrat
Wie bereits vor kurzem angekündigt, wollen wir uns sporadisch mit der Trinkwasserproblematik, besonders mit der Nitratbelastung des Grundwassers beschäftigen. Dass dies besonders für Unterfranken seit Jahrzehnten ein echtes Problem ist und nichts von seiner Brisanz verloren hat, zeigte vor wenigen Tagen ein großer Artikel von Tilman Toepfer im Frankenteil der Main-Post. So wird das Grundwaser nach einer Stellungnahme des bayerischen Umweltministeriums auf absehbare Zeit auf der Hälfte der Fläche Unterfrankens über dem Nitratgrenzwert liegen.
Grundsätzlich ist die Nitratbelastung ein generelles Problem. Warum es jedoch Unterfranken besonders trifft und auch zukünftig treffen wird, lässt sich relativ einfach erklären. Damit es einigermaßen verständlich bleibt, stellen wir die Problematik etwas vereinfacht dar:
Nitrat ist ein wasserlösliches Düngesalz, das die Pflanzen für das Wachstum benötigen. Es ist Bestandteil der mineralischen Stickstoffdünger ("Kunstdünger"), gelangt jedoch auch über organische Dünger (Gülle, Mist, Kompost usw.) in den Boden und dann eventuell auch ins Grundwasser. Allerdings findet bei den organischen Düngern keine direkte Auswaschung statt; das Nitrat entsteht jedoch durch Umwandlungsprozesse im Boden. Somit können beide stickstoffhaltigen Düngerformen zur Nitratbelastung beitragen.
Nitrat, das von den Pflanzen nicht aufgenommen werden kann (weil überdüngt wird oder weil in der kalten Jahreszeit die Pflanze nichts aufnimmt), wandert in den Untergrund und gelangt dann irgendwann ins Grundwasser.
In niederschlagsreichen Regionen wird der Nitratgehalt durch die Niederschläge "verdünnt". Bei tiefgründigen Böden kann ein gewisser Nitratabbau stattfinden. Da es bei uns wenig regnet und die Böden meist flachgründig sind, gelangt überschüssiges Nitrat ziemlich schnell ins Grundwasser und somit ins Trinkwasser. Da der Klimawandel in Unterfranken zu mehr Trockenperioden führt, wächst die Nitratgefahr bei uns sogar, zumal die Landwirtschaftspolitik immer noch viel zu wenig auf diese Problematik reagiert. Hinzu kommt, dass in vielen Teilen Unterfranken recht intensiv gewirtschaftet wird, was die Situation verschärft.
Wenn die Probleme in Nordbayern deutlich größer als in Südbayern sind, liegt dies nicht an den Landwirten, sondern vor allem an den klimatischen und an anderen landwirtschaftlichen Gegebenheiten, auf die wir demnächst noch näher eingehen werden.

2. Hauptursachen der Nitratbelastung
Wie oben schon erwähnt, ist einer der Hauptgründe für die hohen Nitratwerte im Grundwasser die Überdüngung auf landwirtschaftlichen und gärtnerischen (meist Kleingärtner) Flächen. Da Düngung in der Landwirtschaft natürlich auch ein Kostenfaktor ist, ist die Überdüngung landwirtschaftlicher Flächen in den letzten Jahren zurückgegangen. Es gibt allerdings Kulturen, die fast zwangsläufig höhere Nitratwerte verursachen. Das sind z.B. all die Kulturen, die einen großen Reihenabstand haben (z.B. Kartoffeln oder Erdbeeren und Gemüse), bei denen somit der Dünger zwischen den Zeilen nicht oder kaum genutzt wird und somit die Stickstoffauswaschung in den Boden stattfindet. Problematisch sind auch Kulturen, die erst spät loswachsen und somit ebenfalls der Nitratauswaschung Vorschub leiste. Ein Beispiel wäre der Mais. Der ist zusätzlich in Verruf geraten, weil er relativ viel Dünger verträgt und deshalb gern mit Gülle, die es bei intensiver Viehhaltung im Überfluss gibt, zugeschüttet wird.
Ein weiteres Problem sind die sog. Sonderkulturen wie Erdbeeren, Himbeeren (früher auch Rhabarber), bei denen die Kosten für Dünger wegen der guten Preise nicht so ins Gewicht fallen. Das betrifft vor allem Kleingärtner oder "Mondscheinbauern", die nach dem Motto "viel hilft viel" vorgehen, was früher in Margetshöchheim weit verbreitet war.
Grundsätzlich gilt: Was die Pflanze an Stickstoff nicht aufnehmen kann, wandert irgendwann ins Grundwasser. Das tritt (auch bei organischer Düngung) besonders dann auf, wenn zum falschen Zeitpunkt gedüngt wird. Verschärft wird dies noch, wenn dann der Boden umgebrochen wird. Dann wird in der Kombination mit dem Sauerstoff und höheren Bodentemperaturen der organisch gebundene Stickstoff in Nitrat umgewandelt und ins Grundwasser ausgewaschen. Wenn man z.B. im Herbst den Boden umgräbt (oder pflügt) und es dann vor Weihnachten noch einmal relativ warm wird, was gar nicht so selten ist, dann wird der noch im Boden befindliche Stickstoff in erheblichem Umfang ausgewaschen.

22.9.: 3. Warum sind Kleingärten und Sonderkulturen problematisch?
Bei den Klein- und Hausgärten ist das Hauptproblem, dass wegen der Vielzahl von verschiedenen Kulturen und Pflanzen eine gezielte Düngung kaum möglich ist. Das ist auch ein Grund, warum es kaum möglich ist, gezielt gegen Überdüngung vorzugehen. Und gerade wegen der relativ kleinen Flächen gibt es auch keinen wirtschaftlichen Anreiz, sparsam mit Düngern umzugehen beziehungsweise richtig zu dosieren.
Nicht viel anders ist es bei Sonderkulturen, wie bereits oben erwähnt. Aus diesem Grund ist es sinnvoll und richtig, Sonderkulturen und kleingärtnerische Nutzung zumindest in der engeren Wasserschutzzone zu untersagen. Es ist allerdings fast unmöglich, derartige Nutzungen im bebauten Ortsbereich zu untersagen oder entsprechende Verbote auch durchzusetzen, weil da der Bürger direkt vor seiner Haustüre enorm eingeschränkt würde.
Grundsätzlich wäre es sinnvoll, durch entsprechende Information und Aufklärung die Bürger für flächendeckenden Grundwasserschutz zu sensibilisieren. Denn Grundwasserschutz in meist zu kleinen Wasserschutzgebieten kann die Probleme auf Dauer nicht lösen. Das gilt nicht nur für Margetshöchheim, sondern überall.

28.9.14: 4. Wie gefährlich ist Nitrat?
Bis 1986 lag der Grenzwert für Nitrat im Trinkwasser in der Bundesrepublik bei 90 mg/l. Da die Weltgesundheitsorganisation diesen Wert für problematisch hielt, wurde der Grenzwert europaweit auf 50 mg/l gesenkt. Dadurch hatten viele Trinkwasserversorger ein echtes Problem, auch Margetshöchheim, wo Anfang der 80er Jahre ein Spitzenwert von 84 mg/l gemessen wurde. Für eine Übergangszeit durfte unser Wasser trotz Grenzwertüberschreitung an die Bevölkerung abgegeben werden, weil die Gemeinde - vor allem auf Initiative des örtlichen Bund Naturschutz und der Margetshöchheimer Mitte - weitreichende Sanierungsmaßnahmen eingeleitet hatte. Mittlerweile liegt das Margetshöchheimer Trinkwasser ausnahmslos unter dem Nitratgrenzwert.
Dabei wäre das Nitrat selbst noch gar nicht so gefährlich. Problematisch ist, dass Nitrat im Körper in das gesundheitsschädliche Nitrit umgewandelt werden kann, das so gut wie nicht im Trinkwasser vorkommen darf. Durch Nitrit kann bei Säuglingen der Sauerstofftransport im Blut blockiert werden, was zu einer Art innerem Ersticken führen kann, die Kinder laufen dann blau an. Daher auch der Name "Blausucht". Solche Fälle sind jedoch seit Jahrzehnten nicht mehr aufgetreten, da die früher in manchen Hausbrunnen oder Wasserversorgungen auftretenden extremen Nitratwerte von bis zu 200 mg/l und mehr heute nicht mehr vorkommen oder vorkommen dürfen.
Es gibt jedoch noch einen weiteren Grund, warum hohe Nitratbelastungen (auch für Erwachsene) gesundheitsschädlich sein können. Die Umwandlung zu Nitrit kann nämlich in Verbindung mit Eiweißen (Aminen) zur Bildung von Nitrosaminen führen, die als krebserregend gelten. Deshalb ist es sinnvoll und wichtig, möglichst niedrige Nitratwerte anzustreben.

19.10.: 5. Wie wird das Wassereinzugsgebiet ermittelt?
Da Wasser normalerweise nicht bergauf fließt, geht man auch bei der Ermittlung eines Wassereinzugsgebiets eines Brunnens davon aus, dass man die Grundwasserfließrichtung ermitteln kann, wenn man die Grundwasserhöhenlinien kennt. Dazu bringt man in der vermuteten Fließrichtung etliche Bohrungen für Messpegel (Brunnenrohre) nieder. Wenn man die Grundwasserhöhen der verschiedenen Grundwassermessstellen über einen längeren Zeitraum misst, kann man die Grundwasserhöhenlinien relativ genau ermitteln. Je nachdem, wie viel Wasser gefördert wird und wieviel Grundwasser durch Niederschläge gebildet wird, lässt sich die Größe des Einzugsgebiets berechnen. Das ist natürlich sehr vereinfacht dargestellt. Es gibt natürlich noch viele Faktoren, die hierbei eine Rolle spielen können. So lässt sich z.B. bei klüftigem Gestein (wie etwa Muschelkalk) und besonderen geologischen Verhältnissen das Zuflussgebiet zu einem Brunnen nicht so einfach ermitteln.



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Grundwasserschutz ist gar nicht so einfach

Dass Margetshöchheim - von den Nitratwerten einmal abgesehen - hervorragendes Grundwasser hat, das ohne jegliche Aufbereitung als Trinkwasser abgegeben werden kann, sollte bekannt sein. Auch die ursprünglich weit überhöhten Nitratwerte haben wir seit einigen Jahren im Griff, so dass es zu keiner Grenzwertüberschreitung mehr kam. Nitrat ist fast immer ein Zeichen dafür, dass durch Düngung und Bodenbearbeitung zu viel Stickstoff ins Grundwasser gelangt ist. Dieses Gefahrenpotential kann natürlich nicht durch eine einmalige Aktion abgewendet werden, sondern erfordert andauernde Wachsamkeit und auf Dauer konsequente Maßnahmen.
Damit Sie sehen, wie komplex die Materie ist, wollen wir kurz eine aktuelle Maßnahme erläutern. In der Wasserschutzzone II und IIIB wurden fast alle Grundstücke in Grünland umgewandelt, weil dieses am besten die Nitratauswaschung ins Grundwasser verhindern kann. Als dies Ende der 80er Jahre geschah, hatte man in Margetshöchheim und erst recht anderswo noch wenig Ahnung von den komplexen Vorgängen im Boden. Deshalb verwendete man damals eine Wiesenmischung mit Leguminosen (z.B. Klee), die den Stickstoff aus der Luft binden und im Wurzelraum speichern. Dies kann unter ungünstigen Umständen dazu führen, dass der Stickstoff freigesetzt wird und als Nitrat ins Grundwasser gelangt.
Da sich der Klee in den letzten Jahren auf manchen Parzellen stark vermehrt hat, versucht man momentan, eine Gräsermischung einzusäen, die den Klee verdrängen soll. Dabei darf das Grünland in der Wasserschutzzone allerdings nicht umgebrochen werden, da dies zu einer schlagartigen Nitratfreisetzung führen würde und deshalb streng verboten ist. Deshalb soll in diesen Tagen die Grasmischung im Direktsaatverfahren eingebracht werden. Der Boden wird dabei leicht aufgeritzt, die Samenkörner in die Rille gelegt und der Boden gleich wieder angepresst.
Im Laufe der nächsten Jahre wird sich zeigen, ob die Maßnahme erfolgreich war.

Da auf Grund des Ergebnisses des aktuellen Trinkwassergutachtens ein größerer Teil des Ortes als Wassereinzugsgebiet betroffen ist, werden wir in den nächsten Wochen immer wieder Beiträge zu unserer Trinkwassersituation veröffentlichen.



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Fernwasser wird teurer

28.8. Vor einer Woche berichtete die Main-Post in einem ganzseitigen Artikel über die Fernwassersituation in Unterfranken. Anlass war die Ankündigung der FWM (Fernwasserversorgung Mittelmain), den Wasserpreis ab 2015 anzuheben.
Im Landkreis Würzburg dürfte Margetshöchheim eine der ganz wenigen Gemeinden sein, die sich heute noch ausschließlich mit Wasser aus eigenen Quellen und Brunnen versorgen. Und zusammen mit Greußenheim, das vom Margetshöchheimer Beispiel ermuntert ebenfalls die Sanierung wagte, dürften die beiden Gemeinden die einzigen sein, die erfolgreich nachgewiesen haben, dass man die Nitratwerte mit der nötigen Konsequenz durchaus senken kann.

Im Gegensatz zu Margetshöchheim ließen sich die meisten Gemeinden und Städte in Unterfranken und weiten Teilen Nordbayerns gelockt durch Zuschüsse und gedrängt von den Fachbehörden ans Fernwasser anschließen. Ihr Wasser hat meistens lange Transportwege hinter sich, bevor es aus dem Wasserhahn fließt. Gerade in Unterfranken wird Fernwasser auch häufig beigemischt, um dadurch die Grenzwerte einhalten zu können, wie etwa bei der Fernwasserversorgung Franken.
Das Wasser der FWF hat teilweise schon den Weg vom Lechmündungsgebiet in den Großraum Nürnberg und von da weiter nach Marktsteft hinter sich. Und das Wasser der Bodenseewasserversorgung wird bis nach Bad Mergentheim und Hardheim an der bayerischen Grenze transportiert. Das Wasser der FWM dagegen kommt aus dem Spessart.



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Wie gut ist unser Trinkwasser?

Margetshöchheim ist es seit einigen Jahren gelungen, die früher deutlich überhöhten Nitratwerte durch ein Bündel von Maßnahmen unter den Grenzwert zu senken, was bundesweit Beachtung fand. Vielfach wird aber dabei übersehen, dass die Qualität des Trinkwassers nicht nur von den Nitratwerten abhängt.
Deshalb wollen wir hier einige Werte unseres Wassers veröffentlichen, die von einer Probe stammen, die am 25.6.2014 aus dem Ortsnetz entnommen und von dem renommierten Bad Kissinger Institut Dr. Nuss untersucht wurde. Den Grenzwert der Trinkwasserverordnung finden Sie jeweils in Klammern dahinter (in mg/l).
Benzol: <0,0003 (0,0010)
Bromat: <0,002 (0,010)
Chrom: <0,005 (0,050)
Cyanid: <0,005 (0,050)
Summe aus Tetra- u. Trichlorethen: <0,0002 (0,010
Quecksilber: <0,0001 (0,0010)
Arsen: <0,001 (0,010)
Blei: 0,001 (0,010)
polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe: <0,00002 (0,00010)
Chlorid: 23,2 (250)
Sulfat: 49,7 (250)

Das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus den Ergebnissen der Beprobung. Alle untersuchten Werte entsprechen den Vorgaben der Trinkwasserverordnung. In den meisten Fällen waren Schadstoffe nicht einmal in minimalster Dosierung nachweisbar.



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Das war der MM schon vorher klar

Das vom Koblenzer Büro "Björnsen Beratende Ingenieure" (BCE) erstellte Gutachten schließt mit dem Absatz:
"Zur genaueren Abgrenzung des unterirdischen Einzugsgebietes im Muschelkalk wäre die Errichtung von mindestens drei weiteren Grundwassermessstellen im Muschelkalk erforderlich. Auf Grund der großen Flurabstände im potentiellen weiteren Einzugsgebiet und des hohen Erschließungsrisikos bei Bohrungen im Muschelkalk ist u.E. der sehr hohe finanzielle Aufwand in Anbetracht der vergleichsweise geringen Jahresfördermenge von maximal 180.000 m⊃3;/a aber nicht verhältnismäßig."

I
m Klartext heißt das: Im klüftigen Muschelkalk auf der Hochfläche über dem Ort lässt sich die genaue Abgrenzung des Wassereinzugsgebiets der Margetshöchheimer Brunnen allenfalls dann genauer bestimmen, wenn man noch mindestens an drei weiteren Stellen bohrt und dort auf Wasser stößt, was keinesfalls sicher ist. Das hat die Brunnenbohrung für das Weingut Scheuring gezeigt, wo man nach 100 m Tiefe aufgegeben hat, weil man kein Wasser gefunden hat.
Bohrungen in solche Tiefen sind immens teuer und bringen wegen der Klüfte im Muschelkalk auch keine hundertprozentige Gewissheit über die Grundwasserströmung. Gegen die Kosten solcher Bohrungen wären die Kosten für das Gutachten selbst ein Klacks. Genau das hat die MM übrigens schon vor Jahren festgestellt, als das Wasserwirtschaftsamt immer wieder den Eindruck erwecken wollte, ein Gutachten wäre billig zu bekommen. Auch auf die Probleme im Muschelkalk haben wir immer wieder hingewiesen.



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Trinkwassergutachten: Licht und Schatten

Nachdem nun die wichtigsten Ergebnisse des vom Wasserwirtschaftsamt geforderten Trinkwassergutachtens vorliegen, wurden wesentliche Erkenntnisse des TGU-Gutachtens von 1992 bestätigt. In Teilbereichen gab es jedoch - wie von der MM von Anfang an befürchtet - Abweichungen, die für die Gemeinde und manche Bürger durchaus noch Probleme mit sich bringen werden.
Solange die Gespräche mit dem Gutachterbüro und den Fachbehörden noch nicht abgeschlossen sind, wollen wir hier mit Wertungen vorsichtig sein. Aber einige wesentliche Punkte wollen wir hier nicht verschweigen:
Erfreulich ist, dass sich an der Grundwasserfließrichtung nichts geändert hat. Bestätigt wurde auch, dass kein Uferfiltrat aus dem Main gefördert wird. Positiv ist auch, dass sich die Größe des Wassereinzugsgebiets nicht wesentlich geändert hat.
Letzteres bezieht sich allerdings nur auf das Flächenmaß. Problematisch ist, dass nach den neuen Untersuchungen in das Wassereinzugsgebiet nun auch (wieder) wesentliche Teile der Eiwo fallen und selbst Teile der Brunosiedlung und der Bereich um die Schule tangiert werden. Das gilt vor allem für trockene Jahre, wo das Grundwasser von weiter her angezogen wird. Bislang fiel im bebauten Ortsbereich eigentlich nur das Zeilweggebiet in das Wasserschutzgebiet (Zone III).
Ärgerlich ist die Situation sicher für Teile der Eiwo (vor allem in der Nordstraße), die bis zur Änderung der Schutzgebietsverordnung 1996 in der Zone III lagen und auf Grund des Gutachtens von 1992 aus dem Schutzgebiet genommen wurden. Ob und welche Auswirkungen das neue Gutachten nun für das veränderte Einzugsgebiet hat, muss erst noch abgeklärt werden.
Sobald es belastbare Fakten gibt, werden wir Sie umgehend informieren.



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Hackschnitzellagerung in der Wasserschutzzone

Wir haben bereits vor 2 Jahren darauf hingewiesen, dass die offene Lagerung von Hackschnitzeln in der Wasserschutzzone für unsere Trinkwasserqualität problematisch sein kann. Mittlerweile sind die Hackschnitzelberge bei der Feldscheune Bauriedel in der Wasserschutzzone IIIB zwar abgedeckt, aber halt nur teilweise. Somit ist das Problem vielleicht etwas entschärft, aber nicht gelöst.



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Hackschnitzelgebirge




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Photovoltaik oder Grundwasserschutz?

Bekanntlich soll in Margetshöchheim auf gut 10 ha gemeindeeigenen Reutfeldern eine Photovoltaikanlage entstehen. Die MM hatte diese Anlage aus verschiedenen Gründen abgelehnt. Einer der Gründe war die Lage in der Wasserschutzzone IIIB. Wir hatten die Befürchtung, dass das Grundwasser durch die Baumaßnahmen im Zuge der Verankerung der Solarelemente im Boden beeinträchtigt werden könnte.
Mittlerweile gibt es Hinweise darauf, dass unsere Befürchtung gar nicht so abwegig sein könnte. In der Aprilausgabe des vom Bayerischen Bauernverband herausgegebenen Landwirtschaftlichen Wochenblatts findet sich ein Bericht über eine Tagung in Coburg, bei der sich fränkische Wasserversorger über die Kooperation mit der Landwirtschaft austauschten. Dabei berichtete der Hauptabteilungsleiter der Städtischen Überlandwerke Coburg, dass im Schutzgebiet der Wassergewinnungsanlage Mönchröden zur Verankerung der Solarelemente auf 10 ha 5000 verzinkte Pfosten bis zu 1,50 m tief in den Boden gerammt wurden. Der Wasserversorger befürchtet nun wegen des zu erwartenden Zinkeintrags ins Grundwasser und durch den "Siebfaktor" beim Rückbau (der Boden gleicht danach einem Schweizer Käse) eine erhebliche Beeinträchtigung der Wasserqualität.



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Holz als "Wegwerfartikel"

Holz ist begehrt, seit die Energiepreise drastisch gestiegen sind, und gilt als nachwachsender Rohstoff als umweltfreundlich. Dass der Holzboom auch eine problematische Seite haben kann, wenn das Holz nicht vor der Hütte, sondern in der Landschaft zu finden ist, darauf haben wir bereits hingewiesen: Zum heutigen Tag des Wassers (2)
Obwohl Holz gar nicht mehr so billig ist, findet es immer noch gerne als "Wegwerfartikel" Verwendung. In der Wasserschutzzone in der Sandflur findet man in den Wiesen nicht nur vielerorts abgebrochene Baumäste, sondern auch gar nicht so selten mehr oder weniger kapitale Stöckchen, mit denen Hundebesitzer ihre Tierchen per Weitwurf auf Trab halten.
Letzteres allerdings zum Leidwesen des Landwirts, der die Wiesen mäht. Er hat bereits mehrmals Schäden am Mähwerk und der Heupresse beheben müssen, die mittlerweile in die Tausende gehen.
Man sollte nicht vergessen, dass die Gemeinde die Wiesen im Sandflurgebiet eigentlich nicht zur Naherholung, sondern zur Sicherung der Wasserversorgung angelegt hat. Und dazu gehört auch die Mahd dieser Flächen, damit dem Boden Nährstoffe entzogen werden und so der Nitratgehalt des Trinkwassers vermindert wird.



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Zum heutigen Tag des Wassers (2)

Um die ursprünglich extrem hohen Nitratwerte zu senken, kaufte und pachtete die Gemeinde in den Zonen II und IIIA des Wasserschutzgebiets große Flächen an und legte dort Grünland an. Grünland ist besonders "grundwasserfreundlich", weil die Wiese das ganze Jahr über den Boden dicht bedeckt und kaum Stickstoff (Nitrat) ins Grundwasser durchlässt. Allerdings speichert das Grünland die Nährstoffe im Wurzelbereich, was unproblematisch ist, solange die Wiese nicht umgebrochen wird. Dann wird es allerdings für das Grundwasser äußerst problematisch, weil dann der Stickstoff schlagartig freigesetzt wird und in das Grundwasser wandert. Deshalb ist im Wasserschutzgebiet der Grünlandumbruch grundsätzlich untersagt.
Da unsere Nitratwerte immer noch recht nahe am Grenzwert liegen, wäre so ein Umbruch das Ende unserer Ortswasserversorgung. Neuerdings gibt es in der Wasserschutzzone II im Sandflurgebiet ein weiteres Problem. Dort wurden in den letzten Wochen teilweise erhebliche Mengen Holz abgelagert. Diese langfristige Holzlagerung zerstört natürlich die Grasnarbe, was ebenfalls zu einer erhöhten Nitratauswaschung führt und damit dem Grünlandumbruch fast gleich kommt.
Die Gemeinde muss deshalb möglichst bald die Holzlagerung in der Zone II unterbinden, wenn sie nicht die eigene Wasserversorgung riskieren will. Außerdem ist es nicht zu akzeptieren, wenn auf von der Gemeinde für immerhin 500 € pro Hektar angepachteten Flächen dann Holz gelagert wird. Schließlich zahlt die Gemeinde den stolzen Preis für den Schutz des Trinkwassers mit dem Geld der Wasserverbraucher, da die Pachtkosten in den Wasserpreis einfließen. Wenn dort Holz gelagert wird, bezahlt die Gemeinde praktisch eine Belohnung für eine wassergefährdende Handlung. Man muss in diesem Zusammenhang auch bedenken, dass die Holzlagerung meist dazu führt, dass das Grundstück nicht gemäht und das Mähgut nicht abgefahren werdenn kann. Die verbliebene Restfläche wird dann in der Regel gemulcht, was wiederum für das Trinkwasser problematisch ist.
Deswegen hat sich der Umwelausschuss auf der heutigen Begehung nach einer geeigneten Fläche für einen Holzlagerplatz umgesehen, der Interessenten als Ersatzlagerplatz angeboten werden soll.



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Zum heutigen Tag des Wassers (1)

Nachdem sich die Gemeinde Margetshöchheim mehr oder eher weniger erfolgreich gegen das umfangreiche Gutachten gewehrt hat, das das Wasserwirtschaftsamt fordert, wurden in den letzten Monaten der Bürgermeister und etliche Gemeinderäte von Bürgern gefragt: Was machen denn die anderen Gemeinden, wenn die Ämter solche Gutachten fordern?

Die Antwort ist einfach: Sie beauftragen für viel Geld ein Büro, das ein Gutachten liefert, und das Wasserwirtschaftsamt ist dann in der Regel zufrieden. Kein Wunder, dass auch in Margetshöchheim der eine oder andere Gemeinderat resignierend gesagt hat: Dann vergeben wir halt das Gutachten an ein Büro. Wenn ein Briefkopf und ein Stempel auf dem Papier sind, dann sind die Ämter schon zufrieden. Warum die MM mit dieser Einstellung nicht zufrieden ist, wollen wir am Tag des Wassers am konkreten Beispiel erklären.

Auch Margetshöchheim hat - wie auf unserer Website vor kurzem berichtet - mittlerweile den Auftrag für ein Grundwassergutachten vergeben und dem Büro BCE in Koblenz die nötigen Unterlagen (Grundwasserstände, chemische Werte, Bodengutachten usw. aus den letzten 15 Jahren) in digitaler Form geliefert. Wir haben in unserem Internetbeitrag angedeutet, dass die Daten, die die Grundlage für das Gutachten sind, teilweise gravierende Fehler aufweisen, während das Gutachten von 1992 nach unserer Einschätzung (allerdings nicht nach der des Wasserwirtschaftsamtes) mit Sicherheit auf korrekten Daten basiert. Siehe Wassergutachten auf dem Weg

Die (teilweise falschen) Daten, die für das neue Gutachten verwendet werden sollten, stammen übrigens von renommierten Büros und Firmen aus der näheren Umgebung, und deren Leistung wurde von der Gemeinde teuer bezahlt. Wenn aber auf der Grundlage fehlerhafter Daten ein Gutachten erstellt würde, dann können kaum richtige Ergebnisse herauskommen. Dann kann es passieren, dass das Wasser angeblich aus einer anderen (allerdings falschen) Richtung kommen soll, was zu erheblichen Problemen (falsches Wassereinzugsgebiet und damit falsches Schutzgebiet usw.) führen würde.
Peter Etthöfer, der für die Gemeinde die Unterlagen für das Koblenzer Büro zusammengestellt hat, sind allerdings die Fehler aufgefallen, so dass er die fehlerhaften Daten korrigieren oder den Gutachter darauf aufmerksam machen konnte. Wir berichteten vor der Wahl darüber nur andeutungsweise, weil wir verhindern wollten, dass man uns vorwirft, wir würden mit Etthöfers Aktivitäten für die Margetshöchheimer Wasserversorgung Vorteile für die MM im Wahlkampf erreichen wollen.
Auf der sicheren Seite sind wir allerdings damit noch lange nicht. Wenn sich jemand beim Grundwasserspiegel um 10 m vermessen hat, dann fällt dies schnell auf. Wenn sich jemand jedoch nur um 20 oder 30 cm vertut, dann fällt dies kaum auf, kann aber bei der Berechnung der Grundwasserfließrichtung das Ergebnis des Gutachtens deutlich verfälschen.

Unter dem Strich lässt sich feststellen, dass die Einschaltung von teuren Büros oder Dienstleistern noch lange keine Garantie für richtige Ergebnisse ist. Aber solche Peanuts interessieren die Wasserwirtschaft wohl wenig. Hauptsache, ein weiteres Gutachten verstaubt im Büroschrank.
In diesem Zusammenhang wäre noch zu erwähnen, dass es Landrats- und Wasserwirtschaftsamt äußerst suspekt war, dass Etthöfer über Weihnachten 2012 für die Gemeinde die Unterlagen für den Antrag auf Trinkwassererlaubnis zusammengestellt hat. Man vermerkte sogar im Trinkwasserbescheid, dass die Unterlagen nicht von einem Fachbüro zusammengestellt worden sind.
Dabei haben wir in Margetshöchheim die Erfahrung gemacht, dass es oft sinnvoller sein kann, mit etwas gesundem Menschenverstand an die Sache heranzugehen. Die Bürokraten in den Ämtern sind leider kaum bereit, vom hohen Amtsschimmel herabzusteigen. Und manche Fachbüros erledigen den "Kleinkram" für die Gemeinde Margetshöchheim offensichtlich recht schludrig so nebenher, was man am Ergebnis ablesen kann.



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Wassergutachten auf dem Weg

In der Januar-Gemeinderatssitzung hat der Gemeinderat einstimmig das Büro BCE in Koblenz mit der Erstellung eines hydrogeologischen Gutachtens beauftragt. Dabei geht es vor allem darum, auf der Datenbasis der letzten Jahre die hydrogeologische Situation abzuschätzen und abzuklären, inwieweit das TGU-Gutachten von 1992 noch relevant ist.
Voraussetzung war, dass die Gemeinde alle einschlägigen Daten in digitaler Form liefert. Seit Ende Dezember hat nun die Gemeinde die Daten vor allem aus dem Zeitraum von 1999 bis 2013 zusammengtragen und digitalisiert. Dabei fiel Peter Etthöfer, der hauptsächlich die Arbeiten für die Gemeinde erledigt hatte, auf, dass die Daten der letzten Jahre längst nicht so umfangreich und belastbar sind wie das Datenpaket, das Grundlage für das TGU-Gutachten von 1992 war.
Das bestätigt die Einschätzung der MM, die von Anfang die Befürchtung geäußert hat, dass ein von Wasserwirtschaftsamt und Landratsamt gefordertes teures neues Gutachten längst nicht so genau wie das aus dem Jahre 1992 sein kann. Damals hatte Etthöfer im Zeitraum von 1989 bis 1991 rund 2000 Grundwasserstandsmessungen für die Gemeinde durchgeführt.
Wenn man bedenkt, dass zwischenzeitlich einige der Grundwassermessstellen nicht mehr existieren und einige neuere Werte möglicherweiese nicht korrekt sind, wenn also die Datenbasis für das neue Gutachten dünner und teilweise fragwürdig ist, kann man auch nicht sicher sein, dass die Ergebnisse in jeder Hinsicht belastbar sein können.
Die Daten wurden übrigens vor kurzem an BCE in Koblenz übermittelt, so dass in absehbarer Zeit mit den ersten Ergebnissen zu rechnen sein wird.



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Erhebliche Wasserverluste

Margetshöchheim hat seit Jahrzehnten mit erheblichen Wasserverlusten zu kämpfen, was sicher zu einem erheblichen Teil am teilweise maroden Ortsnetz liegt. Aber selbst in Abschnitten, die gar nicht so alt sind, kommt es immer wieder zu Wasserrohrbrüchen. Ein besonderer Schwachpunkt sind meist die Schieber.
2012 ging erstmals der Wasserverlust mit 9.470 cbm (7,87 %) deutlich zurück. Allerdings stiegen die Verluste 2013 wieder gewaltig auf 34.391 cbm (22,99 %) an. So ein Anstieg kann natürlich nicht mit einem maroden Netz erklärt werden, ursächlich sind da gravierende punktuelle Rohrbrüche.
Wir können nur froh sein, dass wir unser eignes Wasser fördern. Bei Fernwasserbezug müssten wir jeden versickerten Kubikmeter teuerst bezahlen. So belasten uns lediglich die zusätzlichen Pumpkosten. Trotzdem muss die Sanierung des Ortsnetzes oberste Priorität haben, noch vor allen (wahlbedingten) Sonderwünschen.



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Margetshöchheim bleibt am Ball

Am 24.1. wurden in der Wasserschutzzone an insgesamt 16 Stellen Wasserproben entnommen, die auf eine Fülle von chemischen Parametern untersucht werden. Damit werden die Grundlagen für ein Gutachten ermittelt, das vor allem abklären soll, ob das im Gutachten von 1992 ermittelte Einzugsgebiet korrekt ist. Dagegen hat sich die Gemeinde Margetshöchheim übrigens im Laufe der Auseinandersetzung mit dem Wasserwirtschaftsamt und dem Landratsamt nie gesträubt. Es ging immer nur darum, unsinnige oder unnötige und kostspielige Untersuchungen zu vermeiden.
Deshalb werden Bürgermeister Brohm und Gemeinderat Etthöfer auch am 30.1. in München an der Sitzung des Landtagsausschusses für Umwelt teilnehmen, der sich noch einmal mit der Margetshöchheimer Trinkwasserpetition befassen wird.
Hintergrund ist, dass der Landrat den Landtagsbeschluss einfach ignoriert hat, der den Margetshöchheimern recht gegeben hat.



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Klimawandel als faule Ausrede?

In unserem gestrigen Beitrag Gemeinde muss am Ball bleiben wiesen wir darauf hin, dass durch den Klimawandel und daraus resultierende extreme Wetterlagen wieder mit steigenden Nitratwerten im Trinkwasser zu rechnen sein könnte. Ein Anrufer meinte, der Klimawandel sei hier wohl eher eine faule Ausrede für die Folgen der Überdüngung durch die Landwirtschaft.
Ganz so einfach kann man es sich allerdings nicht machen. Sicher ist ein Großteil der Nitratbelastung auf die Stickstoffdüngung zurückzuführen. Die Nitratwerte in den Muschelkalkpegeln, in denen das Wasser aus der landwirtschaftlich genutzten Hochfläche beprobt werden kann, gehen jedoch seit einigen Jahren zurück, was auf ein vernünftigeres Düngeverhalten in der Landwirtschaft schließen lässt. Im niederschlagsarmen Unterfranken muss jedoch immer mit höheren Nitratwerten gerechnet werden, da der Stickstoff wegen der geringen Niederschläge deutlich weniger "verdünnt" wird als im regenreichen Südbayern.
Besonders kritisch ist es aber, wenn es in der Vegatationszeit kaum regnet und die Niederschläge erst im Herbst und Winter kommen. Dann kann der Mineraldünger (besser bekannt als Kunstdünger) nicht aufgelöst und von der Pflanze aufgenommen und verwertet werden. Wenn es dann erst nach der Ernte nennenswert regnet, wird der Dünger ins Grundwasser ausgewaschen, was die Nitratwerte in die Höhe schnellen lässt. Da wir genau solche Trockenperioden in der Vegatationszeit immer häufiger haben, müssen wir noch mehr auf die Reduzierung der Nitratwerte achten.



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Gemeinde muss am Ball bleiben

Das der Gemeinde durch Wasserwirtschafts- und Landratsamt aufs Auge gedrückte Gutachten hat bekanntlich Medien und Öffentlichkeit in der Vergangenheit beschäftigt. Mit dem eigentlichen und einzigen Problem unserer Wasserversorgung hat es jedoch rein gar nichts zu tun und hilft uns auch nicht weiter.
Das Margetshöchheimer Trinkwasser liegt zwar seit einigen Jahren unter dem Grenzwert für Nitrat, was vor wenigen Jahren angesichts weit überhöhter Werte von den Fachleuten nicht für möglich gehalten wurde. Trotzdem sind wir noch nicht auf der sicheren Seite. Gerade der Klimawandel mit teilweise extremen Wetterlagen (lange Trockenperioden usw.) könnte uns durchaus noch einen Strich durch die Rechnung machen. Gerade die Nitratmessungen der letzten Zeit haben gezeigt, dass wir erst dann beruhigt aufatmen können, wenn wir deutlich unter die 40-mg-Linie kommen. Deshalb hat die Gemeinde auch einen MM-Vorschlag aufgenommen und vor kurzem ein Gespräch mit Vertretern des Landwirtschaftsamtes geführt. Dabei ging es darum, wie man angesichts problematischer Entwicklungen (Überhandnehmen von Klee im Grünland und Sojaanbau) ein Wiederansteigen der Nitratwerte verhindern kann. Der Termin mit der Landwirtschaftsbehörde erbrachte durchaus positive Ansätze, die in den nächsten Monaten umgesetzt werden sollen.



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Was zählt mehr? Ein Haufen Papier oder Realität?

Wir haben bereits mit etlichen Beispielen verdeutlicht, warum wir äußerst skeptisch sind, dass das von der Wasserwirtschaft und vom Landrat geforderte neue Trinkwasser-Gutachten tatsächlich genauere Erkenntnisse bringen wird Nicht bloß heiße Luft .
Wir können dies an einem weiteren Beispiel untermauern. So hat 2008 ein Vertreter des Wasserwirtschaftsamtes der Gemeinde dringend empfohlen, die in früheren Jahren ermittelten Grundwasserdaten (z.B. die NN-Höhen der Grundwassermessstellen) von einem Fachbüro neu einmessen und die alten Daten aktualisieren zu lassen. Frühere Einmessungen seien oft fehlerhaft, was der dabei anwesende Geschäftsführer eines solchen Büros bestätigte.
Daraufhin wurden für viel Geld alle möglichen und unmöglichen Punkte mit GPS bis auf die 3. Stelle hinter dem Komma eingemessen. Man sollte jetzt annehmen, dass dieses Datengerüst nun als todsichere Grundlage für die Ermittlung der Grundwasserhöhen taugen würde. Weit gefehlt!
Das von der Gemeinde beauftragte Tiefbautechnische Büro lieferte zwar viel Papier bei der Gemeinde ab. Die dort zusammengetragenen Daten sorgten allerdings nicht unbedingt für Klarheit. Das WWA meinte, diesen Daten entnehmen zu können, dass das von der Gemeinde Anfang der 90er Jahre vorgelegte Gutachten von durchwegs falschen Grundlagen ausgegangen und somit weitgehend nutzlos sei.
MM-Gemeinderat Etthöfer konnte allerdings nachweisen, dass der Hydrogeologe des WWA völlig falsch lag. Er hatte nämlich Äpfel mit Birnen verglichen, woran die teure Fleißarbeit des 2008 beauftragten Büros wegen der unübersichtlichen Darstellung der Daten nicht ganz unschuldig war.
Bei einer erneuten Überprüfung der Grundwasserdaten konnte Etthöfer in diesen Tagen feststellen, dass das Fachbüro einen wichtigen Wert falsch in die Datei eingegeben hatte, so dass bei der entsprechenden Grundwasserhöhe ein Fehler von fast 15 cm aufgetreten ist, was für die Berechnung der Grundwasserhöhe nicht gerade unerheblich ist. Außerdem konnte Etthöfer dadurch nachweisen, dass das von der Gemeinde 1992 vorgelegte Gutachten sehr wohl von korrekten Daten ausgegangen ist.

Fazit: Ein Fachbüro hatte für viel Geld viel Papier geliefert, das Wasserwirtschaftsamt hatte weder den Fehler entdeckt, noch war es in der Lage, die Werte richtig zu beurteilen. Zusätzlich war es blamabel, dass das WWA das maßgebliche Gutachten der Gemeinde von 1992 offensichtlich nicht mehr auffinden konnte, so dass es anfangs von völlig überholten Voraussetzungen ausging.

Dass die Fakten für die Gemeinde Margetshöchheim sprachen, interessierte weder das WWA noch den Landrat. Eigentlich musste jedem klar sein, dass die Nitratsenkungserfolge in Margetshöchheim nur möglich waren, weil man im richtigen Wassereinzugsgebiet Maßnahmen ergriffen hat.
Papier ist bekanntlich geduldig, auch wenn handfeste Fehler draufstehen. Hauptsache Briefkopf und Stempel stimmen. Vor diesem Hintergrund behauptet Landrat Nuß, er müsse durch die Anordnung eines neuen Gutachtens die Gesundheit der Kinder schützen. Glaubt er das tatsächlich, oder will er sich bloß rückversichern? Er sollte sich lieber einmal mit den Fakten vertraut machen.



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Trinkwasser beschäftigt nochmals den Landtag

12.12.: Wie wir erfahren haben, wird sich der Umweltausschuss des Landtags noch einmal mit der Margetshöchheimer Trinkwasserversorgung beschäftigen, weil das Landratsamt die Petitionsentscheidung nicht umgesetzt hat.



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MdL Dr. Fahn ergreift Partei für Margetshöchheim

Dr. Fahn, Landtagsabgeordneter der Freien Wähler, hat sich bereits mehrmals tatkräftig für die Margetshöchheimer Trinkwasserversorgung eingesetzt. Als Berichterstatter im Umweltausschuss des Landtags im Mai 2012 war er maßgeblich an den Beratungen und der Entscheidung über die erfolgreiche Margetshöchheimer Petition beteiligt.
Als sich im Juli 2013 abzeichnete, dass das Landratsamt Würzburg den Beschluss des Landtags nicht umsetzen will, unterstützte Dr. Fahn die Gemeinde Margetshöchheim bei einem Ortstermin in der Wasserschutzzone. Wassertermin mit Landtagsabgeordneten

Nachdem nun die Auseinandersetzung zwischen der Gemeinde und dem Landrat eskalierte, unterstützte er die Gemeinde Margetshöchheim am 12.12.2013 mit einer Presseerklärung, die von der Main-Post bislang noch nicht veröffentlicht worden ist:

Pressemitteilung

Bedauerliche Machtprobe von Wasserwirtschaftsamt und Landratsamt.


Mit der erteilten Genehmigung der Trinkwasserförderung in Margetshöchheim hat das Landratsamt Würzburg zwar in der Hauptsache nachgegeben, aber trotzdem nicht in vollem Umfang dem Beschluss des Umweltausschusses des Bayerischen Landtags entsprochen.

Dieser sah neben der Entkoppelung der Genehmigung von einem Gutachten eine einvernehmliche Festlegung der noch zu erbringenden punktuellen Nachweise vor. Stattdessen soll nun doch ein offenbar vollständiges Gutachten in Auftrag gegeben werden.

Dr. Hans Jürgen Fahn, der die Interessen der Gemeinde Margetshöchheim im Ausschuss vehement vertreten hatte, ist verärgert: „Ich halte das Vorgehen der Behörden für eine unerhörte Missachtung des Petitionsbeschlusses. Es scheint, dass die Bürokratie ein Entgegenkommen beim positiven Beispiel der Margetshöchheimer Wasserversorgung auf keinen Fall zur Regel in anderen Fällen machen will. Das ist auch aus Sicht der Behörden unverständlich, stellt es doch im Ergebnis eine Bestrafung einer vorbildlichen kommunalen Wasserversorgung dar, die viel investiert und freiwillig alles Erdenkliche für eine nachhaltige Daseinsvorsorge und bestes Trinkwasser für ihre Bürger getan hat.“

Die Behauptung des Landratsamtes, dass vom Genuss dieses Trinkwassers ohne neue umfassende Gutachten, welche für die Gemeinde sehr kostspielig sind, eine Gefahr ausgeht, lässt sich aus der Stellungnahme des Auschusses nicht ableiten. Vielmehr spielt der Landrat ein Spiel mit der Angst, um seine Entscheidung zu rechtfertigen.

Fahn weiter: "Dass der Landrat Leitungsverunreinigungen, welche durch Baumaßnahmen hervorgerufen wurden, als Grundwasserverunreinigungen darstellt verfälscht den Sachverhalt zusätzlich. Man kann in solch einen Fall schon von Behördenwillkür reden!"

Dr. Hans-Jürgen Fahn

(hier auch als PDF: trinkw.margret.12.12.13.pdf [88 KB] )


 


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Bei der MM kommt nichts zu kurz

Da der Leserbrief von Gerhard von Hinten zum Margetshöchheimer Trinkwasserstreit in der Main-Post vom 16.12. nur stark verkürzt abgedruckt wurde, veröffentlichen wir hier den ganzen Wortlaut:

Was die Mainpost in den letzten Wochen über Behördenwillkür berichtet, ist schon erschütternd. Den Höhepunkt in dieser Serie bildet offenbar das Vorgehen des Landratsamtes und des Wasserwirtschaftsamts gegenüber der Gemeinde Margetshöchheim. Man stelle sich vor, jemand würde sich über seine falsch berechnete Rente beschweren, der Petitionsausschuss erkennt das an und verlangt von der Regierung und den Behörden eine positive Änderung. Die Behörde aber lässt sich lange Zeit bis nach der Wahl, um dann mit den gleichen unsachlichen Begründungen, die Rente auf die Hälfte zu kürzen. Die Wut im Bauch dieses Bürgers können wir uns gut vorstellen. Aber so müssen sich Margetshöchheims Gemeindevertreter gefühlt haben, als sie den Bescheid zu ihrer Wasserversorgung in den Händen hielten

Es ist schon erstaunlich, wie hier die Exekutive, sprich das Landratsamt und das Wasserwirtschaftsamt eine Entscheidung des Parlaments umgeht. Bislang glaubte ich, dass der Petitionsausschuss ein wichtiger Ort sei, wo unsere Vertreter direkt erfahren, wo der Schuh drückt, und dass Petitions-Entscheidungen von der Regierung und den Behörden ernsthaft umgesetzt würden. Aber die teuren und weitgehend nutzlosen Auflagen für die Wasserversorgung Margetshöchheims, die den Beschluss des Petitionsausschusses auf den Kopf stellen, haben mich eines Besseren belehrt.

Man erinnere sich, Margetshöchheim ist es gelungen, die Nitratwerte deutlich unter die 50-mg-Grenze zu drücken, und hat seit Jahren beste Werte bei allen Untersuchungen. Denn die Gemeinde hat mit hohem Aufwand seit über 20 Jahren ihr Wassereinzugsgebiet gesichert und geschützt.

Und jetzt kommt eine Behörde und tut so, als sei dies eine neue Wasserversorgung, und verlangt ein neues sehr teures Gutachten. Dabei ist sie nicht einmal in der Lage, das vorhandene Gutachten sinnvoll zu nutzen. So wurde bemängelt, es beruhe weitgehend auf falschen Daten, nur weil die „Fachleute“ des Wasserwirtschaftsamts die Oberkante der Messpegel mit dem tatsächlichen Grundwasserstand verwechselt haben.

Und auch unser Landrat Nuss kann den Bescheid des Umweltausschusses nicht richtig lesen: Er vergisst, dass die Gemeinde sehr viel für den Erhalt seine eigenen Trinkwasserversorgung getan hat und dass auf dieser Basis der Petitionsausschuss des Parlaments verlangt hat, der Gemeinde die 20-jährige Erlaubnis zu gewähren, um
dann im Einvernehmen mit der Gemeinde wirklich notwendige Maßnahmen durchzuführen. Auch sein Hinweis auf die Verkeimung des Trinkwassers im Sommer ist ein Griff in die unfaire Kiste, denn er sollte eigentlich genau wissen, dass das Wassereinzugsgebiet und die Brunnen selbst damit nichts zu tun haben.

Es wird Zeit, der Landrat und das Wasserwirtschaftsamt aus ihrer Schmollecke herauskommen und auf die Gemeinde zugehen, und es wird höchste Zeit, dass das Parlament, das die Petition befürwortet hat, sich auf die Hinterfüße stellt und Regierung und Behörden an den Ohren zieht und somit den Bürgern und hier der Gemeinde das Vertrauen in den Petitionsausschuss zurückgibt.



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Gemeinde machte und macht ihre Hausaufgaben

13.12.: Landrat Nuss hat in seiner Presseerklärung (Main-Post vom 11.12.) unter anderem behauptet "Die Kontrollbehörden hätten in der Vergangenheit öfters Mängel und Handlungsbedarf bei der örtlichen Trinkwasserversorgung in Margetshöchheim festgestellt" und erweckt den Eindruck, die Gemeinde wäre erst auf Druck der Behörden aktiv geworden. Das ist nachweislich falsch!
Bürgermeister Brohm wollte nach seinem Amtsantritt 2008 alle offenen Baustellen abräumen und hat deshalb unverzüglich mit den Fachbehörden und einem Ingenieurbüro Kontakt aufgenommen. Größtenteils waren die sog. Mängel Lappalien, angefangen von der eisernen Einstiegsleiter in die Brunnenkammer, die durch eine Aluleiter ersetzt werden sollte, bis hin zur Brunnenkammer, in die im Frühjahr bei besonders hohen Grundwasserständen (sauberes !) Grundwasser durch den in die Jahre gekommenen Beton eindrang.
All das hatte jedoch keinerlei Einfluss auf die Trinkwasserqualität. Und all das ließ der Bürgermeister umgehend abstellen und das den Fachbehörden mitteilen.
Man kann dem Bürgermeister also beileibe nicht vorwerfen, er sei untätig geblieben, ganz im Gegenteil! Honoriert wurde dies allerdings nicht: Bei manchen Behörden bis hin zum Landrat ist es offensichtlich - mangels Durchblick - gar nicht angekommen, was alles erledigt worden ist, und manche Vorschläge waren nicht nur teuer, sondern teilweise unsinnig. Das gilt zum Beispiel für den Vorschlag, die Brunnen zu verlegen, wodurch Millionen in den Sand gesetzt worden wären.
Auch das vorgeschlagene Sanierungskonzept für das eindringende Grundwasser wäre mit geschätzten 120.000 € unverhältnismäßig teuer geworden. Das Gängigmachen der Drainagen und die von der MM vorgeschlagene Betonsanierung lösten das Problem für wenige tausend Euro.
Wir wollen Sie nicht mit weiteren Beispielen langweilen. Es ist jedoch eine Tatsache, dass die Gemeinde Margetshöchheim seit Jahrzehnten ihre Hausaufgaben übererfüllt hat und beim Grundwasserschutz keine Kompromisse eingegangen ist.
Im Landratsamt kennt man sich vielleicht mit Paragraphen und Amtsstempeln aus, von den Problemen und Anstrengungen kleiner Wasserversorger hat man jedoch wenig Ahnung. Es ist kein Wunder, dass etliche Margetshöchheimer vermuten, dass man einer kleinen Wasserversorgung grundlos das Leben schwer macht, um doch noch einen Fernwasseranschluss durchzusetzen.

Man muss auch festhalten, dass Bürgermeister und Gemeinderat bereits lange vor dem Bescheid des Landratsamts Kontakt mit Fachbüros aufgenommen haben, um den Forderungen der Wasserwirtschaft zumindest teilweise entgegen zu kommen. So fand gestern im Rathaus ein Abstimmungsgespräch mit einem renommierten Fachbüro statt, bei dem es darum ging, in welchen Bereichen eine erneute Begutachtung sinnvoll sein könnte.



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Landrat spielt falsch

11.12. Da Landrat Nuß in der Main-Post vom 11.12. mit seiner Presseerklärung in Sachen Trinkwassererlaubnis den Sachverhalt total verdreht dargestellt und in übler Weise Stimmung gegen die Gemeinde Margetshöchheim, den Bürgermeister und den Gemeinderat gemacht hat, hat die MM in einer Presseerklärung reagiert. Besonders verwerflich ist, dass er die Bevölkerung ohne vernünftigen Grund in hohem Maße verunsichert und unser einwandfreies Wasser schlecht gemacht hat.

Presseerklärung zu „Kein Bescheid vorbei an Recht und Gesetz“ (MP v. 11.12.13)

Üble Stimmungsmache und Falschspiel des Landrats

Die Margetshöchheimer Mitte weist die Vorwürfe von Landrat Nuß gegen die Gemeinde Margetshöchheim und den Gemeinderat mit aller Entschiedenheit zurück.
Wenn der Landrat behauptet, die Gemeinde habe entgegen dem Beschluss des Landtags auf einem Blankobescheid ohne Auflagen bestanden, dann ist dies nachweislich falsch. Erstens hat der Landtag tatsächlich die Fördergenehmigung ohne vorherige Auflagen beschlossen, und zweitens hat Bürgermeister Brohm dem Landrat noch am 11.11. einen Kompromissvorschlag für die Auflagen vorgeschlagen, der den Vorstellungen des Wasserwirtschaftsamtes und des Landratsamtes weitestgehend entgegenkam. Laut Bürgermeister Brohm hatte der Landrat dem zugestimmt. Im Bescheid fand sich davon aber kein Jota mehr. Da stellt sich schon die Frage nach der Verlässlichkeit des Landrats und seinem Erinnerungsvermögen.
Wir haben es in Margetshöchheim auch nicht nötig, uns vom Landrat über die Mindestanforderungen beim Trinkwasserschutz belehren zu lassen. Schließlich hat die Gemeinde schon in den 80er und 90er Jahren Schrittmacherdienste beim Trinkwasserschutz geleistet, die bayern- und bundesweit Beachtung fanden, und das mit Erfolg. Sämtliche Vorgaben der Trinkwasserverordnung werden eingehalten, unser Wasser ist also einwandfrei.
Der Versuch des Landrats, die kurzzeitigen Verkeimungsprobleme im Leitungsnetz im Juli mit der Frage der Trinkwassererlaubnis zu verbinden, kann nur als infam bezeichnet werden. Jeder, der nur ein Minimum an Sachverstand mitbringt, weiß, dass ein durch Bauarbeiten verursachtes Vorkommen von Keimen nichts mit der Qualität des geförderten Grundwassers zu tun hat. Im Wasser der Margetshöchheimer Brunnen wurden seit der Bohrung 1961 noch nie irgendwelche Keime gefunden, trotz sehr engmaschiger Überwachung.
Entscheidend ist zudem, dass die von den Behörden geforderten Untersuchungen und Gutachten, wie etwa die Altersbestimmung des Wassers, die Trinkwasserqualität nicht verbessern und auch gar nicht verbessern können, weil unser Wasser einwandfrei ist.
Wenn dann der Landrat außerdem noch mit der irreführenden Behauptung, man habe die Gemeinde zur Beseitigung von Mängeln auffordern müssen, bewusst die Bevölkerung verunsichert, dann ist das üble Stimmungsmache und eines Landrats nicht würdig. Besonders scheinheilig ist es, wenn Herr Nuß von einem gefährlichen Spiel auf dem Rücken von Kindern und erwachsenen Mitmenschen spricht. Das ist inakzeptabel und beweist die Inkompetenz des Landrats.
Wir werden nicht zulassen, dass der Landrat mit seiner Desinformationskampagne die Margetshöchheimer für dumm verkauft. Deshalb werden wir in unserem Ortsblatt wie bisher schon die Bevölkerung umfassend und sachlich informieren. Wir wissen nämlich im Gegensatz zum Landrat, wovon wir sprechen. Wir werden aber auch kein Blatt vor den Mund nehmen und in unserer Ortszeitschrift, die in Kürze verteilt wird, dazu auffordern, dem Landrat bei der Kommunalwahl einen Denkzettel zu verpassen.
Abschließend ist noch festzustellen, dass der Verweis des Landrats auf sein rechtsstaatliches Handeln auf wackligen Füßen steht. Im Margetshöchheimer Gemeinderat erinnert man sich noch gut daran, dass der Landrat einen ungesetzlichen Schwarzbau im Überschwemmungsgebiet gegen den Willen der Gemeinde abgesegnet hat.

Peter Etthöfer
MM-Vorsitzender u. Fraktionsvorsitzender

PDF-Fassung: landratspieltfalsch.pdf [156 KB]



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Nicht bloß heiße Luft

Als das Wasserwirtschaftsamt (WWA) vor einigen Jahren damit begann, der Gemeinde ein teures Wassergutachten aufdrehen zu wollen, hat die MM von Anfang an gegengesteuert. Und zwar aus gutem Grund. Wir wollen hier in aller Kürze an einigen Beispielen klar machen, dass wir nicht nur heiße Luft machen und warum wir einem neuen Gutachten so kritisch gegenüberstehen. Um Sie nicht zu langweilen, werden wir unsere Argumentation jeden Tag um ein weiteres Beispiel ergänzen, fast wie bei einem Adventskalender.

26.12.: Margetshöchheim bremst keinesfalls beim Trinkwasserschutz
Landrat und Wasserwirtschaft haben in der letzten Zeit den Eindruck erweckt, dass sich Margetshöchheim gegen ein für die Trinkwasserqualität wichtiges Gutachten sperre. Davon kann keine Rede sein. Wir wehren uns in Margetshöchheim nur gegen unsinnige und überzogene Forderungen, die das Wasser nur teurer und nicht besser machen.
Deshalb hat sich die Gemeinde bereits vor dem enttäuschenden Bescheid des Landratsamts mit drei hydrogeologischen Büros in Verbindung gesetzt, um den Umfang sinnvoller Untersuchungen und deren Kosten zu ermitteln. Es zeichnet sich derzeit ab, dass bei der Januar-Gemeinderatssitzung bereits der Auftrag an ein renommiertes Büro vergeben wird. Über die Feiertage hat sich deshalb Peter Etthöfer an die Arbeit gemacht und für die Gemeinde die Ergebnisse der chemischen Untersuchungen und der Grundwasserhöhen seit 1990 in digitaler Form abgespeichert, was die Kosten für die Gemeinde mindert.
Dabei hat er festgestellt, dass entgegen der Behauptung des Wasserwirtschaftsamts sehr wohl das Wasser aus den Brunnen, allen Pegeln, dem Main, den Flutgrabeneinläufen und dem Badesee auf die vom WWA geforderten Parameter untersucht worden ist. (Siehe unser Beitrag vom 6.12. weiter unten).
Einschränkend muss festgestellt werden, dass die auf Druck von WWA und Landratsamt demnächst wahrscheinlich von der Gemeinde beauftragten Untersuchungen uns bei unserem einzigen Trinkwasserproblem herzlich wenig helfen werden. Wir hatten in der Vergangenheit mit erheblichen Nitrat-Grenzwertüberschreitungen zu kämpfen. Durch die konsequenten Maßnahmen der Gemeinde, die vor allem auf MM-Initiativen zurückgehen, ist es gelungen, die Nitratwerte so weit zu senken, dass es seit etlichen Jahren zu keiner Grenzwertüberschreitung mehr kam. Wir müssen jedoch weiterhin bemüht sein, die Nitratwerte weiter zu senken, da wir ab und zu nahe am Grenzwert vorbei schrammen. Da sich wegen des Klimawandels und der deswegen häufiger vorkommenden Klimaextreme die Nitratsituation verschärfen kann, dürfen wir uns nicht auf den nachweislich vorhandenen Lorbeeren ausruhen.
Da hilft uns auch kein vom Landrat verordnetes (Gutachten-)Papier weiter, das nicht nur geduldig, sondern auch teuer ist. Wir müssen wie in der Vergangenheit auf konsequente Maßnahmen zusammen mit den Landwirten und Grundbesitzern setzen.

25.12.: Fadenscheinige Erbsenzählerei
Das WWA hat von Anfang an mit oft fadenscheinigen Einwänden versucht, die Argumente der Gemeinde Margetshöchheim anzuzweifeln und dazu ein sog. Gutachten erstellt. Darin wird unter anderem betont, dass die Unterlagen für den Antrag der Gemeinde auf Wasserfördererlaubnis "von der Gemeinde ohne Einschaltung eines hydrogeologischen Fachgutachters zusammengestellt" wurden. Dieser Satz findet sich übrigens auch wortwörtlich im Bescheid des Landratsamtes.
Hintergrund ist, dass Peter Etthöfer über die Weihnachtsfeiertage 2012 den Ordner mit umfangreichen Unterlagen zusammengestellt hatte, um der Gemeinde und damit dem Wasserverbraucher Kosten zu ersparen, was dem WWA offensichtlich gewaltig gegen den Strich ging. Dabei orientierte sich Etthöfer an Antragsunterlagen für Wasserversorgungen anderer Gemeinden, die vom WWA nicht beanstandet worden waren.
Im WWA ging man nun auf die Suche, um dem Antrag Mängel unterstellen zu können. So bemängelte man, dass im Antrag Angaben über Wasserzähler an den Pumpen der beiden Brunnen fehlten. Dabei sind in den Unterlagen sogar Tages- und Jahresfördermengen über einen Zeitraum von 10 Jahren enthalten. Mit etwas gesundem Menschenverstand kann man daraus wohl schließen, dass dies ohne Zähler kaum möglich wäre. Außerdem ist für den Antrag lediglich die Fördermenge und nicht der Zähler interessant.

10.12.: Wer hat jetzt Recht?
Nachdem das TGU-Gutachten 1992 vorlag und dort das Wassereinzugsgebiet (WEG) ermittelt worden war, beantragte die Gemeinde Margetshöchheim beim WWA, das ganze Wassereinzugsgebiet als Wasserschutzgebiet (WSG) auszuweisen. Das WWA zweifelte damals das Wassereinzugsgebiet nicht im geringsten an, wollte allerdings partout nicht das ganze WEG als Schutzgebiet ausweisen, weil das damals (wie übrigens auch heute noch) in Bayern nicht üblich war. Margetshöchheim war wohl der erste bayerische Wasserversorger, der es durchgesetzt hat, dass das ganze WEG als WSG ausgewiesen wurde.
Damals vertrat man beim WWA die Auffassung, dass ein deutlich kleineres WSG ausreichend sei. Und heute zweifelt das WWA das WEG an, weil es angeblich wesentlich größer sein müsse. Andererseits will das WWA aber keinesfalls das ganze WEG unter Schutz stellen. Eigentlich schwer nachzuvollziehen.

9.12.: Musterknabe abgestraft?
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Margetshöchheim dafür abgestraft wird, dass es in der Vergangenheit zu viel für den Grundwasserschutz getan hat. So moniert das WWA, Margetshöchheim habe die Ergebnisse der jahrelangen Messungen nicht durch ein Fachinstitut untersuchen und bewerten lassen.
Bei Wasserversorgern, die kaum Messstellen haben und so gut wie keine Messungen durchführen, kommt man erst gar nicht auf die Idee, solche Forderungen zu stellen.
Dabei hat man sich in Margetshöchheim sehr wohl Gedanken z.B. über die Entwicklung der Nitratwerte gemacht. So hat man festgestellt, dass der Pegel M3 anfangs höhere Nitratwerte als Pegel M2 hatte, der aus einem stark landwirtschaftlichen Gebiet angeströmt wird. Im Hinterland des Pegels M3 liegen das Baugebiet Zeilweg und weitgehend verbuschtes Gelände. Nachdem das Zeilweggebiet größtenteils bebaut war, ließ im Laufe der Jahre dort die Nitratbelastung nach, so dass nun die Werte im Pegel (M2), der im landwirtschaftlich genutzten Gebiet liegt, durchgängig höher sind.
Ganz offensichtlich waren die Bauarbeiten für die früher stärkere Nitratbelastung beim Pegel M3 verantwortlich. Es ist bekannt, dass durch Bodenaufschlüsse mehr Nitrat freigesetzt wird.


8.12.: Sehr umfangreiche Untersuchungen
Wir haben bereits im Beitrag vom 5.12. darauf hingewiesen, welcher umfangreiche Datenbestand dem TGU-Gutachten zugrundelag. Ergänzend seien hier zwei weitere Beispiele genannt:
So haben die MM-Gemeinderäte Gerhard von Hinten und Peter Etthöfer 1990 in einem sehr komplizierten Verfahren die Abflusswerte des Flutgrabens ermittelt, der neben dem Radweg verläuft.
Und Peter Etthöfer hat während der gut zweijährigen Untersuchungsphase täglich die Klimawerte (Temperaturen, Niederschläge usw.) dokumentiert und mehrmals in der Woche mit dem von der Gemeinde angeschafften Gerät die Nitratwerte gemessen.

7.12.: WWA schoss Eigentor des Jahres
Weil die Margetshöchheimer hartnäckig die Meinung vertraten, dass neue Gutachten nur dann sinnvoll sind, wenn man dafür einleuchtende Gründe hat, kam der Hydrogeologe des WWA in Anwesenheit des Aschaffenburger Amtschefs und des Sachbearbeiters der Würzburger Außenstelle eines Tages bei einem der Termine im Margetshöchheimer Rathaus mit der Hiobsbotschaft, bei einer Überprüfung des TGU-Gutachtens habe man festgestellt, dass alle Messpegel falsch eingemessen seien und Fehlmessungen von bis zu 21 m vorlägen.
Das wäre allerdings ein Totschlagargument gewesen. Man hätte, wenn diese Behauptung stimmen würde, das 180.000 DM teure Gutachten aus dem Jahre 1992 dann schleunigst im Reißwolf verschwinden lassen müssen. Die genaue Einmessung der Pegel auf NN ist nämlich die Voraussetzung dafür, dass die einzelnen Grundwasserhöhen der verschiedenen Messpunkte vergleichbar sind und somit die Grundwasserfließrichtung festgestellt werden kann.
Bereits am nächsten Tag konnte jedoch MM-Gemeinderat Etthöfer Entwarnung geben. Der promovierte Hydrogeologe hatte schlicht die mittlere Höhe des Grundwasserstands mit der Oberkante der Messpegel verwechselt, für einen Fachmann ein kapitaler Fehler. Das wäre etwa so, als wenn man bei einem Haus die Firsthöhe mit der Oberkante des Kellerfußbodens verwechseln würde.
Nachdem der Amtschef und der örtliche Sachbearbeiter den Fehler ihres Kollegen offensichtlich nicht bemerkten, versteht man jetzt vielleicht besser, warum wir einem neuen Gutachten so kritisch gegenüberstehen.

6.12.: Der Bescheid des Landratsamtes vom13.11.13, in dem die Gemeinde zu umfangreichen Begutachtungen verpflichtet wird, besteht zum allergrößten Teil aus Passagen, die wortwörtlich aus der Stellungnahme des Wasserwirtschaftsamtes vom 26.7.13 abgeschrieben wurden. Somit ist es nicht verwunderlich, dass auch die Ungereimtheiten der WWA-Stellungnahme übernommen wurden.
So findet man auf S. 15 der WWA-Stellungnahme und auf S. 10 des Landratsamts-Bescheides folgenden identischen Absatz:

"Das TGU-Gutachten 1990 (S. 20) schlägt vor, zur Erfassung der hydrochemischen Verhältnisse zunächst im Rahmen einer einmaligen Bezugsmessung an sämtlichen neuen und bestehenden Messstellen eine einheitliche Beprobung auf Hauptparameter vorzunehmen. Dabei sollen erfasst werden:
- Anionen: Chlorid, Sulfat, Nitrat
- Kationen: Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium, Ammonium
- Gesamt- und Karbonathärte
- Chemisch-Physikalische Parameter: ph-Wert, elektrische Leitfähigkeit
Soweit möglich sollten Main, Flutgraben und Nickelsgraben in die hydrochemischen Bezugsmessungen einbezogen werden."

Das ist sicher richtig zitiert. Das WWA hat allerdings übersehen, dass das von der Gemeinde in Auftrag gegebene TGU-Gutachten von 1990 lediglich ein Vorgutachten war, in dem vor allem aufgezeichnet wurde, was alles im Teil II der Untersuchungen gemacht werden sollte. Und all diese Beprobungen und Messungen wurden damals auch durchgeführt (mit Ausnahme des Nickelsgrabens, der praktisch nie Wasser führt) und waren mit die Datenbasis für das Hauptgutachten, dessen Ergebnisse 1992 veröffentlicht wurden.
Das WWA aber erweckt den Eindruck, als ob die Gemeinde entgegen den Empfehlungen der TGU etwas versäumt hätte. Das ist mitnichten der Fall.
Es ist schon seltsam: Erst hat das WWA behauptet, das TGU-Gutachten weise gravierende Mängel auf, und jetzt will man das TGU-Gutachten als Kronzeugen für angebliche Versäumnisse der Gemeinde bemühen. Man hat schon den Eindruck, dass die als Gutachten bezeichnete Stellungnahme des WWA vom 26.7.13 (weit über ein Jahr nach der erfolgreichen Petition der Gemeinde) mit heißer Nadel gestrickt worden ist.

5.12.: Das TGU-Gutachten von 1992 basiert auf gut 2000 Grundwasserstandsmessungen, die damals in einem Zeitraum von gut 2 Jahren wöchentlich von Peter Etthöfer gemessen worden waren, der der Gemeinde und der TGU zugearbeitet hat. Gemessen wurden jeden Montag die Grundwasserhöhen an 17 Messpegeln und im Abstand einer halben Stunde zweimal die beiden Brunnen, so dass in der Regel für jeden Montag 21 Messwerte vorlagen. Aus der Fülle von Daten suchte sich die TGU eine repräsentative Grundwasserstandssituation aus, auf deren Basis das Einzugsgebiet ermittelt worden ist.
Diese Datenfülle ist heute praktisch nicht mehr zu erreichen, da 6 Pegel heute nicht mehr existieren, und zwar gerade die, die für die Ermittlung der Zuflussrichtung besonders wichtig sind.
Man könnte zwar neue Pegel bohren und dann über einen langen Zeitraum untersuchen. Das wäre jedoch nicht nur langwierig, sondern auch sehr teuer.

4.12.: Das WWA erweckte immer wieder den Eindruck, das TGU-Gutachten habe sich nur mit der Nitratreduzierung, also nicht mit den hydrogeologischen Gegebenheiten und der Ermittlung des Einzugsgebietes befasst. Das ist nicht richtig, da Maßnahmen zur Nitratminderung im ganzen Einzugsgebiet stattfinden müssen. Denn Nitrat ist ein Problem der ganzen Fläche und kein punktuelles Problem. Deshalb wurde das Einzugsgebiet sehr wohl von der TGU ermittelt. Außerdem kann man ohne Ermittlung des Wassereinzugsgebiets keine Wasserschutzzone festlegen.
Die Halbierung der Nitratwerte im Margetshöchheimer Wasser beweist, dass Margetshöchheim im richtig ermittelten Einzugsgebiet aktiv war.
Außerdem steht im TGU-Gutachten von 1992 wörtlich: "Zudem dient die durchgeführte Ermittlung des Einzugsgebietes der Wasserversorgung Margetshöchheim als Grundlage für die Neufestsetzung eines wirksamen Wasserschutzgebietes."

3.12.: Die TGU erstellte 1990 vor Beginn der genaueren Untersuchungen als erste Einschätzung ein Vorgutachten, in dem auch aufgelistet war, was an zusätzlichen Untersuchungen und Maßnahmen für die Erstellung des Hauptgutachtens erforderlich ist. Im Vorgutachten ging man noch von einem Grundwasserzustrom aus westlicher Richtung aus. Nach der (kostspieligen) Bohrung weiterer Messpegel und der Erhebung umfangreicher Daten stellte sich allerdings heraus, dass das Wasser eher aus Südwesten kommt, wie es im Hauptgutachten von 1992 dargelegt wird.
2008 wurde die Gemeinde von einem Hydrogeologischen Büro im Auftrag des WWA aufgefordert, im Westen ein Grundwasservorranggebiet auszuweisen. Nachdem die Gemeinde Zweifel anmeldete, stellte sich heraus, dass das WWA noch vom überholten Vorgutachten von 1990 ausging. Das Hauptgutachten war im WWA nicht mehr auffindbar und in Vergessenheit geraten, obwohl es für das WWA als Grundlage für die Ausweisung des Wasserschutzgebiets gedient hatte.

2.12.: Margetshöchheim hat bereits ein Gutachten aus dem Jahr 1992 (Kosten rund 180.000 DM), dem von der Wasserwirtschaft nach 20 Jahren plötzlich gravierende Fehler unterstellt wurden.
Das Gutachten stammt von einem renommierten Büro (TGU), das der Gemeinde damals vom Wasserwirtschaftsamt empfohlen worden ist. Und genau dieses Gutachten wurde vom WWA als Grundlage für unser Wasserschutzgebiet verwendet und sogar staatlich gefördert.



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Pressekonferenz: Margetshöchheim spricht Klartext

5.12.: Bürgermeister Brohm und die drei Fraktionsvorsitzenden hatten heute zu einer Pressekonferenz ins Margetshöchheimer Rathaus eingeladen.
Thema: Was ist ein Petitionsbeschluss des bayerischen Landtages noch wert?
Wie geht es weiter mit der Margetshöchheimer Eigenwasserversorgung/Trinkwasserversorgung?
Bürgermeister Brohm legte die Chronologie der Auseinandersetzung zwischen der Gemeinde Margetshöchheim und dem Wasserwirtschafts- und dem Landratsamt ausführlich dar. Er machte deutlich, dass die Gemeinde immer kompromissbereit war, dass aber das Wasserwirtschaftsamt (WWA) nie schlüssig darlegen konnte, warum die umfangreichen Untersuchungen erforderlich sein sollen. Brohm verwies darauf, dass Margetshöchheim immer seine Hausaufgaben gemacht und eine Schrittmacherrolle beim Trinkwasserschutz eingenommen habe.
Er hielt auch mit seiner Kritik am Landratsamt nicht hinter dem Berg und verurteilte das Verhalten des Landratsamtes und von Landrat Nuß als Affront gegen ihn und die Gemeinde Margetshöchheim, aber auch gegen die Landtagsabgeordneten, die einstimmig der Margetshöchheimer Petition zugestimmt hätten. (Wir verweisen hier auf die Informationen zu diesem Thema, die wir in den letzten Wochen veröffentlicht haben.)

Der Kritik des Bürgermeisters schlossen sich auch die Fraktionsvorsitzenden von CSU und SPD und Brigitte Muth - von Hinten an, die als Mitglied des Landesvorstands der Interessengemeinschaft kommunale Trinkwasserversorgung in Bayern an der Pressekonferenz teilnahm. Sie unterstützte die Position der Gemeinde und verurteilte die Forderungen der Wasserwirtschaft als Versuch, einem kleinen Wasserversorger mit einwandfreiem Trinkwasser das Leben mit unnötigen Forderungen das Leben schwer zu machen. Hier der vollständige Text der IKT-Erklärung:presseikt51213f300.pdf [15 KB]

Peter Etthöfer, der Fraktionsvorsitzende der MM, wies darauf hin, dass Margetshöchheim schon lange ein umfangreiches Gutachten über die eigene Wasserversorgung besitze, das vom WWA immer wieder in Frage gestellt werde. Dabei habe das WWA selbst auf der Basis dieses Gutachtens das Margetshöchheimer Wasserschutzgebiet festgelegt. Etthöfer erläuterte, dass das WWA mit seiner Kritik am Gutachten von 1992 kläglich gescheitert sei.
Auch er verurteilte scharf und unmissverständlich die Rolle von Landrat Nuß, der den für alle Seiten akzeptablen Kompromissvorschlag des Bürgermeisters trotz anfänglicher Zustimmung vom Tisch gewischt habe. Etthöfer kündigte an, dass die MM im nächsten MM-Blättle die Bevölkerung aufrufen werde, bei der Wahl im März 2014 dem Landrat einen Denkzettel zu verpassen.pressekonferenzzurmargetshoechheimertrinkwasse.pdf [109 KB]

Wir gehen davon aus, dass der Bayerische Rundfunk und die Main-Post noch ausführlich über die Pressekonferenz berichten werden.



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Zur Sache: Margetshöchheimer Trinkwasser

Margetshöchheim fördert seit über 50 Jahren aus den beiden Brunnen in der Sandflur Trinkwasser. Es gab bislang nie ein Mengenproblem, keine Verkeimung in den Brunnen und auch keine Belastung mit Pestiziden oder anderen Chemikalien. Und die Belastung mit Nitrat konnte die Gemeinde mit konsequenten Maßnahmen, die bundesweit Beachtung fanden, halbieren, so dass seit etlichen Jahren die Grenzwerte eingehalten werden und das Wasser sämtliche Vorgaben der Trinkwasserverordnung erfüllt. Deshalb konnte das Wasser seit der Bohrung der Brunnen ohne jegliche Aufbereitung an die Bevölkerung abgegeben werden, was heute keine Selbstverständlichkeit ist. Das konnte nur erreicht werden, weil die Bürger, vor allem die Grundbesitzer, für ihr Wasser eine ganze Reihe von Auflagen akzeptierten und die Gemeinde eine ganze Menge Geld in die Hand nahm. Dazu zählt auch ein von der staatlichen Wasserwirtschaft gefordertes und teilweise auch gefördertes Gutachten eines renommierten hydrogeologischen Büros, das Anfang der 90er Jahre rund 180.000 DM kostete.

Nach etwa 16 Jahren forderte das Wasserwirtschaftsamt (WWA) plötzlich die Gemeinde auf, ein umfangreiches Gutachten mit allen möglichen Untersuchungen vorzulegen. Als die Gemeinde angesichts der einwandfreien Wasserqualität das nicht einsah, unterstellte das WWA dem Gutachten gravierende Fehler, obwohl es das Amt selbst für die Ausweisung der Margetshöchheimer Wasserschutzzone verwendet hatte. Um die Margetshöchheimer von der Fehlerhaftigkeit des Gutachtens von 1992 zu überzeugen, behauptete der promovierte Hydrogeologe des Amtes, dass die Grundwasser-Messstellen samt und sonders falsch eingemessen gewesen wären, im Extremfall habe man sich um fast 21 m vermessen. Damit wäre das Gutachten zweifelsohne wertlos und unser Schutzgebiet mit Sicherheit völlig falsch berechnet gewesen.

Bereits am nächsten Morgen konnte MM-Gemeinderat Peter Etthöfer Bürgermeister Brohm Entwarnung signalisieren. Er hatte nämlich festgestellt dass der Geologe eindeutig die Höhe des Grundwasserspiegels mit der Oberkante der Grundwasser-Messrohre verwechselt hatte. Das verstärkte natürlich die Zweifel im Margetshöchheimer Gemeinderat am Sinn der geforderten Gutachten. Wozu sollte man noch alle möglichen Untersuchungen durchführen, wenn nicht einmal der Fachmann des WWA die Grundwasser-Karte der Gutachter richtig erfasst hat. Doch das WWA war weiterhin nicht kompromissbereit, so dass der Gemeinderat einstimmig eine Petition an den Landtag richtete.

Ende Mai 2012 stellte sich der Umweltausschuss des Landtags einstimmig auf die Seite der Margetshöchheimer und entschied, dass der Gemeinde unabhängig von evtl. Gutachten die Genehmigung auf 20 Jahre erteilt werden soll. Erst danach sollte einvernehmlich zwischen WWA und Gemeinde abgeklärt werden, ob noch Untersuchungen erforderlich sind.

WWA und LRA gingen dann erst einmal auf Tauchstation und überlegten offensichtlich, wie man die Vorgaben des Landtags unterlaufen könne. Erst im September 2013, als die Landtagswahlen praktisch gelaufen waren, legte das WWA ein sog. Gutachten auf den Tisch, in dem praktisch wieder die alten Forderungen enthalten waren. Man versicherte zwar, dass man das Gutachten von 1992 nicht mehr anzweifele, tat dies aber eine Seite weiter doch wieder.

In der Oktobersitzung des Margetshöchheimer Gemeinderates machte dieser erneut deutlich, dass er auf einer einvernehmlichen Lösung besteht und mit dem Vorgehen von WWA und LRA nicht einverstanden ist.

In den letzten Wochen fanden dann im Margetshöchheimer Rathaus noch intensive Gespräche mit Fachleuten statt, die dazu führten, dass Bürgermeister Brohm in einem Schreiben an die Amtsvertreter und Landrat Nuß einerseits die Maximalforderungen von WWA und LRA ablehnte, andererseits aber sein Interesse an einer gütlichen Einigung und einer abschließenden Aussprache mit den Amtsvertretern deutlich machte. Ende letzter Woche unterbreitete er Landrat Nuss noch eine Kompromissformel, in der er den Forderungen der Ämter noch einmal weit entgegen kam. Obwohl der Landrat Zustimmung signalisierte, fand sich im Bescheid des Landratsamts nichts von dem Kompromissvorschlag des Bürgermeisters, sondern lediglich der Forderungskatalog des WWA. Margetshöchheim erhielt zwar die 20jährige Erlaubnis, allerdings mit einem ganzen Bündel von Auflagen, deren Sinn immer noch sehr zweifelhaft ist.

Es ist beschämend, wie die Ämter und der Landrat, dem offensichtlich nicht nur das politische Fingerspitzengefühl, sondern auch jegliches fachliche Verständnis für die Margetshöchheimer Trinkwassersituation fehlt, mit der Gemeinde Margetshöchheim umspringen, die bundesweit für ihren Grundwasserschutz bekannt ist, und sich kaltschnäuzig über die Entscheidung des Landtags hinwegsetzen.

Statt sich energisch dort für den Grundwasserschutz zu engagieren, wo es wie im verseuchten Würzburger Bahnhofsgelände dringend nötig wäre, drangsaliert man mit bürokratischer Sturheit einen kleinen Wasserversorger, der für seine vorbildlichen Maßnahmen bei der Grundwassersanierung im weiten Umkreis bekannt ist.



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Schwacher Landrat & sture Bürokratie

Heute am 18.11. ist der Bescheid des Landratsamts für die gehobene Erlaubnis für die Margetshöchheimer Trinkwasserversorgung im Rathaus eingegangen. Die Erlaubnis für die nächsten 20 Jahre ist allerdings 1:1 mit den weitreichenden Auflagen des Wasserwirtschaftsamts gespickt, die unser Wasser nicht besser, sondern nur teurer machen. Dass unser Wasser einwandfrei ist, spielt in der Bürokratie keine Rolle, auch nicht die Entscheidung des Landtags für die Margetshöchheimer Trinkwasserversorgung.
Dieses Vorgehen ist ein offener Affront gegen die Margetshöchheimer Bürger, gegen die Landtagsabgeordneten, die sich einstimmig für die Margetshöchheimer Petition entschieden haben und vor allem gegenüber Bürgermeister Brohm, der noch bis zuletzt versucht hat, eine einvernehmliche Lösung zu erreichen und dafür weitgehende Zugeständnisse gemacht hat.
Das Landratsamt und das Wasserwirtschaftsamt ignorierten sein letztes Gesprächsangebot in einer Weise, die ganz offen die Überheblichkeit der Bürokratie demonstriert. Auch Landrat Nuß hat sich alles andere als mit Ruhm bekleckert, als er das mit ihm abgesprochene Kompromissangebot des Bürgermeisters sang- und klanglos im Papierkorb der Bürokratie verschwinden ließ. Damit hat er die Chance vertan, mit einem praktikablen Kompromiss den Margetshöchheimer Trinkwasserstreit vom Tisch zu bekommen. Ein Landrat, der sich hinter seinen Bürokraten verschanzt, ist ein schwacher Landkreischef. Es wäre besser gewesen, wenn er sich vor Ort über die Situation informiert hätte. Als es um einen Schwarzbau im Margetshöchheimer Hochwassergebiet ging, hat er mehr Engagement gezeigt, allerdings nicht für die Gemeinde, sondern für den Schwarzbauer.
Dieses Vorgehen ist eine krasse Missachtung der Entscheidung des Landtags über die Margetshöchheimer Petition.

Weitere Informationen erhalten Sie spätestens morgen. Über die bisherige Entwicklung berichteten wir hier und im MM-Blättle ausführlich.
MM-Blättle 103 Main-Post-Bericht sorgt für totale Verwirrung MM spricht Klartext IKT unterstützt die Gemeinde Margetshöchheim Bgm. Brohm bietet dem Landratsamt Kompromiss an



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Doch noch ein gutes Ende des Trinkwasserstreits?

Nach einem Gespräch zwischen Bürgermeister Brohm und Landrat Nuß deutet sich doch noch ein Kompromiss an, mit dem wohl alle leben können. Die Gemeinde erwartet deswegen in Kürze den Bescheid über die gehobene Erlaubnis zur Entnahme von Grundwasser zu Trinkwasserzwecken in den nächsten 20 Jahren. Sobald wir weitere Informationen haben, werden wir Sie unverzüglich informieren.



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MM spricht Klartext

Die MM hat sich bislang in der Auseinandersetzung der Gemeinde mit dem Wasserwirtschaftsamt und dem Landratsamt in der Frage der Trinkwassergenehmigung weitgehend zurückgehalten, um einer gütlichen Einigung nicht im Wege zu stehen. Nachdem sich jedoch immer deutlicher abzeichnet, dass sich die Behörden stur stellen und den Petitionsbeschluss des Landtags nicht umsetzen wollen, bezieht die MM nach der IKT (IKT unterstützt die Gemeinde Margetshöchheim ) ebenfalls deutlich Stellung.

Hier finden Sie unsere Presseerklärung: mmpressemitteilungtrinkwassererlaubnis.pdf [143 KB]



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IKT unterstützt die Gemeinde Margetshöchheim

Bei der Landesversammlung der Interessengemeinschaft kommunale Trinkwasserversorgung in Bayern (IKT) wurde die Unterstützung der Gemeinde Margetshöchheim bei ihrer Auseinandersetzung mit dem Wasserwirtschaftsamt und dem Landratsamt Würzburg beschlossen. Die verabschiedete Presseerkläring finden Sie hier:
pemargetshoechheimpetitionikt9112013.pdf [83 KB]



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Bgm. Brohm bietet dem Landratsamt Kompromiss an

Bekanntlich will das Landratsamt der Gemeinde Margetshöchheim die 20jährige Erlaubnis zur Trinkwasserförderung nur unter weitreichenden Auflagen erteilen, obwohl der Umweltausschuss des Landtags auf die Petition der Gemeinde hin einstimmig entschieden hat, dass die Erlaubnis unabhängig von etwaig noch erforderlichen Gutachten oder Untersuchungen zu erteilen sei. Darüber sollten Gemeinde und Wasserwirtschaftsamt anschließend einvernehmlich entscheiden.
Nach einer Beratung mit Fachleuten hat Bürgermeister Brohm in einem Schreiben an das Landratsamt, das mit den Fraktionsvorsitzenden abgestimmt war, noch einmal einen Kompromissvorschlag unterbreitet und ein weiteres Gespräch angeboten. Sollte das Landratsamt auf den Kompromiss eingehen, würde sich eine weitere Einschaltung des Landtags durch den Gemeinderat erübrigen.
Hier der Wortlaut des Schreibens: 20131107stellungnahmedergemeindezumgutachtenwa.pdf [1.718 KB]



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Main-Post-Bericht sorgt für totale Verwirrung

Der heutige Main-Post-Bericht vom 15.11.13 über die von Margetshöchheim angestrebte langfristige Genehmigung für ihre Trinkwasserversorgung hat es geschafft, sämtliche Klarheiten zu beseitigen. Der Autor hat offensichtlich gar nicht erkannt, worum es geht und ohne Rücksicht auf die Hintergründe Teile aus drei Statements zusammengepuzzelt:
Ein Schreiben von Bürgermeister Brohm an das Landratsamt, in dem er einen letzten Kompromissvorschlag unterbreitet (Bgm. Brohm bietet dem Landratsamt Kompromiss an), eine kritische Stellungnahme der Interessengemeinschaft kommunale Trinkwasserversorgung in Bayern (IKT unterstützt die Gemeinde Margetshöchheim ) und eine Reaktion des Landrats, deren Inhalt uns nicht bekannt ist und die auch auf der Internetseite des LRA nicht zu finden ist.
Der Main-Post lag seit 10.11.13 übrigens auch eine detaillierte, sehr kritische Presseerklärung der MM vor (MM spricht Klartext ). Ihren Inhalt hat die Main-Post wohl aus Rücksicht auf den Landrat mit keinem einzigen Wort erwähnt.

Für alle, die an konkreten Informationen und nicht an einem journalistischen "Kraut und Rüben-Gemüse" interessiert sind, hier in Kurzform noch einmal der Sachverhalt:

1. Seit einigen Jahren versucht das Wasserwirtschaftsamt (WWA), eine langfistige Genehmigung für die Margetshöchheimer Wasserversorgung von aufwendigen und teuren Gutachten abhängig zu machen. Das Landratsamt (LRA) ist juristisch für die Genehmigung zuständig, verschanzt sich jedoch hinter dem WWA.

2. Weil die Forderungen des WWA teilweise ungegründet und die vorgebrachte Argumentation teilweise nachweislich falsch ist, schaltet der Gemeinderat mit einer Petition den Umweltausschuss des Landtags ein. Der Landtag stellt sich im Mai 2012 voll hinter die Gemeinde Margetshöchheim und fordert die Erteilung einer Genehmigung für 20 Jahre unabhängig von einem Gutachten. Erst danach sollen Gemeinde und WWA einvernehmlich klären, ob noch irgendein Untersuchungsbedarf besteht.

3. Nach weit über einem Jahr reagiert das WWA mit einem "Gutachten" und will der Gemeinde erneut durch die Hintertüre die geforderten Untersuchungen und Gutachten aufhalsen, indem diese als Auflagen im Genehmigungsbescheid verankert werden sollen.

4. Vor wenigen Tagen unterbreitete der Bürgermeister dem Landrat, der offensichtlich mehr auf der Seite des WWA als auf der Margetshöchheims stand, einen Kompromissvorschlag (siehe oben). Bürgermeister Brohm war optimistisch und erwartete nach einem Gespräch mit dem Landrat eine Einigung auf dieser Basis. Das hätte bedeutet, dass die Gemeinde lediglich verpflichtet wird, bis zum 31.3.14 dem WWA ein tragfähiges Konzept vorzulegen und gemeinsam mit dem WWA eine einvernehmliche Lösung herbeizuführen, die bis Ende 2016 umgesetzt werden muss. Das würde weitgehend dem Beschluss des Landtags entsprechen.
Ob dieser Kompromissvorschlag tatsächlich in den Bescheid des LRA eingeht, kann man erst sehen, wenn der Bescheid bei der Gemeinde Margetshöchheim vorliegt.
Da hätte die Main-Post nachhaken sollen. Aber offensichtlich hat man dort die Tragweite der Situation überhaupt nicht erkannt.

Es geht also momentan nicht um die Genehmigung für die nächsten 20 Jahre. Die ist derzeit gar nicht strittig. Es geht darum, ob diese Genehmigung ohne einvernehmliche Abklärung zwischen Gemeinde und Wasserwirtschaftsamt mit weit reichenden Auflagen verbunden wird.



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Forderungskatalog Wasserwirtschaftsamt

Das Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg forderte in einem "Gutachten" für das Landratsamt, dass die langfristige Genehmigung zur Entnahme von Grundwasser aus den Margetshöchheimer Brunnen zu Trinkwasserzwecken mit weitreichenden Auflagen verbunden wird. Problematisch ist dabei, dass nicht die seit 1961 immer nachgewiesene einwandfreie Qualität unseres Trinkwassers ausschlaggebend ist. Die Gemeinde Margetshöchheim wehrt sich seit Jahren dagegen, dass unsinnige Forderungen gestellt werden, durch die das Trinkwaser nicht besser, sondern nur teurer wird.
Dabei hilft es auch wenig, dass das WWA die unten fett gedruckte Passage aus dem Forderungskatalog streichen will. Amtschef Bauer machte nämlich deutlich, dass je nach den Ergebnissen der Überprüfung auch das Wasserschutzgebiet erneut überprüft werden muss. Und das könnte für unsere Eigenwasserversorgung nicht nur teuer, sondern auch äußerst problematisch werden.
Hier die wichtigsten Forderungen des WWA:

- Auswertung der vorhandenen Grundwasserstandsmessungen und -untersuchungen im Hinblick auf Repräsentanz und Verwertbarkeit. Soweit möglich, Bewertung der Entwicklung von Grundwasserstand und -chemismus. Soweit erforderlich, zusätzliche Messungen.

- Bestimmung der Anteile aus Quartär und Muschelkalk in den Brunnenwässern. Soweit möglich aufgrund vorhandener Daten. Soweit erforderlich, ist ein hydrochemischer Pumpversuch an den Brunnen und repräsentativen Grundwassermessstellen und eine Altersbestimmung (Isotopenuntersuchung) der Brunnenwässer durchzuführen.

- Nach erfolgter Verifizierung der hydrochemischen Eigenschaften der Brunnenwässer sind im Hinblick auf die in Nr. 2.2.3 genannten Unstimmigkeiten zur Grundwasserbilanz aufgrund der vorhandenen Messergebnisse das Einzugsgebiet und die Wasserbilanz zu überprüfen. Sollten die vorhandenen Messergebnisse nicht ausreichen, sind aktuelle Messungen durchzuführen. In Abhängigkeit von den Erkenntnissen zum Einzugsgebiet ist das Wasserschutzgebiet nach LfU-Merkblatt Nr. 1.2/7 vom 01.06.2007 und DVGW-Arbeitsblatt W 101 (Juni 2006) zu überprüfen.

Wir schlagen daher vor, die Erlaubnis mit Auflagen zu versehen, um die fehlenden Aussagen nachzuholen (siehe Nr. 3.3.8).




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MM-Fraktion führte durch die Wasserschutzzone

Am 29.9. hatte die MM-Fraktion zu einer Begehung der Wasserschuttzone II eingeladen. Fraktionsvorsitzender Peter Etthöfer, der mit der Materie gut vertraut ist, erläuterte zu Beginn an einem Plan die verschiedenen Schutzzonen, die sich bis an den Rand des Gemeindewalds erstrecken. Am Flutgraben längs des Radwegs erklärte er die Funktion der Drainagen, die in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts wegen des Mainaufstaus angelegt wurden.
Da er bei den Voruntersuchungen für das Trinkwassergutachten des Koblenzer Büros TGU von 1989 bis 1991 unterstützend tätig war, wies er auf die Messpegel im Sandflurgebiet und ihre Bedeutung für die Ermittlung des Wassereinzugsgebiets hin und kam auch auf die Bestimmungen der Schutzgebietsverordnung zu sprechen.
Etthöfer berichtete auch über den Behördentermin am 19.9. im Landratsamt, bei dem die Vertreter des Wasserwirtschaftsamtes nicht von ihren ursprünglichen Forderungen abwichen, obwohl die Gemeindevertreter sich auf die für sie positive Entscheidung des Landtags berufen konnten.
Die Fraktionsvorsitzenden, die den Bürgermeister bei diesem Termin begleiteten, waren allerdings verwundert, als dieser gegen Ende des Termins auf die Forderungen des Wasserwirtschaftsamtes einging.
Die MM will deshalb eine Entscheidung des Gemeinderates herbeiführen, ob man sich tatsächlich dem Diktat der Wasserwirtschaft beugt. Sie rechnet damit, dass der Gemeinderat vor einer endgültigen Festlegung noch einmal die Unterstützung der Politik suchen wird.
Etthöfer ging auch auf einige aktuelle Probleme wie die Mahd unter den Obstbäumen und das Überhandnehmen des Klees im Grünlandbereich der Wasserschutzzone ein, was für die Nitratentwicklung problematisch ist.



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Begehung der Wasserschutzzone




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Trinkwassertermin im Landratsamt am 19.9.

Am 19.9. fand im Würzburger Landratsamt ein Behördentermin statt, bei dem es um die anstehende langfristige Genehmigung zur Entnahme von Trinkwasser aus den Brunnen in der Sandflur ging. Vertreter von Landrats- und Wasserwirtschaftsamt saßen Bürgermeister Brohm und den 3 Margetshöchheimer Fraktionsvorsitzenden (Etthöfer - MM, Döbling - CSU und Stadler - SPD) gegenüber.
Bekanntlich verlangt das Wasserwirtschaftsamt (WWA) umfangreiche Gutachten, obwohl die Gemeinde breits 1992 auf Veranlassung des WWA ein teures Gutachten vorgelegt hatte. Margetshöchheim rief deshalb den Petitionsausschuss des Landtags an und erhielt auf der ganzen Linie recht. Das hinderte das WWA nicht daran, die Angelegenheit praktisch bis nach den Landtagswahlen zu verzögern und schließlich dem Landratsamt (LRA) ein "Gutachten" vorzulegen, das man nur als krasse Missachtung des Landtagsbeschlusses einstufen kann. Margetshöchheim sollte nämlich ohne Vorbedingungen die Erlaubnis zur Wasserentnahme auf 20 Jahre erhalten. Erst anschließend sollten sich WWA und Gemeinde einvernehmlich darüber einigen, welche zusätzlichen Untersuchungen noch erforderlich sind.
WWA und LRA legten jedoch einen Genehmigungsentwurf vor, der von vorneherein weitreichende Auflagen ohne jegliche Abstimmung mit der Gemeinde vorsah. Bürgermeister Brohm vertrat anfangs vehement die ursprüngliche Postion der Gemeinde, schwenkte dann jedoch weitgehend auf die Position des WWA ein, nachdem WWA-Amtschef Bauer einen kleinenTeil seiner Forderung zurücknahm.
Da diese Rücknahme nur unter Vorbehalt erfolgte und im Grunde genommen wertlos ist, meldete die MM energischen Widerstand an und verlangte eine Gemeinderatsentscheidung über den Forderungskatalog des WWA. Bürgermeister Brohm sagte dies zu und erklärte, dass er nur solche Forderungen des WWA erfüllen werde, die für die Gemeinde nachvollziehbar seien.
Das Schreiben der MM an den Abteilungsleiter des Landratsamtes finden Sie hier: trinkwassertermin19913lra.pdf [129 KB]

Der MM ist klar, dass wir in Teilbereichen wohl nicht ohne zusätzliche Begutachtungen wegkommen werden, auch wenn sie teilweise wenig sinnvoll sind, wie etwa die Untersuchung des Alters unseres Wassers. Sie hat jedoch klar gemacht, dass Voraussetzung für ein Nachgeben gegenüber dem WWA sein muss, dass dieses vorab unser Einzugsgebiet und das Wasserschutzgebiet akzeptiert, da die Gemeinde hierfür bereits eine Bestätigung von "Björnsen beratende Ingenieure" (BCE) vorgelegt hat. Das ist für uns die Nagelprobe.

Nach Ansicht der MM blamiert sich die Gemeinde vor ihren Bürgern und den von ihr eingeschalteten Landtagsabgeordneten bis auf die Knochen, wenn sie erst berechtigten Widerstand gegen unsinnige Forderungen des WWA leistet und den Petitionsausschuss des Landtags einschaltet und letztendlich doch vor dem Wasserwirtschaftsamt einknickt, obohl die Gemeinde vom Landtag Recht bekommen hat.
Bezeichnend ist übrigens, dass das WWA erst das von der Gemeinde 1992 auf Veranlassung des Wasserwirtschaftsamtes für viel Geld erstellte Gutachten eines Fachbüros madig machen wollte. Als MM-Fraktionsvorsitzender Etthöfer den Behördenvertretern nachweisen konnte, dass ihnen ein blamabler Fehler unterlaufen war und sie Äpfel mit Birnen verglichen hatten, zogen sie sich auf formale Positionen zurück.
Die MM hofft, dass der Margetshöchheimer Gemeinderat Rückgrat zeigen wird. Ansonsten wird sich die MM nicht scheuen, das Vorgehen der Behörden im kommenden Kommunalwahlkampf zu einem zentralen Thema zu machen. Schließlich geht es darum, dass das WWA hier mit kostspieligen Forderungen unser Wasser nicht besser, sondern nur teurer machen wird oder eventuell unser eigenes Wasser ganz in Frage stellen wird, obwohl es einwandfrei ist und in jeder Hinsicht alle Anforderungen der Trinkwasserverordnung erfüllt.



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Bürgermeister Brohm zeigt Rückgrat

Bekanntlich deutet vieles darauf hin, dass das Wasserwirtschaftsamt und das Landratsamt entgegen der Landtagsentscheidung über die Margetshöchheimer Trinkwasserpetition die alten Forderungen der Wasserwirtschaft durchsetzen wollen. Viel schlauer sind wir jetzt auch nicht
Bürgermeister Brohm hat deshalb in zwei sehr deutlichen Schreiben an die Landtagsabgeordneten und das Landratsamt Klartext gesprochen. Waldemar Brohm hat unmissverständlich deutlich gemacht, dass die Gemeinde Margetshöchheim darauf besteht, dass der Beschluss des Landtags ohne Wenn und Aber vollzogen wird.



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Viel schlauer sind wir jetzt auch nicht

10.8.13: In den letzten Tagen haben wir darauf hingewiesen, dass das Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg auch 14 Monate nach der für Margetshöchheim erfolgreichen Trinkwasser-Petition den Landtagsbeschluss noch immer nicht umgesetzt hat, obwohl der Aschaffenburger Amtschef eine Entscheidung bis Ende Juli angekündigt hatte. (Spielt das Wasserwirtschaftsamt auf Zeit? )
Auch Bürgermeister Waldemar Brohm wurde langsam ungeduldig und kritisierte in einem sehr deutlichen Schreiben an die Landtagsabgeordneten Dr. Fahn und Ländner das Verhalten des Wasserwirtschaftsamtes.
MM-Fraktionsvorsitzender Peter Etthöfer wandte sich gestern in dieser Angelegenheit an Michael Pahlke, den Leiter des Geschäftsbereichs 2 (Bauen und Umwelt) beim Landratsamt Würzburg, der für die Erteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis zuständig ist.
Etthöfer erhielt von Herrn Pahlke folgende Auskunft:

Sehr geehrter Herr Etthöfer,

die gutachterliche Stellungnahme des WWA liegt uns inzwischen vor. Zuvor gab es hier mehrere Gespräche mit dem WWA; dabei wurde schon grundsätzlich geklärt, dass einer neuen Genehmigung (mit Auflagen) rechtzeitig vor Ablauf der momentanen nichts im Wege steht.

Inwischen habe wir die Gemeinde Margetshöchheim gebeten, die erforderliche öffentliche Auslegung der Antragsunterlagen zu veranlassen. Außerdem wurde das Gesundheitsamt, wie vom Gesetz vorgeschrieben, als Träger öffentlicher Belange beteiligt. Nach Rückkehr des Sachbearbeiters aus dem Urlaub und nach Abschluss der vorgenannten Verfahrensschritte wird der neue Bescheid fertig gestellt werden (auf jeden Fall rechtzeitig bis zum Ablauf der jetztigen Genehmigung zum Jahresende 2013).


Das klingt auf den ersten Blick ganz gut. Wir befürchten allerdings, dass das Wasserwirtschaftsamt versuchen wird, über die Auflagen all die Forderungen durchzusetzen, deretwegen die Gemeinde Margetshöchheim den Petitionsausschuss angerufen hatte.
Nach dem Landtagsbeschluss sollten eigentlich weitere erforderliche Untersuchungen und Gutachten einvernehmlich mit der Gemeinde Margetshöchheim abgeklärt werden. Deshalb sind wir doch sehr verwundert, dass das Wasserwirtschaftsamt keine Anstalten machte, sich mit der Gemeinde über evtl. erforderliche weitere Maßnahmen abzustimmen. Offensichtlich ist man dort immer noch dem Obrigkeitsstaat verhaftet, in dem man von oben verordnet und nicht einmal mit der Gemeinde (vom Bürger wollen wir hier gar nicht reden) das Gespräch auf Augenhöhe sucht.



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Wassertermin mit Landtagsabgeordneten

13.7.2013 Weil das Wasserwirtschaftsamt die langfristige Genehmigung zur Entnahme von Trinkwasser von einem umfangreichen Gutachten abhängig machen wollte, regte sich in Margetshöchheim 2010 Widerstand. Margetshöchheim hatte bereits in den 90er Jahren ein teures Gutachten erstellen lassen, um das Nitratproblem in den Griff zu bekommen. Auf der Grundlage dieses Gutachtens hatte das Landratsamt zusammen mit dem Wasserwirtschaftsamt 1996 die Wasserschutzzone festgelegt und die Schutzgebietsverordnung erlassen. Nach fast 20 Jahren zweifelte das Wasserwirtschaftsamt dieses Gutachten an und forderte neue Untersuchungen, obwohl die Margetshöchheimer Trinkwassersanierungsmaßnahmen bundesweit als vorbildlich galten und gelten.
Auf Initiative der MM wandte sich deshalb der Gemeinderat Ende 2011 mit einer Petition an den Landtag, der sich auf die Seite der Gemeinde stellte. Wasser-Petition: das Ergebnis schwarz auf weiß
Heute, über ein Jahr nach der Petitionsentscheidung des Landtags, wartet die Gemeinde immer noch auf die langfristige Erlaubnis, Wasser zu Trinkwasserzwecken zu fördern. Dabei ist das Margetshöchheimer Wasser einwandfrei, so dass es ohne jegliche Aufbereitung an die Verbraucher abgegeben werden kann. Die Gemeinde hatte Anfang Januar umfangreiche Unterlagen bei der Wasserwirtschaft eingereicht, ohne bislang irgendeine inhaltliche Reaktion erhalten zu haben.
Deshalb hatte Bürgermeister Brohm in Abstimmung mit allen Fraktionen am 12.7. Landtagsabgeordnete aller Fraktionen zu einem Ortstermin in die Wasserschutzzone eingeladen. Erschienen waren MdL Dr. Fahn von den Freien Wählern und MdL Ländner von der CSU. Dr. Fahn ist Mitglied es Umweltausschusses des Landtags und hatte sich dort als Berichterstatter für die Margetshöchheimer Petition vehement für die Margetshöchheimer Trinkwasserversorgung eingesetzt.
Bürgermeister Brohm schilderte vor Ort die Entwicklung der Trinkwasserversorgung und die Vorgänge der letzten Jahre im Rahmen der Petition. Beim Ortstermin waren auch die drei Fraktionsvorsitzenden und Pressevertreter anwesend. MM-Gemeinderat Etthöfer, der als ehemaliger Trinkwasserbeauftragter der Gemeinde mit der Problematik bestens vertraut ist, ging in seinem Beitrag vor allem auf die Margetshöchheimer Maßnahmen zur Sicherung der Trinkwasserversorgung ein und erläuterte, warum ein neues Gutachten außer Kosten wenig bringt.
Auf Anregung der Abgeordneten kam man schließlich überein, ein Krisengespräch mit der Wasserwirtschaft anzusetzen, falls bis Ende Juli die Petitionsentscheidung des Landtags nicht oder nur unzureichend umgesetzt sein sollte. An diesem Gespräch sollen auch die Abgeordneten und ein weisungsbefugter Beamter des Umweltministeriums teilnehmen.



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Abgeordnete und Presse vor Ort


in der Wasserschutzzone 



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Trinkwassererlaubnis Antwort des Umweltministers

Nachdem das Wasserwirtschaftsamt der Gemeinde Margetshöchheim nur nach dem Vorliegen von weitreichenden Gutachten die langfristige Erlaubnis zur Entnahme von Trinkwasser erteilen wollte, hat sich der Gemeinderat mit einer Petition an den Landtag gewandt. Bekanntlich hat der Umweltausschuss des Landtags im Mai 2012 die Position der Gemeinde unterstützt.
Weil bis zur Jahreswende noch immer keine Erlaubnis vorlag, hat sich der Landtagsabgeordnete Dr. Fahn aus Erlenbach (Freie Wähler) mit einer Anfrage an die Landtagspräsidentin gewandt. Dr. Fahn war einer der Berichterstatter im Petitionsverfahren, er hatte sich intensiv mit der Margetshöchheimer Trinkwassersituation beschäftigt. Hier finden Sie die Anfrage von Dr. Fahn: samargetshochheim020113.pdf [95 KB]

Mittlerweile liegt die Antwort von Umweltminister Dr. Huber vor: wasserversorgungmargetsh.2013.pdf [1.022 KB]

In Margetshöchheim war man vom Inhalt der Ministerstellungnahme doch etwas überrascht. Deshalb hat Bürgermeister Waldemar Brohm in einem Schreiben an Dr. Fahn den Sachverhalt zurechtgerückt: 20130228brschreibenandr.fahnwegenanwortaufanfr.pdf [140 KB]



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Antrag für Trinkwassererlaubnis eingereicht

Die Gemeinde Margetshöchheim hatte wegen der früher überhöhten Nitratwerte in den letzten Jahrzehnten immer nur eine auf wenige Jahre befristete Genehmigung zur Entnahme von Grundwasser zu Trinkwasserzwecken erhalten. Nachdem die Nitratwerte seit einigen Jahren ständig unter dem Grenzwert liegen und das Trinkwasser alle Vorgaben der Trinkwasserverordnung einhält, strebte die Gemeinde eine sog. gehobene Erlaubnis für 20 Jahre an.
Weil das Wasserwirtschaftsamt dafür umfangreiche Untersuchungen und Gutachten forderte, kam es in den letzten Jahren zu deutlichen Differenzen mit der Fachbehörde. Schließlich wehrte sich die Gemeinde mit einer Petition an den Landtag. Der Ausschuss für Umwelt und Gesundheit des Landtags stellte sich Ende Mai 2012 hinter die Gemeinde und forderte die Behörden auf, der Gemeinde die Erlaubnis zu erteilen.
Da Landratsamt und Wasserwirtschaftsamt immer noch auf etlichen formalen und inhaltlichen Forderungen bestanden, reichte die Gemeinde am 9.1.2013 einen 16seitigen umfangreich mit Anlagen und Begründungen untermauerten Antrag im zuständigen Landratsamt ein.
Man kann nur hoffen, dass dieser Antrag zeitnah bearbeitet und Margetshöchheim endlich die beantragte Erlaubnis erteilt wird. Dr. Fahn, Landtagsabgeordneter der Freien Wähler, der sich im Ausschuss als Berichterstatter für die Sache der Margetshöchheimer eingesetzt hat, hat mittlerweile eine Anfrage im Landtag eingebracht und um Auskunft gebeten, warum der Beschluss des Landtags noch nicht vollzogen wurde.



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Antragsübergabe im Landratsamt


v.l. M. Pahlke (LRA), Bgm. W. Brohm, P. Etthöfer 



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Hoffnung auf einen vernünftigen Wasser-Kompromiss

Am 29.11.2012 kam es im Landratsamt Würzburg zu einer Aussprache über die von Margetshöchheim geforderte Verlängerung der Erlaubnis zur Entnahme von Grundwasser als Trinkwasser. Bürgermeister Brohm, Verwaltungsleiter Horn und den Fraktionsvorsitzenden saßen je drei Spitzenvertreter der Regierung von Unterfranken, des Wasserwirtschaftsamtes Aschaffenburg und des Landratsamtes gegenüber.
Hintergrund war die von Margetshöchheim eingereichte Landtagspetition, die dort im Mai 2012 vor dem Umweltausschuss verhandelt worden war. Dabei entschied der Ausschuss, dass Margetshöchheim unabhängig von evtl. erforderlichen Gutachten oder Untersuchungen eine langfristige Erlaubnis zur Entnahme von Trinkwasser erhalten soll. (Trinkwasserpetition wird weiter verfolgt! und Wasser-Petition: das Ergebnis schwarz auf weiß ).
In der Folgezeit kamen Zweifel auf, ob die amtliche Wasserwirtschaft diese Vorgaben auch umsetzen würde. Deshalb lud Regierungsrat Michael Pahlke, Geschäftsbereichsleiter Bauen und Umwelt im Landratsamt, zu dieser Aussprache ein, die er souverän und umsichtig moderierte. Nachdem das Umweltministerium in München darauf bestand, dass die Vorgaben des Umweltausschusses auch umgesetzt werden, schlug er vor, als ersten Schritt das weitere Vorgehen bei dem wasserrechtlichen Verfahren abzuklären und erst nach der Erteilung der Erlaubnis im Benehmen mit der Gemeinde und den Fachbehörden zu entscheiden, ob zusätzlich noch Gutachten und Untersuchungen erforderlich sind.
Nach einem ausführlichen Austausch der verschiedenen Positionen stellte der Amtsleiter des Aschaffenburger Wasserwirtschaftsamtes fest, dass man das Gutachten der TGU aus dem Jahre 1992 nicht mehr anzweifle. Man kam überein, dass die Gemeinde alle vorhandenen Unterlagen - insbesondere was die Regeneration des Grundwasserleiters (Grundwasserbilanz) und den Zustand der Brunnen angeht - beim Landratsamt zur Begutachtung durch das Wasserwirtschaftsamt einreicht.
Die Vertreter der Gemeinde Margetshöchheim sind zuversichtlich, dass es angesichts der Fülle von bereits vorhandenen Daten und Begutachtungen zeitnah zur Erteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis kommen kann.



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Wasser-Petition: das Ergebnis schwarz auf weiß

Nachdem der Umweltausschuss des Bayerischen Landtags sich am 24. Mai bei der Behandlung der Trinkwasserpetition der Gemeinde Margetshöchheim weitgehend der Position der Gemeinde Margetshöchheim angeschlossen hatte, liegt nun das Ergebnis auch schriftlich vor: 20120716schreibenlandtagzurpetitionwasserverso.pdf [327 KB]



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Trinkwasserpetition wird weiter verfolgt!

Der Gemeinderat beschloss in der Sitzung vom 13.3.2012, die Trinkwasserpetition gegen das von der Wasserwirtschafts geforderte neue Trinkwassergutachten nicht ruhen zu lassen, da alles darauf hindeutet, dass sich das Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg einen fatalen Schnitzer geleistet hat, als es das von der Gemeinde in Auftrag gegebene Trinkwassergutachten der TGU Koblenz aus dem Jahre 1982 madig machen wollte (siehe TOP 4 der Gemeinderatssitzung vom 13.3.: Gemeinderatssitzung am 13.3.2012 ).
Mittlerweile steht fest: Die damals verwendeten Daten sind durchaus korrekt. Das Wasserwirtschaftsamt ging von Differenzen von bis zu 21 Metern bei der Einmessung der Pegel aus. Jetzt steht fest, dass die damaligen Messwerte von der aktuellen GPS-Einmessung maximal um wenige Zentimeter (fast ausschließlich Abweichungen zwischen 0 und 2 cm) und schon gar nicht um 9 bis 21 Meter abwechen.
Falls das Wasserwirtschaftsamt weiterhin auf einem umfangreichen neuen Gutachten bestehen sollte, werden wir hier die Fehler des Wasserwirtschaftsamtes im Detail auflisten.



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Ein bürokratischer Schildbürgerstreich

Am 18.10.2010 fand im Landratsamt ein Behördentermin mit Gemeindevertretern statt, bei dem es um die Verlängerung der Erlaubnis zur Entnahme von Wasser aus den Margetshöchheimer Trinkwasserbrunnen ging. Eingeladen hatte die Untere Wasserrechtsbehörde beim Landratsamt. Das Wasserwirtschaftsamt war mit 3 Vertretern, das Gesundheitsamt mir 2 Vertretern anwesend. Für die Gemeinde waren Bürgermeister Brohm, VG-Leiter Horn, die 3 Fraktionsvorsitzenden und Herr Knorz von der Energie (technische Betriebsführung der Wasserversorgung) erschienen.
Hintergrund ist, dass die Wasserwirtschaft von der Gemeinde weitreichende und durchaus kostenintensive Maßnahmen fordert, obwohl das Margetshöchheimer Trinkwasser in einwandfreiem Zustand ist und alle Vorgaben der Trinkwasserverordnung erfüllt.
Eine zusammenfassende Stellungnahme zu den Behördenforderungen finden Sie hier: twmhhterminlra.doc [42 KB]

Das Wasserwirtschaftsamt verwies darauf, dass bei der Verlängerung der Genehmigung für den Betrieb der Wasserversorgung die Wasserversorgung nach den Vorgaben des Markblatts des Landesamts für Umweltschutz untersucht werden müsse. So müsse z. B. das Alter des Grundwassers, das Einzugsgebiet und vieles andere mehr ermittelt werden. Dass das Einzugsgebiet Anfnag der 90er Jahre für 180.000 DM von einem Fachinstitut ermittelt worden ist, interessiert die Behördenvertreter wenig, obwohl sie selbst zugeben mussten, dass etwa die Altersbestimmung des Grundwassers für Margetshöchheim wohl wenig bringt. Am Ende wird unser gutes Wasser kein bisschen besser, sondern durch ein Gutachten eines Hydrogeologischen Büros lediglich teurer.

Die MM wird das nicht so einfach hinnehmen. Wir werden uns genau überlegen, wie wir gegen diesen bürokratischen Unsinn, der an das Trauerspiel mit dem Mainsteg erinnert, vorgehen werden. Als letztes Mittel bleibt uns der Weg einer Petition an den Landtag.



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Schlecht fürs Wasser

Bei einem Gesprächstermin des Bürgermeisters mit einem Trinkwasserfachmann, an dem auch die 3 Fraktionsvorsitzenden teilnahmen, wurde deutlich, dass all das, was die MM in letzter Zeit kritisch gesehen hat, tatsächlich für unser Trinkwasser problematisch sein kann. Kritisch vor allem auch, weil es durchaus sein kann, dass bei dem von der Wasserwirtschaft geforderten neuen Gutachten sich das Wassereinzugsgebiet und damit auch die Wasserschutzzone etwas verlagern oder verschieben kann, zumal die Grundwasserströmungsverhältnisse im Muschelkalk nie mit letzter Sicherheit festgestellt werden können. Ob das Wassereinzugsgebiet durch eine neue Begutachtung genauer als bisher festgestellt werden kann, interessiert das Wasserwirtschaftsamt aber offensichtlich wenig, so dass es durchaus sein kann, dass unser Wasserschutzgebiet neu festgelegt wird. Im Klartext bedeutet dies, dass wir durch alle problematischen Nutzungen im Umfeld des derzeitigen Wasserschutzgebiets in des Teufels Küche kommen können.

In diesem Zusammenhang sind dies:

- die Autoklinik, die ohne Einschaltung des Bauausschusses von der Gemeinde genehmigt worden ist.

- der Beachvolleyballplatz, der parkende Autos und Motorräder magisch anzieht und vom Wasserwirtschaftsamt nur als kurzfristiges Ausweichgelände geduldet ist.

- der geplante Winzerhof nordöstlich des Steinbruchs, dessen Abwässer - offensichtlich mit Genehmigung des Wasserwirtschaftsamtes - vorgeklärt in einen Trockengraben geleitet werden.

Ein weiteres Problem ist das Überhandnehmen des Klees in den Grünflächen der Wasserschutzzone. Klee holt den Stickstoff aus der Luft und lagert ihn im Wurzelbereich ein, was die Nitratkonzentration in unserem Trinkwasser erhöhen kann.



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Da fließt unser Wasser hin

Die Wasserverluste im Margetshöchheimer Netz sind beträchtlich. Das liegt allerdings wohl nicht nur an den "großen" Wasserrohrbrüchen, wo pro Stunde etliche Kubikmeter im Untergrund verschwinden. Bei den Bauarbeiten in der Mainstraße hat sich gezeigt, dass vor allem an defekten Hausanschlüssen zwar mäßig, dafür aber regelmäßig das Trinkwasser im Untergrund versickert.
Verwunderlich ist dies allerdings in der Mainstraße, wo vor höchstens 25 Jahren eine neue Wasserleitung verlegt worden war.
Jetzt werden zwar die Abzweige vom öffentlichen Netz an die Zuleitung zu den Häusern sicher korrekt hergestellt. Was allerdings auf dem weiteren Weg von der Hauptleitung bis zur Wasseruhr auf Privatgrund "abläuft", darüber kann man nur spekulieren.



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Will die EU das Trinkwasser Konzernen ausliefern?

Die Augsburger Allgemeine berichtet über die Bestrebungen der EU, die Trinkwasserversorgung für Konzerne zu öffnen:
http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Das-Geschaeft-mit-dem-Trinkwasser-id23019216.html



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sehr erfreuliche Nitratwerte

Am 28.9.2012 wurden routinemäßig die beiden Brunnen und die Grundwasserpegel auf Nitrat untersucht. Die Werte waren teilweise für Margetshöchheimer Verhältnisse extrem niedrig, was möglicherweise an der Trockenheit des Jahres 2012 liegen kann. Die erheblichen Differenzen zwischen den verschiedenen Pegeln sind allerdings nur schwer erklärlich. Erfreulich ist, dass alle Werte deutlich unter dem Nitratgrenzwert liegen. Man sollte sich allerdings nicht zu früh freuen, da man in den nächsten Monaten wahrscheinlich wieder mit einem Ansteigen der Werte rechnen muss.

Messung am 28.9.2012 durch Institut Nuss
Brunnen I: 43,7 mg/l
Brunnen II: 44,1 mg/l

Pegelwerte:
südlich der Brunnen
P2: 5,7 mg/l
P3: 37,8 mg/l
P4: 6,7 mg/l

auf Höhe der Brunnen und nördlich davon
F1: 46,1 mg/l
F2: 27,9 mg/l
F3: 45,4 mg/l
F4: 28,1 mg/l
F5: 45,4 mg/l

Muschelkalkpegel (Wasser aus dem Hang- und Hochflächenbereich)
M1: 45,2 mg/l
M2: 44,6 mg/l
M3: 38,8 mg/l



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Nitratwerte von 1961 - 2008

Für alle, die sich genauer über die Entwicklung der Nitratwerte in den Margetshöchheimer Trinkwasserbrunnen informieren wollen, haben wir die Werte von der Bohrung der Brunnen 1961 bis heute ins Netz gestellt. Sie können sich hier selbst vom Erfolg des Sanierungskonzepts überzeugen, an dem die MM maßgeblich mitgewirkt hat. Falls Sie Fragen haben sollten, dann schreiben Sie uns eine Email, wir antworten Ihnen umgehend.
Der Nitratgrenzwert liegt bei 50 mg/l (linke, vertikale Skala der Grafik).
Nitratwerte von 1961 - 1981: nitrat6181.pdf [60 KB]
Nitratwerte von 1981 - 1991: nitrat8191.pdf [170 KB]
Nitratwerte von 1991 - 2001: nitrat912001.pdf [75 KB]
Nitratwerte von 2001 - 2008: nitrat0108.pdf [75 KB]



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Man kann auch übertreiben (I)

Das Frühjahr 2008 war bekanntlich extrem niederschlagsreich. Die Folge waren außergewöhnlich hohe Grundwasserstände, was man unter anderem daran erkennen konnte, dass der Radweg am Main nicht nur in Margetshöchheim, sondern auch in Zell und anderswo unter Wasser stand. So war es auch nicht verwunderlich, dass das Grundwasser auch in die Brunnenschächte unserer Wasserversorgung auf den Mainwiesen drückte. Die Gemeinde pumpte deshalb das Wasser dort wochenlang ab.
Dass das das Wasserwirtschafts- und das Gesundheitsamt auf den Plan rief, ist ja noch verständlich. Man kann auch noch verstehen, dass man von der Gemeinde verlangte, das Wasser regelmäßig mikrobiologisch untersuchen zu lassen, um auszuschließen, dass Keime ins Trinkwasser gelangen.
Wir haben allerdings kein Verständnis dafür, dass nun teure "Sanierungsmaßnahmen" in Auftrag gegeben werden sollen. Ein Ingenieurbüro will erst einmal für 2700 € erforderliche Grundlagen wie z. B. die Höheneinstellung der Pegel in der Wasserschutzzone ermitteln, angeblich um die Herkunft des Wassers herauszubekommen, das in die Brunnenkammern eindringt. (Pegel sind Kontrollrohre, die bis ins Grundwasser reichen, so dass man die Höhe des Grundwasserstands messen und Wasserproben entnehmen kann.)
Erstens kann sich jeder Laie an fünf Fingern ausrechnen, dass es sich bei dem eindringenden Wasser um Grundwasser handelte, weil der Grundwasserstand so hoch war, dass die umliegenden Wiesen unter Wasser standen.
Und zweitens sind die Daten seit Jahrzehnten bekannt. Schließlich hat ein renommiertes Fachbüro auf der Grundlage dieser Daten Anfang der 90er Jahre für viel Geld unser Wasserschutzgebiet ermittelt.
Wofür soll man nun noch einmal viel Geld ausgeben?
Anschließend will das Ingenieurbüro ein Sanierungskonzept erstellen, was sicher auch nicht billig werden wird. Und der dritte Schritt wäre dann die eigentliche Sanierung. Im Prinzip wird es wohl auf eine Abdichtung der Brunnenkammern oder auf eine Höherlegung der Kontrollöffnungen hinauslaufen. Und das alles, weil es zum ersten Mal seit Jahrzehnten zu einem so hohen Grundwasserstand kam.
Das Wasser wird dadurch nicht schlechter, aber auch nicht besser, das Ingenieurbüro hat seine Beschäftigung, die Gemeinde darf viel Geld der Bürger hinlegen, und die Fachbehörden werden zufrieden sein, weil etwas gemacht wurde, egal ob das sinnvoll war oder nicht.


 


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neuer Pegel 



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alter Pegel 



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Man kann auch übertreiben (II)

Ähnlich seltsam ist das Ansinnen des Wasserwirtschaftsamts, die Gemeinde soll ermitteln lassen, ob ihr Wasserschutzgebiet ausreichend groß bemessen ist. Normalerweise ist es sehr sinnvoll, das ganze Wassereinzugsgebiet zu schützen und nicht nur ein Mini-Wasserschutzgebiet auszuweisen.
Im Falle Margetshöchheims ist dieses Ansinnen allerdings ein Witz. Margetshöchheim ist nämlich eine der ganz wenigen Gemeinden in Bayern, die schon Anfang der 90er Jahre von einem Fachbüro (TGU) für viel Geld das Wassereinzugsgebiet der Brunnen ermitteln ließ und das ganze Wassereinzugsgebiet zum Schutzgebiet machte.
Die MM hat deshalb beantragt, bei diesem Büro nachzufragen, ob eine erneute Ermittlung des Wassereinzugsgebiets wirklich erforderlich ist. Die Antwort war eindeutig: Das Wasserwirtschaftsamt bzw. das von ihm beauftragte Büro, das ja eigentlich die Geschichte der Margetshöchheimer Wasserversorgung bestens kennen müsste, stützte sich offensichtlich auf veraltete Untersuchungen: Es gibt keinen Grund, am Wasserschutzgebiet zu rütteln.
Auch in diesem Fall gilt: Wenn man den Fachbehörden blind vertraut, kann es für die Gemeinde sehr teuer werden.


 


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Kein Uran im Trinkwasser

Nachdem Presseberichte über erhöhte Uranwerte im Trinkwasser (z.B. in Maroldsweisach) die Bevölkerung verunsichert haben, hat die Gemeinde das Margetshöchheimer Trinkwasser auf Uran untersuchen lassen. Das Ergebnis ist mehr als beruhigend. Der Uranwert liegt unter 0,002 mg.
Das war auch zu erwarten, da erhöhte Uranwerte vor allem dann geogen bedingt auftreten, wenn Urgestein im Untergrund ansteht. Das Umweltbundesamt empfiehlt übrigens einen lebenslang duldbaren gesundheitlichen Leitwert von 10 Mikrogramm Uran pro Liter.


 


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Eigenes Wasser ist sein Geld wert

In den letzten Tagen hat die Fernwasserversorgung Mittelmain (FWM) den Preis um 14 ct angehoben. Das ist nur einer der Gründe, warum es sich auch finanziell lohnt, sein eigenes Wasser zu erhalten.
Ein weiteres Ereignis der letzten Tage untermauert dies. In einer Nacht flossen wegen des Bruchs einer Verbindungsschelle 500 cbm Trinkwasser in den Untergrund. Wenn wir Fernwasser hätten, müssten wir jeden Kubikmeter teuer bezahlen. So ist es zwar ärgerlich, aber belastet uns zumindest nicht finanziell.



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Deutliche Unterschiede

Am 28.4.08 entnahm das Institut Nuss Wasserproben in den beiden Brunnen und in einer Wohnung in Margetshöchheim Süd. Die Ergebnisse finden Sie unter Aktuelle Nitratwerte .
Am selben Tag wurde das Wasser in den beiden Brunnen auch routinemäßig im Auftrag der Gemeinde untersucht. Dabei ergaben sich seltsamerweise gravierende Unterschiede von bis zu über 9 mg/l bei den Nitratwerten. Auch diese Werte finden Sie unter Aktuelle Nitratwerte .
Interessant ist, dass auch das amtliche LGL das eine Woche später untersucht hat, deutlich niedrigere Werte ermittelt hat.
Alle Werte liegen übrigens deutlich unter den Grenzwerten, sowohl bei den Keimzahlen wie auch bei den Chemikalien, die praktisch unter der Nachweisgrenze liegen.



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Neue Wasserschutzzonenverordnung in Kraft

Die geänderte Wasserschutzzonenverordnung ist mit Wirkung vom 7.3.08 in Kraft getreten. Damit liegt der früheste Umbruchzeitpunkt für Zwischenfrüchte auf dem 15. Dezember. Bei handgeführten einachsigen Bodenbearbeitungsgeräten gilt weiterhin die alte Regelung (15.11.).
Grünland darf wie schon in den alten Verordnungen aus den Jahren 1990 und 1995 nicht umgebrochen werden. Als Grünland gelten alle Flächen, die bereits seit 5 Jahren Grünland sind. Das dürfte auf fast alle derzeitigen Grünflächen in der Wasserschutzzone zutreffen.



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MM-Stellungnahme

Als es im Landratsamt um die Novellierung der Wasserschutzzonenverordnung ging, bestand die Gefahr, dass das Amt für Landwirtschaft wieder einmal vor einigen wenigen Grundbesitzern einknickte. Deshalb legte MM-Vorsitzender Peter Etthöfer in einem deutlich gehaltenen Schreiben die Position der MM dar. Dieses Schreiben finden Sie hier: wszvostellungnahme.pdf [67 KB]



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Verlängertes Pachtangebot der Gemeinde

Die Gemeinde bietet den Grundbesitzern in den Wasserschutzzonen II und IIIa eine Verlängerung der Pachtdauer auf 5 Jahre mit automatischer Verlängerung für den Fall, dass die Pacht nicht gekündigt wird. Bislang liefen die Pachtverträge immer ein Jahr und wurden automatisch verlängert.
Durch das Angebot der Gemeinde ändert sich im Prinzip nichts, der Pachtpreis pro Hektar bleibt bei 500 €. Allerdings hat der Verpächter mehr Sicherheit, dass er über längere Zeit mit dem lukrativen Pachtzins rechnen kann.
Ein derart hoher Pachtzins für landwirtschaftlich nutzbare Flächen dürfte wohl im weiten Umkreis, wahrscheinlich sogar in ganz Deutschland, selbst bei guten Böden nicht mehr zu finden sein.



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Nitratsenkung bei der Problemfrucht Raps

Weil die Nitratwerte immer noch knapp unter dem Grenzwert liegen hat Herr Lukas vom Landwirtschaftsamt der Gemeinde Maßnahmen zur Senkung der Nitratwerte bei der Problemfrucht Raps vorgestellt.
Wenn Raps höchstens alle 4 Jahre angebaut und die Stickstoffdüngung reduziert wird, zahlt die Gemeinde für den Minderertrag einen Ausgleich. Zusätzlich gelten weitere Auflagen (geringe Bodenbearbeitung usw.).
Herr Lukas lobte die Margetshöchheimer Maßnahmen zur Nitratreduzierung, die er als einzigartig bezeichnete.
An dieser Stelle sei uns der Hinweis erlaubt, dass die Nitratsenkungsmaßnahmen in Margetshöchheim weitgehend auf die Arbeit der MM zurückgehen. Ohne die MM hätten wir schon längst teures Fernwasser.

Versäumte Chance
Vor 2 Jahren hat das Wasserwirtschaftsant Bürgermeister Stock darauf hingewiesen, dass ein Mitarbeiter der Regierung von Unterfranken das Wasserschutzgebiet kostenlos kartieren könne. Bürgermeister Stock hat diese Chance leider nicht genutzt. Mittlerweile gibt es das Angebot der Regierung nicht mehr.
Herr Lukas hielt eine solche Kartierung für außerordentlich wichtig und wies darauf hin, dass evtl. noch die Möglichkeit besteht, eine solche Kartierung über das Wasserwirtschaftsamt zu erhalten. Ob das noch kostenlos möglich ist, soll jetzt eruiert werden.



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Spielt das Wasserwirtschaftsamt auf Zeit?

Weil das Wasserwirtschaftsamt die Erlaubnis für die Entnahme von Grundwasser zu Trinkwasserzewcken von umfangreichen Gutachten der Gemeinde abhängig machte, wandte sich die Gemeinde Margetshöchheim in einer Petition an den Landtag. Die Gemeinde vertrat die Auffassung, dass die geforderten Unterlagen schon lange vorlagen und manche Forderung schlichtweg überzogen war. Ende Mai 2012 gab der Umweltausschuss des Landtags der Gemeinde recht.
Ein Jahr später war das Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg immer noch mit der Prüfung der von der Gemeinde vorgelegten Unterlagen beschäftigt und offensichtlich nicht bereit, den Landtagsbeschluss zu vollziehen. Als Bürgermeister Brohm vor einigen Wochen beim Wasserwirtschaftsamt deswegen reklamierte, stellte Amtsleiter Bauer in seinem Antwortschreiben u.a. fest:

"Die von der Gemeinde eingereichten Antragsunterlagen wurden entsprechend den genannten Anforderungen in einem ersten Entwurf begutachtet. Derzeit erfolgt eine fachliche Abstimmung mit dem Bayerischen Landesamt für Umwelt. Voraussichtlich bis Ende Juli werden wir unser Gutachten dem Landratsamt Würzburg abschließend übersenden."

Bis heute liegt der Gemeinde noch keine Stellungnahme vor. Es verdichtet sich der Eindruck, dass das Wasserwirtschaftsamt auf Zeit spielt und erst einmal die Landtagswahlen abwarten will.
Siehe auch: Wassertermin mit Landtagsabgeordneten



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Behördentermin zum Wasser

Am 10.7. fand im Rathaus ein Termin mit Vertretern von Landwirtschafts-, Wasserwirtschafts- und Landratsamt statt, bei dem es um weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität ging. Dabei kam zur Sprache, dass vor allem die Hausbesitzer im Zeilweggebiet noch einmal über das richtige Verhalten bei der Düngung ihrer Hausgärten aufgeklärt werden sollen.
Interessant war die Aussage, dass bislng bayernweit, wahrscheinlich sogar bundesweit, noch kein Wasserversorger in so kurzer Zeit die Nitratwerte so deutlich senken konnte. Allerdings gibt es immer noch keinen Anlass, sich beruhigt zurückzulehnen, da die Nitratwerte nur knapp unter dem Grenzwert liegen.



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unser Wasserproblem

Margetshöchheim ist in der glücklichen Lage, über eigenes Wasser in ausreichender Menge zu verfügen. Auch die Qualität wäre recht gut, wenn nicht die hohen Nitratwerte wären. Es ist zwar gelungen, die Werte weitestgehend unter den Grenzwert von 50 mg/l zu senken, auf der sicheren Seite sind wir jedoch erst, wenn die Nitratwerte unter 40 mg/l sinken.
Da ein großer Teil des Zeilweg-Baugebiets und weite Teile der Gemarkung Wasserschutzgebiet sind, können fast alle Margetshöchheimer bei der Sicherung unseres Wassers mithelfen.



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gute Gründe für gutes Wasser

Gerade weil wegen unseres alten Leitungsnetzes Wasserrohrbrüche an der Tagesordnung sind, rechnet sich unser eigenes Wasser auch wirtschaftlich. Wir müssten sonst für teures Fernwasser wesentlich mehr hinblättern. Wenn es uns nicht gelingt, die Nitratwerte auf Dauer unter dem Grenzwert zu halten, werden unsere Brunnen in der Sandflur mit Sicherheit abgeschaltet.
Viel wichtiger sind jedoch die gesundheitlichen Aspekte. Nitrat wandelt sich nämlich z.T. in das hochgiftige Nitrit um, das in Verbindung mit Eiweißstoffen die krebserregenden Nitrosamine bildet. In hohen Konzentrationen ist Nitrat im Trinkwasser zudem für Kleinkinder wegen der Gefahr der sog. "Blausucht" nicht unproblematisch, was bei unserem Wasser jedoch nicht der Fall sein dürfte.
Es gibt also wichtige Gründe, weiter an der Senkung der Nitratwerte zu arbeiten.



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wir geben Tipps zur Nitratsenkung

Da die MM auf dem Sektor des Grundwasserschutzes über viel Erfahrung und Kompetenz verfügt, wollen wir hier einige Zusammenhänge verdeutlichen und Tipps für den Schutz unseres Lebensmittels Nr. 1 geben. Wer hierzu weitere Fragen hat, kann sich jederzeit an den MM-Vorsitzenden Peter Etthöfer wenden, der als Gründungsmitglied und langjähriger Landesgeschäftsführer der "Interessengemeinschaft Kommunale Trinkwasserversorgung" als Fachmann auf diesem Gebiet gilt.



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wie entsteht Nitrat?

Nitrat ist eine Form des Stickstoffs, den die Pflanzen für das Blattwachstum benötigen. Solange die Pflanzen ihn aufnehmen, besteht also keine Gefahr. Wenn jedoch über den Bedarf der Pflanzen hinaus oder zur falschen Zeit gedüngt wird, wird das Nitrat in tiefere Bodenschichten verfrachtet und schließlich ins Grundwasser ausgewaschen.
Nitrat gibt es in Form von Mineraldünger (besser als Kunstdünger bekannt). Es handelt sich dabei um ein Stickstoff-Düngesalz, das bei Niederschlägen oder Bewässerung aufgelöst und in den Boden gewaschen wird. Wenn also in der vegetationslosen Zeit gedüngt wird, kann die Pflanze den Stickstoff nicht verwerten, und er wandert ins Grundwasser.
Problematisch sind deshalb auch Kulturen, die mit großem Abstand wachsen (z.B. Kartoffeln, Edrbeeren oder Mais im Jugendstadium), weil die Wurzeln nur einen Teil des Düngers aufnehmen können. Der Rest "düngt" dann das Grundwasser.

Stickstoff kommt aber auch in organischer Substanz vor, z.B. in Mist, Kompost, Mulch usw. Er ist dort allerdings gebunden und wird erst nach und nach unter dem Einfluss von Wärme, Feuchtigkeit und Bodenlebewesen in Nitrat umgewandelt und an die Pflanze abgegeben, also genau unter den Bedingungen, unter denen die Pflanzen wachsen. Man muss allerdings beachten, dass dieser Prozess nur langsam abläuft, so dass der Stickstoff der Pflanze erst mit Verzögerung zur Verfügung steht.

Organischer Dünger hat also sicher Vorteile, man kann aber auch mit ihm überdüngen und das Grundwasser belasten, wenn man zuviel aufbringt. Kunstdünger wiederum muss nicht problematisch sein, wenn man ganz gezielt und maßvoll düngt, was leider allzu selten geschieht.



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konkrete Tipps

nie in der vegetationslosen Zeit düngen
offenen Boden vermeiden
nach dem Abernten der Beete oder Kulturen Zwischenfrüchte (z.B. Senf) aussäen, damit der restliche Stickstoff im Boden gebunden wird
notfalls kann man auch durch Mulchschichten die Auswaschungsgefahr verringern
nur ganz gezielt düngen
lieber weniger als zuviel Stickstoff ausbringen
möglichst Kulturen anbauen oder anlegen, die mit wenig oder ohne Dünger auskommen (z.B. Blumenwiese statt Rasen)
möglichst organisch düngen (Kompost, mulchen usw.)
tiefe Bodenbearbeitung vermeiden, da der Sauerstoff zur Freisetzung des im Boden gebundenen Stickstoffs führt
also den Boden nur leicht lockern und auf das Umgraben möglichst verzichten


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gesund und schön

Wenn Sie sparsam mit Dünger umgehen, kommt das auch Ihrer Gesundheit und der Ihrer Kinder zugute, nicht nur wegen der geringeren Nitratbelastung des Trinkwassers. Viele Kulturpflanzen speichern nämlich bedenklich viel Nitrat, besonders wenn sie kräftig gedüngt werden. Das gilt z.B. für Salat, Radieschen, Rote Beete oder Spinat.
Aber auch bei Zierpflanzen kann ein Weniger an Stickstoff ein Mehr an Schönheit bedeuten. Viele Pflanzen blühen viel intensiver, wenn sie auf magerem Boden stehen. das sieht man nicht nur in den Alpen, sondern auch in den fränkischen Trockenrasengebieten. Das gilt etwa für die Küchenschelle im Frühjahr oder unsere heimischen Orchideen, die z.B. keinen gedüngten Boden vertragen.



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"Wasserschutzzone" (Christina Etthöfer) 



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Kneift die Landtags-CSU?

29.1.2014: Der Ausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz des Bayerischen Landtags hat bekanntlich am 24.5.2012 der Trinkwasser-Petition der Gemeinde Margetshöchheim einstimmig stattgegeben und festgelegt, dass Margetshöchheim ohne Vorbedingungen die Erlaubnis zur Trinkwasserentnahme für die nächsten 20 Jahre erhalten soll. Erst danach solle einvernehmlich mit dem Wasserwirtschaftsamt abgeklärt werden, ob noch ergänzende Begutachtungen erforderlich sind. (siehe auch Unser Trinkwasser )

Weil sich das Landratsamt über die Entscheidung des Petitionsausschusses hinweggesetzt hat, hat sich Bürgermeister Brohm noch einmal an den Landtag gewandt. Deshalb sollte die Petition am 30.1.2014 als Tagesordnungspunkt 2 erneut im Landtagsausschuss behandelt werden.
Am Abend vor dieser Sitzung erhielt Gemeinderat Etthöfer einen Anruf des CSU-Abgeordneten Dr. Hünnerkopf (CSU), der auch stellvertretender Ausschussvorsitzender ist. Er erklärte Etthöfer sinngemäß, dass die CSU-Vertreter sich derzeit nicht ausreichend informiert sähen und deswegen eine Vertagung beantragen würden. Bürgermeister Brohm und Etthöfer könnten deswegen zu Hause bleiben. Er deutete an, dass das Beharren auf einer Entscheidung am morgigen Tage zu einem Scheitern der Eingabe führen könnte.
Aus dem anschließenden Gespräch war zu entnehmen, dass die CSU möglicherweise von dem einstimmigen Beschluss des Landtagsausschusses im Mai 2012 abrücken könnte. Das käme einem Salto rückwärts bei der Landtags-CSU gleich.
Da die CSU nicht nur im Landtag, sondern auch im Ausschuss über die absolute Mehrheit verfügt, wird es sicher interessant sein, wie sich die CSU jetzt angesichts der neuen Mehrheitsverhältnisse verhält.



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Trinkwasserpetition erneut im Landtag

Weil das Landratsamt nicht bereit war, den Beschluss des Landtags vom Mai 2012 zur Margetshöchheimer Trinkwasserpetition zu vollziehen, hatte sich Bürgermeister Brohm erneut an den Landtag gewandt. Deshalb wird sich der Landtagsausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz am 30. Januar erneut mit der Margetshöchheimer Petition befassen.



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